25.07.2025 / Erfahrungsberichte
Annas Freiwilligenarbeit im Tierschutz auf Teneriffa
,,Das Tierschutzprojekt auf Teneriffa war für mich eine sehr besondere Zeit, die viel zu schnell vorbei ging. Von der Arbeit im Team bis zur Erkundung der vielfältigen Landschaften auf der Insel habe ich alles genossen und wäre nach vier Wochen am liebsten gar nicht abgereist."
Ankunft vor Ort
Nach einem 4 1/2-stündigen Flug landete ich für meine Freiwilligenarbeit in Spanien am Flughafen Teneriffa Süd. Dieser ist recht klein und gut überschaubar, sodass es kein Problem war, den Fahrer ausfindig zu machen, der mich im Anschluss zum Volunteer Haus brachte. Ich hatte bereits einige Tage vor meiner Abreise Infos zum Ablauf vor Ort und die Kontaktdaten des Fahrers erhalten und war auch schon zu einigen Finca WhatsApp-Gruppen hinzugefügt worden. Das war sehr hilfreich, da ich so schon vorab einen ersten Eindruck bekam.
Auf der ca. 10-minütigen Fahrt zur Unterkunft bestaunte ich erstmal die Landschaft. Im Süden Teneriffas ist diese recht trocken und hügelig, rechts konnte man das blaue Meer sehen, links die Berge und sogar schon die Spitze des Teide. In Abades lernte ich die Gastgeberin kennen, die mich herzlich begrüßte und mir bei einer Führung durch die Unterkunft alle Abläufe vor Ort erklärte. Insgesamt habe ich vier Wochen in dem Projekt gearbeitet und war in dieser Zeit die einzige Freiwillige, die in Abades untergebracht war. Glücklicherweise lernte ich so neben den anderen Freiwilligen im Tierschutzprojekt auf Teneriffa auch noch weitere sehr nette Leute kennen, die während dieser Zeit meine Mitbewohner waren (Taucher, Urlauber, etc.).
Aufgabenbereiche
Jeden Morgen wurde ich um 8.15 Uhr von einer Mitarbeiterin abgeholt. Die Fahrten habe ich immer genossen, da wir uns schon morgens sehr nett unterhalten haben und sie mir beispielsweise Tipps für Ausflüge und Sehenswürdigkeiten auf der Insel gab. Auf der Finca war ich im „Small Animals Team“ eingeteilt, was bedeutet, dass ich mich um Tiere wie Meerschweinchen, Hühner, Ziegen, Hunde und Katzen gekümmert habe, während das „Horse Team“ für Pferde und Esel zuständig ist. Man kann sich jedoch auch als Mitglied des „Small Animals Teams“ für Spaziergänge mit Pferden und Eseln melden, wenn man das möchte.
Von 8.30 Uhr bis 11 Uhr haben wir meist in Kleingruppen oder zu zweit die Gehege sauber gemacht, die Futterschalen gereinigt und wieder neu aufgefüllt. Dabei blieb auch immer etwas Zeit für Streicheleinheiten und das ein oder andere Foto. Um 11 Uhr gab es dann ein ausgiebiges Frühstück und von 11.45 Uhr bis ca. 14.30 Uhr haben wir die restlichen Aufgaben wie Entenfutter „mixen“ oder Gassi gehen erledigt. Dabei wurde wirklich immer darauf geachtet, dass sich niemand bei den Aufgaben unwohl fühlt und nach Möglichkeit wurden die Wünsche der einzelnen Gruppenmitglieder stets berücksichtigt (z.B. mit welchem Hund man Gassi gehen möchte). Ich persönlich habe die Arbeit total genossen, weil man als Gruppe selbst bei weniger schönen Aufgaben wie dem Säubern der Gehege immer Spaß haben konnte. Natürlich kommt man ums Schmutzigwerden bei der Arbeit nicht herum, deshalb kann ich alte Kleidung zum Arbeiten sehr empfehlen. Hin und wieder kamen auch ausgefallenere Aufgaben, wie das Bemalen eines Katzengeheges oder die medizinische Versorgung eines Hasen hinzu, was noch einmal eine schöne Abwechslung in den Arbeitsalltag brachte.
Insgesamt fand ich es toll zu sehen, wie bei der Arbeit auf die individuellen Interessen der Freiwilligen eingegangen wurde und welches Vertrauen uns bei der Arbeit mit den Tieren entgegengebracht wurde. Um 14.30 Uhr gab es dann Mittagessen und um ca. 15 Uhr wurde ich zurück nach Abades gebracht. Oft hatten wir vor dem Essen noch etwas Zeit zur Verfügung und wurden ermutigt, diese bei den Tieren zu verbringen, was ich natürlich immer gerne getan habe.
Wohnen
Bei dem Volunteer Haus handelt es sich um eine schöne Wohnung mit Dachterrasse, einer gut ausgestatteten Küche, einem gemeinsamen Wohnzimmer und einem Bad mit jeweils zwei Duschen und Toiletten. Während der vier Wochen, die ich dort verbracht habe, hatte ich zwischen einem und sechs Mitbewohnern, die alle sehr nett und größtenteils offen für Gespräche waren. Mein Zimmer teilte ich mir zwei Wochen lang mit einer Taucherin.
Die Abläufe vor Ort, wie Geschirrspülen, Kochen, Müll, sind super geregelt, sodass das Zusammenleben vor Ort auch mit vielen Menschen gut funktionierte. Die gemeinschaftlich genutzten Räume werden zudem zweimal pro Woche gereinigt, sodass man sich hauptsächlich im eigenen Zimmer um Ordnung kümmern muss. Das Haus ist nur ein paar Minuten vom Strand und von einigen Restaurants sowie zwei Supermärkten entfernt. Somit konnte ich mich immer versorgen, wenn mir beispielsweise noch etwas zum Kochen gefehlt hat.
Essen
Das Essen auf der Finca wird von Supermärkten gespendet und vor Ort sortiert. Das gut erhaltene Essen wird für die Menschen verwendet, das etwas weniger gute für die Tiere. Schimmliges und schlecht gewordenes Essen landet auf dem Kompost. Ich habe dreimal freiwillig am „Foodsorting“ teilgenommen, also beim Sortieren des Essens, und kann das wirklich sehr empfehlen, da man dadurch noch einmal besser versteht, wie das leckere Frühstücks- und Mittagsbuffet entstehen kann, das das Küchenteam täglich zaubert.
Durch die Vielfalt an gespendeten Produkten war auch das Essen immer sehr vielfältig und so war für jeden etwas dabei (vegan, vegetarisch, aber auch hin und wieder ein Fleischgericht, falls man das mochte). Ich persönlich hatte beim Essen nie den Eindruck, etwas „nicht so Frisches“ zu essen, im Gegenteil, es hat mir immer geschmeckt und ich wurde jedes Mal satt.
Freizeit
Die Nachmittage verbrachte ich häufig mit anderen Freiwilligen von der Finca. Wir machten Ausflüge nach Santa Cruz, eine Bootstour in Los Cristianos, eine Führung durch die Landschaft am Fuß des Teide und eine Wanderung durch den Anaga Nationalpark. Die Mitarbeiter und Langzeitvoluntäre vor Ort haben uns gerne Tipps für Ausflugsziele gegeben. Die Bushaltestellen sind zwar sowohl von der Finca, als auch von der Unterkunft in Abades ca. 20 Gehminuten entfernt, dafür sind die Busse aber ziemlich zuverlässig und decken einen großen Teil der Insel ab.
Ansonsten habe ich viel Zeit am Strand in Abades verbracht und war dort auch einmal Tauchen, eine Erfahrung, die ich jedem sehr ans Herz legen kann. Hin und wieder bin ich abends noch für „Gruppenveranstaltungen“ wie das Community Dinner und die wöchentliche Pizza Night zur Finca gefahren, was sich auch jedesmal sehr gelohnt hat :).
Besondere Erlebnisse
Das Tierschutzprojekt auf Teneriffa war für mich eine sehr besondere Zeit, die viel zu schnell vorbei ging. Von der Arbeit im Team bis zur Erkundung der vielfältigen Landschaften auf der Insel habe ich alles genossen und wäre nach vier Wochen am liebsten gar nicht abgereist. Für die Allermeisten wird sich das Leben und der Alltag auf der Finca sehr von zu Hause unterscheiden, aber genau das macht meiner Meinung nach den Charme daran aus. Wer sich darauf einlässt und den Abläufen vor Ort, aber auch den Menschen und Tieren offen und neugierig entgegentritt, wird sich mit Sicherheit wohlfühlen und eine ebenso unvergessliche Zeit erleben wie ich.
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