Die Story von Rainbow Garden Village - Wie alles begann

Ein Auslandspraktikum, das den Grundstein für die heutige Volunteer Organisation gelegt hat.

Im Jahr 1999, nach dem ersten Semester meines Lehramtsstudiums, packte ich meine sieben Sachen für ein Auslandspraktikum an einer Schule in Ghana. Man sagt, der erste Eindruck zählt. Diese Redewendung bestätigt sich für mich bis heute. Die aufgeschlossenen und positiv gestimmten Westafrikaner:innen sowie ihr völlig entschleunigtes Lebensgefühl entfachten in mir die Leidenschaft für den afrikanischen Kontinent. Für diese wertvollen Erfahrungen bin ich auch heute noch – mehr als 20 Jahre später – überaus dankbar.

Bau der ersten Studentenunterkünfte in Ghana - So entstand das Rainbow Garden Village

Aus meinen ursprünglich geplanten vier Wochen Pflichtpraktikum in Ghana wurden im Nu zweieinhalb beeindruckende Jahre. Als Lehrer sah ich, wo es an Bildungsangeboten für Kinder fehlt, und es war mir ein Anliegen, das zu ändern. Mit der Unterstützung von Studierenden der Pädagogischen Hochschule Freiburg baute ich die ersten Studentenunterkünfte auf:

Kleine afrikanische Rundhütten mit Strohdach, die sehr bunt gestrichen und von einem tropischen Garten gesäumt wurden. Das Grundstück stellte die Gemeinde Anyiniatiase zur Verfügung und ich versicherte im Gegenzug, die mangelnde Bildungssituation der Kinder am Lake Bosomtwe zu verbessern. Dieses Versprechen ist bis heute der Antrieb der Rainbow Family.

Wie Rainbow Garden Village zu seinem Namen kam

Diese bunten Rundhütten mit dem tropischen Garten in einer mystischen Kulisse am Ufer des Kratersees Lake Bosomtwe führten letztlich zu dem Namen “Rainbow Garden Village”, vor allem wegen den vielen Regenbögen, die über dem See fast täglich zu sehen waren. Unser kleines Team begann langsam zu wachsen und die Dorfbewohner:innen nannten uns die Rainbow Family.

Unser Werdegang

Bereits im selben Jahr meiner Ankunft gründete ich in Ghana die NGO (Non Governmental Organisation) Rainbow Garden Village und erarbeitete mit den verantwortlichen Chiefs (Bürgermeistern) der umliegenden Dörfer am See ein Bildungskonzept für Grundschulkinder.

Kurz darauf reisten dann die ersten Lehramt-Studierenden in das “Rainbow Garden Village” nach Ghana. Meine Kommiliton:innen wohnten in dieser Zeit in dem kleinen Dorf und unterstützten mich in meinem Vorhaben, die Kinder rund um den Lake Bosomtwe zu unterrichten und so die Bildungssituation in dieser ländlichen Region Ghanas zu verbessern – ein Versprechen, das bis heute Gültigkeit besitzt und mittlerweile in 30 weiteren Ländern weltweit übernommen wurde.

Die tollen Lernergebnisse der Kinder sowie die positive Resonanz der Dorfgemeinschaften am Lake Bosomtwe motivierten mich im Jahr 2007 zum Transfer meines Bildungskonzepts auf weitere afrikanische Länder. Als nächstes kamen Tansania und Südafrika als neue RGV Standorte hinzu.

Im Jahr 2013 verlegten wir dann den RGV Sitz von Ghana nach München. Aus der ehemaligen NGO gingen die Rainbow Garden Village GmbH sowie der Verein Rainbow over Ghana e.V. hervor.

Die Besonderheit und Herausforderung lag nun darin, auch auf anderen Kontinenten Volunteering anbieten zu können. In den Jahren 2012 und 2016 kamen weitere Länder in Afrika und Asien hinzu. Auf diese Zeit blicke ich mit viel Freude zurück, denn es war eine sehr reise-intensive Zeit, in der neue Netzwerke gegründet und neue Projekte ins Leben gerufen wurden. Das Eintauchen in fremde Kulturen und die damit verbundenen Abenteuer und Erlebnisse prägen mich und somit die RGV Philosophie ganz besonders – und diese Begeisterung möchte ich auch an unsere Volunteers weitergeben.

Von der RGV Studentenunterkunft zur heutigen Organisation für Freiwilligenarbeit und Auslandspraktika

Der Standort Südafrika nahm unter der Leitung meiner ehemaligen Studienkollegin Verena und ihrem südafrikanischen Ehemann Jemaine Formen an. Und in Tansania rief Teamleiter Lukas mit seiner tansanischen Ehefrau Flora Projekte ins Leben. In beiden Ländern haben wir zunächst, wie in Ghana, soziale Projekte angeboten.

Die persönliche Verbundenheit zu meinen Zielländern und die Idee, eine große Familie zu werden, ist mir bis heute überaus wichtig und der Grundstein unseres Erfolges. Heute freut es mich umso mehr, dass unsere ursprünglich kleine Rainbow Family in Ghana zu einer großen und weltweiten Community herangewachsen ist. Darin liegt der eigentliche Wert von unserer Organisation und auf diese Gemeinschaft bin ich ganz besonders stolz.
Den Gemeinschaftsgedanken wollte ich unbedingt weiterverfolgen und so hat sich im Jahr 2022 der Kreis geschlossen, denn Rainbow Garden Village kehrte zu seinen Wurzeln als gemeinnützige Organisation zurück. Mit der Umfirmierung zur Rainbow Garden Village gGmbH bin ich meinem Ziel, der Welt und der Gesellschaft etwas zurückzugeben, ein Stück näher gekommen.

So ist aus der ursprünglichen Studenten-Initiative eine Organisation mit einer weltweiten Community hervorgegangen, die in mehr als 30 Ländern weltweit tätig ist. Mehr als 12.000 Volunteers haben zu diesem Erfolg maßgeblich beigetragen, so dass wir großartige Milestones erreichen konnten und einen positiven sowie messbaren Impact an unseren Standorten verwirklichen konnten.

Unseren Volunteers und Praktikant:innen wünsche ich die gleichen positiven Erfahrungen im Ausland, wie ich sie machen durfte. Eine Auslandszeit, die dir kulturelle Erfahrungen und lebensverändernde Erlebnisse ermöglichen kann, ist von unschätzbarem Wert! Mich hat meine erste große Auslandszeit fürs Leben positiv geprägt und dafür bin ich dankbar.