08.05.2023 / Erfahrungsberichte

Meine Freiwilligenarbeit im Tierschutz-Unterricht in Thailand

Während meiner Zeit in Thailand habe ich gelernt, wie wenig man doch braucht, um glücklich zu sein. Auch fand ich es unfassbar toll, immer wieder neue Freundschaften zu schließen. Das Team vor Ort war für mich wie eine große Familie - so etwas erlebt man sonst viel zu selten!

Mias Zeit in Thailand

Anreise | Ankunft

Die Anreise war für mich sehr aufregend, da ich in einem fremden Land ankam und nicht wusste, was mich erwartet oder wie es weitergeht. Von meinem Team vor Ort bekam ich die Information, an einem bestimmten Ort am Flughafen zu warten und mein RGV-T-Shirt zu tragen. Und genauso hat das auch funktioniert – ich lief zu dem vereinbarten Treffpunkt, welcher leicht zu finden war, und wurde dort von einer Frau mit meinem Namen auf einem Schild erwartet.

Sie meinte, mein Taxi wäre bald da und als dieses ankam, begleitete sie mich nach draußen, sodass ich auch in das richtige Taxi stieg. Danach ging es für mich auf eine dreistündige Autofahrt zu meinem Einsatzort, wobei ich schon einige schöne Eindrücke über Thailand sammeln konnte. Dort wurde ich sehr freundlich begrüßt, bekam eine kleine Tour durch das Haus und hatte den Rest des Tages frei, um die Umgebung zu erkunden. Ich habe mich direkt sehr wohl gefühlt!

Orientierungsprogramm

Am nächsten Tag wurde ich mit zwei anderen neuen Mädchen morgens abgeholt, zur Arbeitsstelle gefahren und wir suchten uns mit unserem Teamleiter ein ruhiges Plätzchen. Dort verbrachten wir den ganzen Vormittag. Mit Hilfe einer PowerPoint-Präsentation wurden uns alle möglichen Informationen über das Team und die Arbeit gegeben. Wir haben außerdem viele Fragen gestellt und schon am ersten Tag viel gemeinsam gelacht und Spaß gehabt. Alles war ganz locker und entspannt, sodass man auch keine Scheu davor haben musste, alles nachzufragen, was man wissen wollte.

Aufgabenbereiche

Die Freiwilligenarbeit leistete ich in einer Hundeklinik. Meine Aufgabe war unter anderem, die Hunde dort zu behandeln oder unsere adoptierten Hunde zu pflegen.

Jeden Morgen wurden wir am Haus abgeholt und fuhren zur Arbeit. Dort begannen wir den Tag mit einem Morgenputz, wobei wir die Gehege und die Klinik reinigten und frisches Wasser und Futter auffüllten – natürlich immer mit Kuscheleinheiten. Danach ging es dann auf einen Spaziergang mit allen Hunden, entweder am Strand oder eine Runde um den See.

Nachmittags stiegen wir in den Truck und fuhren durch den Dschungel und die Straßen unseres Ortes, um die Straßenhunde zu füttern. Das war unser sogenannter Feeding-Run. Da ich aber als einzige auch unterrichtete, stand für mich auch ganz oft Unterrichtsvorbereitung auf dem Plan, was viel mit Basteln und dem Erstellen von Spielen verbunden war. Jeden Mittwochnachmittag unterrichtete ich Tempelkinder aus Myanmar, die nicht in Thai-Schulen gehen dürfen. Dieser Unterricht war immer mit vielen Spielen gestaltet. Donnerstags verbrachte ich immer den ganzen Vormittag in der lokalen Schule, welche nur ein paar Minuten Fußweg von unserer Hunde-Klinik entfernt war.

Natürlich liefen nicht alle Tage so ab, aber die meisten. Ab und zu kamen Notfälle oder andere Dinge dazwischen, die immer wieder für spannende und spaßige Ablenkung sorgten. Dabei war alles immer sehr lustig und entspannt. Von der Arbeitsmoral vor Ort war ich sehr begeistert. Ich habe mich nie unter Druck gesetzt gefühlt, sondern hatte immer viel Spaß an der Arbeit. Das Beste an allem war, dass man immer wieder neue Freunde kennengelernt hat und auch das Team vor Ort wie eine große Familie war. So etwas erlebt man sonst viel zu selten!

Wohnen

Ich war im Volunteer Beach House untergebracht, ein kleines super schönes Häuschen mit Platz für bis zu zwölf Menschen. Wir hatten sechs Doppelzimmer, einen großen Wohn- und Essbereich, oben zwei Bäder und unten ein Bad. Draußen befand sich ein langer Tisch, an dem wir viel Zeit gemeinsam als Gruppe verbrachten und Spaß hatten. Neben diesem Sitzbereich befand sich unsere kleine, aber feine Außenküche. Das Haus war weniger als ein paar Minuten Fußweg von einem kleinen Strand entfernt.

Anfangs dachte ich, dass meine Privatsphäre dort ein bisschen zu kurz kommen könnte. Dies war aber vor Ort absolut nicht der Fall. Obwohl das Haus Platz für zwölf Personen bietet, war es nicht immer komplett ausgebucht und so hatte man manchmal auch die Chance, ein paar Wochen oder Tage ein Einzelzimmer zu bekommen. Aber auch das Teilen eines Zimmers war nie ein Problem. Ich habe nur tolle Erfahrungen mit den Menschen dort gemacht und bin sehr froh, viele neue Freunde aus der ganzen Welt dort kennengelernt zu haben!

Wenn es doch mal irgendwelche Probleme gab, konnte man sich immer an das Team wenden und gemeinsam eine Lösung finden. Das Team vor Ort nahm sich für alle Anliegen Zeit und es war ihnen immer sehr wichtig, dass wir uns alle wohlfühlten. Auch wenn es zu Problemen im Haus kam, wie zum Beispiel Ameisen oder verstopfte Toiletten, wurde dies direkt vom Team geregelt. Alles in allem eine Spitzen-Erfahrung!

Essen

In Thailand spielt das Essen eine große Rolle! Vor allem thailändische oder asiatische Spezialitäten fand ich dort an jeder Ecke. Auch gab es direkt neben unserem Volunteer House ein kleines lokales Restaurant, in dem ich oft gegessen habe. Mir persönlich schmeckt asiatisches Essen besonders gut. Jedes Mal, wenn ich neue Gerichte probiert habe, war ich positiv von diesen überrascht. Ich kann also jedem nur empfehlen, die Küche eines neuen Landes auszuprobieren.

Jedoch rate ich davon ab, europäisches Essen in kleinen Lokalen zu bestellen. Denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass man dort meistens enttäuscht wird. Deutsche Küche und vor allem amerikanisches Fast Food wird oft ganz anders zubereitet und hat mir eigentlich selten geschmeckt. Nur in teureren Touristen-Restaurants war dies nicht der Fall. Man kann zum Beispiel im Internet nach deutschen oder amerikanischen Restaurants suchen, diese waren dann aber wie gesagt immer sehr teuer. Wenn man also mal Lust auf europäische Küche hat, sollte man am besten in den Supermärkten einkaufen und selbst kochen, denn in diesen bekommt man eigentlich alle Zutaten.

Freizeit

Schon im Orientierungsprogramm wurden uns ein paar Ausflüge oder Unternehmungen vorgestellt, die am Wochenende stattfanden und in unserem Projekt und im Preis inkludiert waren. So konnten wir selbst entscheiden, ob wir teilnehmen wollten oder nicht. Dadurch hat man die Möglichkeit, Sehenswürdigkeiten rund um den Einsatzort zu erkunden. Ich habe zum Beispiel auch immer am Samstagmorgen an einem Kochkurs teilgenommen.

Aber auch nach der Arbeit hatte man genug Zeit, um alles auf eigene Faust zu erkunden und Ausflüge zu unternehmen. Irgendwann hatte ich mich aber so gut eingelebt, dass ich meine Abende einfach nur am Strand ausklingen ließ und ein bisschen Zeit mit meinen Mitbewohnern verbrachte und quatschte. Am Wochenende ging ich oft in Bars, tanzen oder shoppen, auf Märkte oder zum Strand.

Es war aber auch möglich, sich mal von der Arbeit frei zu nehmen, denn schließlich wurde man nicht zur Arbeit gezwungen. Wenn man sich morgens mal nicht wohl fühlte und den Tag lieber im Bett oder zuhause bleiben wollte, ging das immer. Denn das Leben in einem fremden Land kann manchmal schon sehr überwältigend sein. Auch, wenn man mal ein paar Tage über das Wochenende verreisen wollte, war dies kein Problem. Ein Wochenend-Trip auf eine der traumhaften Inseln Thailands bietet sich dafür beispielsweise perfekt an. Freizeit gab es immer genug!

Besondere Erlebnisse

Eigentlich war mein ganzer Aufenthalt ein besonderes Erlebnis! Davon abgesehen waren es vor allem die Kinder, die ich unterrichtet habe, die mich sehr begeistert haben. Ich fand es einfach beeindruckend, dass die Kinder dort in so einfachen Verhältnissen leben und trotzdem so glücklich sind.

Die meisten Menschen in Thailand besitzen nicht wirklich viel. So habe ich während meiner Zeit dort gelernt, wie wenig man doch braucht, um glücklich zu sein. Es war immer wieder großartig zu sehen, dass man den Kindern mit ganz kleinen Dingen oder Geschenken und wenig Bemühungen den Tag versüßen konnte und für sie so ein besonderes Erlebnis ermöglichte.

Auch die Kultur und das Land haben mich von Anfang an sehr beeindruckt. Während meines Aufenthaltes habe ich sogar angefangen, Thai zu lernen, um dadurch möglichst viele Eindrücke in die Kultur zu bekommen. Die Erfahrungen, die ich im Tierschutz-Unterricht gemacht habe, haben mich so begeistert, dass ich mich dazu entschlossen habe, meine Zeit in Thailand um fünf weitere Wochen zu verlängern, um weiter zu reisen und das Land zu erkunden.

Durch meine frisch erworbenen Sprachkenntnisse habe ich viele Thais kennengelernt, die mir tolle Orte gezeigt haben, an denen vor mir noch kein Tourist war. Besonders schön fand ich einen abgelegenen Wasserfall auf der Insel Koh Phangan mit riesigem Schwimmbecken.

Zusammengefasst habe ich mich in Thailand extrem wohlgefühlt, vor allem da ich einen großartigen Start durch mein Team vom Tierschutz Projekt hatte. Für mich steht fest, dass ich wieder zurück gehen werde.

Erfahrungsbericht von Mia, Volunteer im Tierschutz und Tierheim Projekt in Thailand, Januar/ Februar 2023

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Autor
Mia

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