07.12.2022 / Erfahrungsberichte

Meine Freiwilligenarbeit im Wildtierschutzprojekt in Namibia

Für die Zeit, die ich dort in Afrika war, lebte ich ein komplett anderes Leben und konnte einfach mal alle Sorgen aus der Heimat vergessen. Ich habe so viele tolle Menschen (und Tiere) kennengelernt und ich wollte gar nicht mehr zurück. Egal, wer von uns Volunteers sich auf den Heimweg machen musste, es war, als würde ein Stück Familie gehen. Man wächst in so kurzer Zeit unfassbar mit den anderen Volunteers zusammen, man muss es einfach selbst erlebt haben.

Fionas Zeit in Namibia

Anreise und Ankunft

Das Projekt startet immer montags, ich bin der Einfachheit halber aber bereits am Samstag in Frankfurt abgeflogen, damit ich gegen Flugausfälle und Verspätungen abgesichert bin. Im Flughafen von Windhoek wurde ich dann bereits von meinem Fahrer erwartet, der mich zur “Chameleon Backpacker Lounge” in Windhoek gefahren hat.

Auch dort wurde ich sehr herzlich empfangen und habe mich bald zu einer der zahlreichen anderen Volunteer-Gruppen gesellt, die sich dort häufig aufhalten. Kleiner Tipp: Tragt euer RGV-Shirt, dadurch kam ich direkt mit einer anderen Freiwilligen ins Gespräch, die die Wochen zuvor bereits in meinem Projekt gearbeitet hatte. Der nahegelegene Craft-Store bietet eine gute Gelegenheit, um schöne, handgemachte Souvenirs für die Heimat zu ersteigern und dabei die örtliche Bevölkerung zu unterstützen.

Ich sollte eigentlich am nächsten Morgen abgeholt werden, was aufgrund eines Kommunikationsfehlers zwar nicht geklappt hat, dank der Hilfe der anderen Volunteers konnte ich die nächste Nacht aber auf einer weiteren Farm verbringen.

Tätigkeitsbereiche

Die Aufgaben an meiner Einsatzstelle waren sehr vielseitig. In feste Gruppen eingeteilt, variieren die Aufgaben jeden Tag und ändern sich auch mit der Zahl der Volunteers vor Ort. Zu den täglichen Aufgaben zählen das Versorgen der Tiere, die direkt auf dem Farmgelände leben (dazu zählen z.B. die Erdmännchen oder die Löffelhunde) und die Futtervorbereitung für die Tiere, die in der Lifeline im Außengebiet der Farm leben (Löwen, Leoparden, Meerkatzen, …). Aber auch der Baboon-Walk, bei dem man mit den Pavianen der Farm spazieren geht oder Project Work, wo Zäune repariert oder Büsche geschnitten werden, gehören zu den wichtigsten Aufgaben. Am Wochenende wird nur das Futter vorbereitet und die Farmtiere werden versorgt.

Unterkunft und Leben auf der Farm

Gewohnt haben wir in 4-Bett-Kabinen im Volunteer-Dorf, die tagsüber meist sehr warm, aber besonders in den ersten Frühjahrsnächten noch sehr kalt waren. Hier sollte man keinen großen Luxus erwarten, aber wer die Einfachheit vom Camping gewöhnt ist, wird sich schnell heimisch fühlen. Auch die Waschräume sind einfach gehalten, aber sauber und voll funktionsfähig. Da das Warmwasser mit Solarenergie aufgeheizt wird, kann man sich morgens auf eine eisige Dusche freuen - oder man nutzt die Mittagspause.

Im Volunteer-Dorf wird außerdem jeden Morgen gemeinsam gefrühstückt und abends versammelt man sich häufig am Lagerfeuer und lässt den Tag unter dem sternenklaren Himmel ausklingen. In einzelnen Nächten konnte man sogar die Milchstraße mit bloßem Auge erkennen.

Das Frühstück war grundsätzlich jeden Morgen gleich. Ab und zu gab es zwar auch Pancakes oder ähnliches, dennoch war das Erdnussbutter-Marmeladen-Sandwich wohl recht schnell der beste Freund aller Freiwilligen. Das Mittag- und Abendessen variierte jeden Tag, bot viel Abwechslung und orientierte sich an europäischen Gerichten, die oft mit einer afrikanischen Note erweitert wurden (ich kann jedem nur ans Herz legen, Butternut Kürbis zu probieren...). Einmal in der Woche gibt es zusammen mit den Koordinator:innen ein Barbecue, begleitet von Musik und Tanz. Auf Wunsch werden auch Alternativen für Vegetarier:innen, Allergiker:innen o.ä. vorbereitet.

Freizeit, Zusammenleben und Highlights

Neben der Arbeit gab es aber auch genügend Freizeit, die man am Pool, im Volunteer-Dorf oder an der Bar verbringen konnte. Die meisten Freiwilligen kommen tatsächlich aus deutschsprachigen Ländern, dennoch hat es auch super Spaß gemacht, sich mit den internationalen Volunteers auszutauschen. Um sich gut verständigen zu können, reicht Schulenglisch dabei vollkommen aus. Die englischen Namen der zahlreichen Tiere, die auf und um die Farm herum leben, lernt man dabei schnell. Ich persönlich habe mich auch so schnell daran gewöhnt, den ganzen Tag Englisch zu sprechen, dass viele Textnachrichten in die Heimat in einem bilingualen Kauderwelsch endeten.

Ein Highlight war außerdem, wie unglaublich nah man den Tieren kommt. Das Dorf ist nicht extra eingezäunt. Das heißt: Man trifft auf dem Weg zum Frühstück gerne mal auf eine Onyx, Impalas oder den Strauß Rico. Auch zahlreiche Katzen bewohnen das Dorf und freuen sich über eine gemeinsame Kuscheleinlage.

Um ein Fazit zu ziehen: Es war die geilste Zeit meines Lebens und ich will unbedingt wieder zurück! Für die Zeit, die ich dort in Afrika war, lebte ich ein komplett anderes Leben und konnte einfach mal alle Sorgen aus der Heimat vergessen. Ich habe so viele tolle Menschen (und Tiere) kennengelernt und ich wollte gar nicht mehr zurück. Egal, wer von uns Volunteers sich auf den Heimweg machen musste, es war, als würde ein Stück Familie gehen. Man wächst in so kurzer Zeit unfassbar mit den anderen Volunteers zusammen, man muss es einfach selbst erlebt haben.

Erfahrungsbericht von Fiona, Freiwilligenprojekt "Tierschutz für afrikanische Wildtiere", September/Oktober 2022

Portrait Fiona
Autor
Fiona

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