16.09.2025 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht Peru: Wildtier-Rettungsstation im Amazonas

Ich kann mit einiger Sicherheit sagen, dass die Zeit in der Wildtier Rettungsstation im Amazonas die bisher beste Zeit meines Lebens war!

Vor der Anreise war ich sehr nervös, da ich noch nie zuvor allein verreist war, noch nie in Amerika war, geschweige denn für vier Monate in einem anderen Land. Unter der liebevollen Betreuung vor Ort durch Danny und seine Mutter wird für jeden Besuchenden von Anfang an ein sicherer Wohlfühlraum geboten, sodass ich jetzt behaupten kann, dass diese Nervosität schnellstens wieder verfliegt.

Letztendlich ist meine Zeit dort viel zu schnell vorbeigegangen!

Volunteering mitten im Amazonas in Peru

Ankunft und Orientierung

Am Flughafen wurde ich von einer ehemaligen Volontärin abgeholt, die in Cusco lebt. Sie bestellte nicht nur das Taxi und brachte mich zu meinem Hostel für die erste Nacht, sondern zeigte mir im Anschluss auch die Stadt. Wir gingen gemeinsam Geld abheben, bestaunten verschiedene Plaza und spazierten hinauf zu Inka-Ruinen. Direkt an meinem ersten Tag ging ich tatsächlich ein Stückchen des Inka-Trails entlang, obwohl das gar nicht zu ihren Aufgaben gehört hätte. Dafür bin ich dankbar. Gleichzeitig achtete sie darauf, dass ich mich mit der Höhe, auf der Cusco gelegen ist, nicht überanstrenge.

Im Hostel bekam ich für die Nacht eine Wärmflasche, Tee und Abendessen. Es ist ein kleines, privates Hostel und der Besitzer, der übrigens auch deutsch spricht, ist ein Freund von Danny. In meinem Fall waren sogar gar keine anderen Gäste da und wir konnten uns gut unterhalten.

Ich wurde am nächsten Morgen ebenfalls mit Essen versorgt und durfte mir den ganzen privaten Garten ansehen sowie die Kätzchen vor Ort streicheln. Ich empfehle hier, die letzte Nacht in einem komplett abgeschlossenen privaten Raum mit eigenem Badezimmer zu genießen. Im Dschungel gab es etwas weniger Privatsphäre, was mich persönlich aber gar nicht gestört hat.

Am nächsten Tag wurde ich wieder am Hostel abgeholt und zum Van gebracht. Mit diesem fuhr ich dann gemeinsam mit zwei weiteren Volunteers und einigen Peruaner*innen für circa 7 Stunden über die Anden und den Nebelwald in den Amazonas-Regenwald hinein. Stellt euch darauf ein: Der Van wird oft halten, denn die Menschen möchten Brot und Käse und andere Sachen auf dem Weg kaufen. Wer schneller und privater ankommen möchte, kann statt des Vans in einem Auto mitfahren, das statt 30 dann 50 Soles kostet.

Ich persönlich fand die Fahrt im Van auf Grund der kulturellen Erfahrung wunderbar. Die ganze Zeit lief Musik aus den Anden, eine Frau schlief an meiner Schulter ein, zig verschiedene Leute schauten gleichzeitig auf voller Lautstärke verschiedene Videos an ihren Handys und das Fahrzeug, auf dessen Dach all unsere Sachen lagen, wackelte extrem nah am Abgrund entlang.

Da ich zur Regenzeit unterwegs war, waren die Straßen teilweise von Wasserfällen überschwemmt, aber die Fahrer kennen sich mit diesen Konditionen aus. So gesehen war die Fahrt ein weiteres Gratis-Abenteuer.

Vor Ort hat mich schließlich Danny empfangen. Er hieß uns mit einer detaillierten Einführung willkommen und begleitete uns anschließend zum Essen, wo wir die anderen Volunteers kennenlernten.

Aufgabenbereiche

Die ersten paar Tage lernten wir nach und nach die verschiedenen Projekte und Teammitglieder kennen. Zunächst wurde alles in Ruhe erklärt und gezeigt, bevor wir selbständig Aufgaben übernehmen konnten. Es bestand zu jeder Zeit die Möglichkeit, sich einen Tag Pause zu machen oder zu einer Aufgabe ,,Nein” zu sagen. Danny managt von Tag zu Tag, was getan werden muss. Pläne können sich dabei je nach Wetter und Notwendigkeit auch mal spontan ändern, aber ein grober Plan für die Woche liegt in der Regel vor.

 

>> zum Projekt ,,Wildtier-Rettungsstation und Regenwaldschutz im Amazonas"

Handwerk und Kunst

Die Konstruktion des Hauses fand zum Zeitpunkt meines Aufenthaltes statt, dürfte in Zukunft wahrscheinlich aber abgeschlossen sein.

Zusammen mit Dannys Mama Heike bauten wir Zäune, kreierten Stein-Mosaike in Beton, gärtnerten, strichen die Zimmer, rissen Wände ein und bauten neue. Es ist sehr beeindruckend, wie gekonnt die Einheimischen alles selbst machen. Ich konnte sehr viel Handwerkliches lernen, aber vor allem nehme ich mit, dass man für jede Herausforderung eine kreative Lösung finden kann!

Außerdem bemalten wir Wände mit naturnahen Motiven, zum Beispiel als Aktion gegen das Liegenlassen von Müll oder als Gemeinschaftsprojekt mit den Kindern einer Native Community.

Arbeit in der Tierrettungsstation

In der Tierrettungsstation machten wir regelmäßig die Gehege sauber, gaben Medizin und führten Besuchende durch das Center. Wenn etwas repariert werden musste, nahm der Eigentümer des Zentrums, Cesar, uns dafür an die Hand. Ich lernte, Zäune und Gehege zu bauen, dornige Bäume zu fällen, die von allein wieder nachwachsen, Parasiten zu entfernen und Affen zu überlisten, damit sie ihre Medizin nehmen.

Auch meine künstlerische Seite durfte entfaltet werden, als Cesar und ich für jedes einzelne Tier Informationstafeln gestaltet haben. Zu den Aufgaben gehört auch, Zeit mit den frei herumlaufenden Tieren zu verbringen.

Da einige sich in der Vergangenheit in Gefangenschaft gewöhnt haben, sind viele sehr an Menschen gewöhnt und benötigen daher ein wenig Aufmerksamkeit und Nähe. Diese Tiere dürfen wir – mit dem Bewusstsein, dass sie keine Haustiere sind – streicheln, bürsten und betüddeln.

Welche Tierarten vor Ort sind, wechselt von Zeit zu Zeit, da das Ziel des Zentrums ist, die Tiere wieder in die freie Natur zu entlassen. Zu meiner Zeit gab es Wollaffen, Totenkopfäffchen, einen Nachtaffen, einen Tapir, Peccaris (wie Wildschweine, davon zwei Babies), einige Ara-Papageien, ein Faultier, Schildkröten, Pava-Vögel, einen Kaiman, eine Margay-Wildkatze, zwei Boas, ein Stachelschwein und die zwei Wachhunde.

Davor, den Besuchenden Führungen mit Informationen über die geretteten Tiere zu geben, braucht man keine Angst zu haben. Niemand wird dazu gezwungen, diese Aufgabe direkt am Anfang zu übernehmen und die Touristen erwarten in der Regel auch kein detailliertes Wissen, weil sie sich einfach freuen, wilde Tiere sehen zu dürfen.

Die Hauptaufgabe im Zusammenhang mit den Besuchern liegt darin, das Chaos zu managen. Manche Gäste versuchen, Tiere anzufassen, werden panisch und laut oder wollen sie sogar füttern. Unsere Aufgabe ist es, das zu kontrollieren.

Ich werde die Tiere sehr vermissen. Vor allem Kiwi, das Pekari-Jungtier, und la Pava Maria, die mir beide sehr vertraut waren. Und natürlich Rosita, der Wollaffe, der der Star des Centers ist und jegliche Aufmerksamkeit für sich haben möchte, auch wenn sie dafür auf deinen Kopf klettern muss.

Wildtier Rettungsstation und Regenwaldschutz im Amazonas

Kolibri Park

Im Kolibri Park, der mit sehr viel Liebe zum Detail geführt wird, halfen wir circa einmal in der Woche, im botanischen Garten aufzuräumen oder auch mal neue Wege anzulegen. Im Gegenzug wurden wir mit zahlreichen Pflanzenarten, Colibris und anderen Vögeln erfreut, für die spezielle Blumen angepflanzt wurden.

Das Areal wurde früher landwirtschaftlich genutzt. Durch die Umgestaltung zum Park und einer Wiederaufforstungsfläche wird es der Familie ermöglicht, ein Leben zu führen, das den Regenwald regeneriert. Inzwischen können dort wieder erste wilde Affengruppen beobachtet werden. Vor allem die Vogelbeobachter kommen auf ihre Kosten. Zudem gibt es eine große Schaukel und Boote an einem Tümpel, in dem wilde Kaimane leben.

Arbeit mitten im Amazonas Regenwald

Conservation Area

Völlig unberührte Natur bekamen wir in der Conservation Area zu sehen. Dies ist ein tatsächlich tausende Jahre alter Wald, den Danny und seine Mutter beschützen. Dort sind der Wissenschaft unbekannte Pflanzen zu finden, Indikatoren für einen intakten Regenwald und seltene Tierarten.

Die Aufgabe der Volunteers dort ist es, Präsenz zu zeigen, um den Wald vor möglichen Eindringlingen zu schützen. Wir fuhren also circa alle zwei oder drei Wochen die einstündige Strecke hin, wanderten durch den Dschungel zu einem Fluss und badeten dort. Ab und zu musste die Straße auf dem Weg dorthin von dornigem Bambus befreit werden. Diese Tage waren vom Beobachten geprägt. Einmal fuhren wir mit einem Freund aus der Stadt, der ebenfalls am Haus mitgebaut hat, hin und er entdeckte einen seltenen Baum, der zur Herstellung traditioneller Kleidung der Natives benutzt wird. Der Baum ist wohl so selten, dass nun die Samen aus der Conservation Area genutzt werden könnten, um weitere Bäume zu pflanzen.

Einmal kletterten wir einen Flusslauf hinauf und entdeckten eine giftige Babyschlange. Die meisten Teile der Conservation Area sind noch unerforscht. Mit Sicherheit gibt es dort für zukünftige Volontäre noch viel zu entdecken.

Arbeit mit den Einheimischen

Meine Lieblingstage waren immer die in der Native Community. Selten habe ich so selbstbewusste, offene und fröhliche Kinder erlebt. Jeder Tag in der Community endete mit einem Bad mit den Kindern im Fluss, voller strahlender Gesichter und lauter Lacher.

Mal halfen wir dem Weisen des Dorfes Pfeil und Bogen zu bauen, mal bastelten wir traditionellen Schmuck, mal halfen wir in einem kleinen Museum mit Permakultur-Garten. Mit diesem soll vor allem den Kindern des Dorfes in Zukunft spielerisch nahegebracht werden, wie sie umweltschonend in der Natur anbauen und mit der Natur leben können.

Mit Danny, seiner Tochter und mir machten Einheimische zudem eine kleine, heilende Sauna-Zeremonie im Dorf. Zweimal waren wir sogar zu einem Fest in der Community eingeladen, sodass wir das Leben dort ein wenig genauer kennenlernen durften. Jeden Tag gab es etwas Neues zu lernen und zu erfahren.

bei sternenklarer Nacht im Amazonas

Wohnen

Die ersten zwei Monate meiner Freiwilligenarbeit in Peru verbrachte ich in einem Hostel, wo ich zeitweise sogar ein Einzelzimmer mit eigenem Bad und warmem Wasser hatte. Für zukünftige Freiwillige dürfte aber die zweite Unterkunft interessanter sein, wo sie unterkommen werden.

In meiner Zeit vor Ort stellten wir nämlich die Konstruktion eines Gebäudes fertig, das nur für Volontäre offen ist. Wir haben dort also einen privaten Rückzugsort und sind als Team unter uns. Dort haben wir unsere eigene Küche mit Speisesaal, zweier und vierer Zimmer (eventuell auch Einzelzimmer auf Anfrage) mit Moskitonetz, eigene Waschmaschine und Trockner für nur wenige Soles pro Waschgang, zwei Badebereiche (kaltes Wasser, aber dafür muss es nicht mit ganz vielen Hostelgästen geteilt werden! Besonders vorteilhaft: Ein Waschbecken hat einen integrierten Filter, sodass das Wasser vom Hahn getrunken werden kann!), einen privaten Garten zum Volleyballspielen und einen überdachten Außenbereich zum Wäscheaufhängen, Trampolinspringen und Hängematten-Nutzen. Außerdem haben wir des Öfteren ein Lagerfeuer gemacht und sind im Fluss am Strand baden gegangen, der direkt am Grundstück liegt.

Die Plaza, auf der städtische Veranstaltungen wie Tänze stattfinden, und der Markt, auf dem frisches Obst gekauft werden kann, liegen nur 5 Minuten zu Fuß entfernt. Das Fußball-Stadion der Stadt ist sogar nur circa 2 Minuten von der Unterkunft entfernt. Auch dort sind ab und zu Veranstaltungen. Alles in einem ist es ein kleines, belebtes Dorf mit um die 700 Einwohnern, in dem so gut wie jeder jeden kennt. Nach 24 Jahren Leben in Deutschland war die Offenheit und Freundlichkeit sehr erfrischend.

leckeres, frisches Angebot in Peru

Essen

Gekocht wurde für uns von einer Freundin aus dem Dorf namens Lidia. Sie steht jeden Morgen um 6 Uhr oder früher auf, um stundenlang für uns in der Küche zu werkeln. Ihr ist dabei anzumerken, wie gerne sie kocht. Von Müsli über Obstsalat, Pancakes, Guacamole, selbstgemachte Säfte , Yucca bis hin zu gebratenen Bananen – so gut habe ich selten gefrühstückt! 

Hinzu kommt, dass jegliches Obst und Gemüse natürlich um einiges besser schmeckt als in Deutschland. Mittags und abends kocht sie zudem warme, meist typisch peruanische Gerichte. Es kann sich auf kohlenhydratreiches Essen eingestellt werden. Viel Reis, viel Hühnchen. Vegetarische oder vegane Ernährung ist allerdings auch kein Problem. Danny lebt selbst vegetarisch. Jedem steht es frei, sich zwischendurch weiteres Essen oder Süßigkeiten auf dem Markt zu kaufen. Es gibt auch eine Pizzeria im Dorf und ab und zu sind wir dort Eis oder Pizza essen gegangen.

Wenn ich die einzige Volontärin war, hat Lidia mich manchmal mit zu sich nach Hause eingeladen oder wir sind in einem Restaurant essen gegangen. Einmal hat sie mich sogar zu sich aufs Feld mitgenommen, wo wir verschiedene Früchte geerntet haben. Für mich war das alles wunderschön, weil ich noch mehr Einblick in ihr Leben erhalten habe. Ich habe ihr beim Kochen geholfen, neue Rezepte kennengelernt und mich jeden Tag aufs Neue gefreut, sie zu sehen.

Freizeit

Das zeigte sich auch in der Freizeitgestaltung und den Ausflügen. Obwohl Danny auch schon so sehr viel mit uns zu tun und zu managen hatte, machte er sich trotzdem die Mühe, zusätzlich noch Ausflüge zu organisieren. Er macht das alles mit so viel Energie und Freude, dass er jedem um sich herum ebenfalls Energie und Freude schenkt.

Im „Fairy Garden“ spielten wir Volleyball, in der Dorf-Disco lernten wir verschiedene (traditionelle) Tänze kennen, wir besuchten Fledermaushöhlen, die biologische Forschungsstation, Wasserfälle und die touristischen Angebote der umliegenden Städte. Cesar nahm uns ein paar Mal mit auf eine Nachtwanderung. Außerdem fuhren wir zu einem großen Strandfest und gingen auf Survival-Tour für drei Tage (ohne Zelt) in den Dschungel. Wir fuhren bei der Fiesta del Sol zum Sonnenaufgang in die Berge, machten eine traditionelle Pacha Manka (Kochen unter der Erde) am Strand zu Cesars Geburtstag und noch vieles mehr. So gut wie jede Woche findet irgendein anderes Fest in der Stadt statt.

Besonders schön war das wöchentliche Fußballspielen. Niemand musste dafür besonders begabt auf dem Platz stehen. Das Schöne war, dass jedes Mal beinahe das gesamte Team für diese Abende zusammenkam. Auf diese Weise entstand für mich über vier Monate eine freundschaftliche Nähe zu den Locals.

Neeles einzigartige Erfahrung im Amazonas

Besondere Erlebnisse

Generell ist es wichtig zu sagen, dass ich aufgrund meines langen Aufenthaltes besonders viel zu sehen bekommen habe. Wer für eine oder zwei Wochen zu Besuch ist, wird trotzdem großartige Momente erleben, wird sich vermutlich aber auch am Ende wünschen, länger geblieben zu sein. Sogar nach vier Monaten kann ich behaupten, dass ich nicht abreisen wollte.

Dazu hat vor allem das Team und Dannys herzliche Leitung beigetragen. Das Projekt ist für Menschen jeder sexuellen Orientierung, Religion oder Herkunft ein Safe Space. Seine Mutter Heike kümmert sich zusätzlich jeden Tag als gute Fee des Hauses um das Wohlbefinden der Volontäre. Mit beiden kann man sich nur gut aufgehoben fühlen!

Im Juli bin ich spontan mit einer anderen Volontärin für ein paar Tage nach Cusco gefahren, um Palcoyo-Mountains (der weniger überlaufene Rainbow-Mountain) und Sacred Valley zu bereisen. Auch das war gar kein Problem, obwohl Danny dafür im Projekt auf mich verzichten musste.

unterwegs im Amazonas Regenwald in Peru

Empfehlungen und Tipps

Gerade, wenn jemand auf Grund seiner Englisch- oder Spanisch-Kenntnisse unsicher ist, kann es beruhigend sein, dass Danny und seine Mutter deutsch sprechen. Die Selbstsicherheit in der oder den Sprachen kommt durch den regelmäßigen Gebrauch aber schnell und es muss nicht perfekt sein. Grundlegend halte ich die Englisch-Kenntnisse aber schon für notwendig, da die meisten Volunteers internationale Gäste sind und auch die Touren im Rescue-Center auf Englisch gegeben werden. Noch besser ist es, Spanisch zu sprechen. Als ich in den Dschungel kam, hatte ich nur Basis-Kenntnisse (A1), sodass ich immerhin ein wenig verstehen konnte.

Das Sprechen wurde dann von Monat zu Monat besser und darüber bin ich sehr froh, denn sonst hätte ich mich nicht mit den Locals unterhalten und anfreunden können. Die Menschen des Teams sprechen so gut wie kein Deutsch oder Englisch! Die Bewohner des Dorfes außerhalb des Teams meist erst recht nicht. Es reicht auf jeden Fall, um sich zur Arbeit zu verständigen, und in der Regel gibt es auch jemanden vor Ort, der Übersetzen kann, aber wer die Menschen intensiver kennenlernen möchte, muss bereit sein, seine Spanisch- Kenntnisse vor Ort auszubauen. 

Was ich vorher nicht wusste, ist, dass die meisten Volunteers nur für eine kurze Aufenthaltsdauer von ein bis drei Wochen im Projekt sind. Dadurch habe ich häufig Volontäre verabschieden müssen. Ich denke, das ist gut zu wissen, denn die engeren Beziehungen konnte ich somit nicht zu Volontären aufbauen, sondern zum Team vor Ort, das ich jetzt extrem vermisse. Das sollte aber kein Hindernis sein, sondern bietet nur die Chance, völlig in eine andere Kultur einzutauchen. Ich würde empfehlen, lieber eine Woche länger als eine Woche kürzer zu bleiben.

Das Schöne durch den langen Aufenthalt war zudem, dass ich sowohl die Regen- als auch die Trockenzeit sehen durfte (Aufenthalt April bis August).

Die anderen Volunteers waren stets freundlich und offen. Dadurch, dass wir alle bereit waren, in den Amazonas-Regenwald zu reisen, waren wir von Charakter und Werten her ähnlich. So ergab sich auch die erwähnte Reise zu den Rainbow-Mountains. Für solche Reisen rund um Cusco empfehle ich, ausreichend Zeit zur Akklimatisierung mitzubringen. Die Höhenkrankheit ist nicht zu unterschätzen.

Mindestens ein freier Tag ohne Aktivität sollte in Cusco schon eingeplant sein und dann am besten nicht direkt am zweiten auf die Rainbow-Mountains. Durch die intensive Arbeit in den Projekten kommt man sich sehr schnell nah und wird vertraut miteinander.

Seid bereit, Bekanntschaften mit Menschen aus aller Welt zu schließen! Personen, die sich eine solche Erfahrung wünschen, sollten einen entspannten Umgang damit haben, dass das Wasser im Dschungel kalt ist und dass nach einem starken Regen schonmal WiFi und Wasser für ein paar Stunden ganz ausfallen können. Natürlich lässt sich auch das ein oder andere Insekt im Dschungel nicht vermeiden. Allerdings ist das sehr viel weniger schlimm als erwartet.

Das Dorf ist noch relativ nah an den Anden gelegen, sodass es wenige Moskitos gibt. In den gesamten vier Monaten habe ich nur zwei wilde Schlangen gesehen und keine einzige ausgewachsene Tarantula... Eine Baby-Tarantel mussten wir aktiv bei der Nachtwanderung suchen, sonst hätte ich sie auch nicht gesehen.

Wer sich aufmerksam und respektvoll durch die Natur bewegt, dürfte absolut keine Probleme haben. Wer Offenheit, Spontanität und Humor mitbringt, wird die perfekte Zeit im Amazonas-Regenwald Perus verbringen.

 

>> zur Freiwilligenarbeit in Peru

Fazit

Vielen Dank Danny, dass ich all diese Wochen dein Gast sein durfte. Ich bin sehr dankbar und glücklich, ein Teil des Teams gewesen zu sein. Du machst alles richtig! Heike, knuddel bitte Estrellita von mir :)

Zuletzt geändert am: 04.11.2025

Portrait Neele im Wildtier Rettungsstation- & Regenwaldschutz-Projekt, Peru, August 2025
Autor
Neele im Wildtier Rettungsstation- & Regenwaldschutz-Projekt, Peru, August 2025

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