26.09.2022 / Erfahrungsberichte

Freiwilligenarbeit in einer Tierauffangstation in Costa Rica

Der Nationalpark mit seinen wunderschönen Stränden und Wegen mitten durch den Wald ist unvergesslich. Dort haben wir sogar wilde Weißschulterkapuziner-Affen gesehen! Außerdem waren die gemeinsamen Abende mit den anderen Volunteers immer sehr schön, ob beim Karten spielen, Karaoke singen oder beim Ausgehen in der Bar.

Lauras Zeit in Costa Rica

Arbeitsalltag und Eindrücke zum Projekt

Die Tage starten um 7:30 Uhr mit dem gemeinsamen Frühstück. Um 8 Uhr gibt es dann ein Meeting, in dem die Aufgaben des Tages besprochen und verteilt werden. Danach geht es an die Arbeit. Zunächst wird das Futter für die Tiere vorbereitet, das heißt, ganz viel Obst und Gemüse schneiden und abwiegen. Wenn das erledigt ist, geht’s ans Füttern, Gehege säubern und Wasserschüsseln kontrollieren. Oft haben wir das Futter nicht einfach nur in die Schüsseln gelegt, sondern beispielsweise auf Spieße gesteckt oder in Plastikflaschen mit Löchern getan, damit es die Vögel etwas schwerer haben, an ihr Futter zu kommen.

Sind alle Arbeiten vom Vormittag erledigt, haben wir Freizeit bis zum Mittagessen um 12 Uhr. Weiter geht’s dann erst wieder um 13:30 Uhr. In der Mittagspause kann man beispielsweise an den Pool, in die Hängematten, mit den anderen Volunteers zusammensitzen oder in den kleinen Supermarkt in der Nähe gehen. Zu Fuß braucht man circa 20 Minuten dorthin.

Um 13:30 Uhr treffen sich noch einmal alle und besprechen, was am Nachmittag getan werden muss. Im Prinzip ist es so ähnlich wie am Vormittag: Futter richten, Füttern und das Wasser kontrollieren. Um 16:30 Uhr werden die Faultiere gefüttert. Sie bekommen gekochtes Gemüse und frische Blätter. Außerdem werden um diese Zeit die nachtaktiven Honigbären versorgt. Um 18 Uhr gibt es dann Abendessen.

Außerdem gibt es noch ein „Animal Hospital“, in dem verletzte Tiere und Babys versorgt werden. Dort dürfen jedoch nur Volunteers helfen, die im tiermedizinischen Bereich studieren, beziehungsweise bereits über Arbeitserfahrung verfügen.

Der Tagesablauf ist weitestgehend jeden Tag gleich. Einen Tag in der Woche kann man sich freinehmen, um Ausflüge zu machen. Diese kann man entweder selbst organisieren oder man wendet sich an das Team des Centers, welches sich mit einem Tour Guide in Verbindung setzt oder selbst Tipps und Vorschläge für Ausflüge gibt.

Es war etwas schade, dass man keinen tieferen Einblick in das Animal Hospital bekommen und daher die ganzen Babys nur wenig sehen konnte, wenn man nicht zum Vet-Team gehört. Aber es ist eben wichtig, dass sie sich nicht zu sehr an Menschen gewöhnen, da sie im besten Fall wieder ausgewildert werden.

Das Highlight meines Tages war immer die Faultier-Fütterung! Ich habe in meiner Zeit dort so viele tolle Menschen kennengelernt, von überall auf der Welt. Wofür ich sehr dankbar bin! :) Ebenfalls sehr positiv war die Organisation im Voraus und meine Abholung vom Flughafen, die ohne Probleme verlief. Genauso wie meine erste Nacht im Student House in San José und die Unterbringung im Projekt.

Standort

Das Projekt befindet sich in der Nähe eines größeren Dorfes, wo es verschiedene Einkaufsmöglichkeiten und einen Club gibt. Der Ort ist allerdings nur mit dem Auto zu erreichen, zu Fuß wäre der Weg zu weit. Etwas näher am Center gibt es allerdings noch einen kleinen Supermarkt sowie eine Restaurant Bar, in der man essen, trinken und tanzen kann. Beide Orte sind zu Fuß zu erreichen. Circa eine halbe Stunde entfernt befindet sich die Stadt San José.

Insgesamt ist die Landschaft in dieser Gegend von Costa Rica einfach wunderschön! Grüne Berge, Kaffeeplantagen, Nationalparks, Wasserfälle, riesige Pflanzen und viele Palmen.

Zusammenleben mit den anderen Volunteers

Während meiner Zeit im Projekt waren wir zu viert im Zimmer. Jeder hatte sein eigenes Stockbett und konnte so das untere zum Schlafen benutzen und das obendrüber um ein paar seiner Sachen zu lagern. Die Teilnehmerzahl schwankte zwischen 6 und 12 Volunteers. Es wurde uns gesagt, dass im Sommer sogar bis zu 40 Freiwillige hier vor Ort sind.

Die Stimmung untereinander war immer gut. In unserer freien Zeit haben wir oft Karten gespielt oder waren zusammen am Pool. Trotzdem konnte sich aber jeder auch mal zurückziehen, um für sich alleine zu sein oder mit seiner Familie zu telefonieren. Bei den Tagesausflügen waren wir immer mindestens zu dritt unterwegs. Es macht einfach mehr Spaß, wenn man die Erlebnisse mit anderen teilt. Wir haben eigentlich immer Englisch miteinander gesprochen und auch die Ansprechpersonen im Center konnten Englisch.

Sinnhaftigkeit des Projekts

Ich finde, das Projekt trägt zu nachhaltigen Strukturen vor Ort bei. Denn hier werden auch Touren für jeden angeboten, der am Center vorbeikommt und sich dazu entschließt, eine zu nehmen. Dabei werden die Menschen über die Tiere im Center aufgeklärt und dadurch wird ihr Bewusstsein für die Tierwelt gestärkt. Ich hatte auch definitiv das Gefühl, dass mein eigener Einsatz im Projekt nützlich war. Die ganzen Aufgaben, die es täglich zu erledigen gilt, wären zu viel für nur zwei Personen und würden sehr viel Zeit in Anspruch nehmen. Deshalb ist es wichtig, dass die Mitarbeitenden des Centers unterstützt werden. Denn so gehen die Arbeiten schneller und Auffälligkeiten der Tiere können eher erkannt und verbessert werden.

Besondere Momente

Der Nationalpark mit seinen wunderschönen Stränden und Wegen mitten durch den Wald ist unvergesslich. Dort haben wir sogar wilde Weißschulterkapuziner-Affen gesehen! Außerdem waren die gemeinsamen Abende mit den anderen Volunteers immer sehr schön, ob beim Karten spielen, Karaoke singen oder beim Ausgehen in der Bar. Es hat jedes Mal sehr viel Spaß gemacht und man lernt Menschen aus den USA, England, Israel und überall aus der Welt kennen.

Natürlich bleiben mir auch die Tiere dort in Erinnerung, wie zufrieden sie waren, wenn wir ihnen etwas zum Spielen gebaut hatten. Oder die Faultiere, die einfach zuckersüß sind, wie sie zur Futterschüssel klettern und glücklich essen.

Meine ganze Zeit dort hat mich sehr geprägt und ich bin froh, dass ich an diesem Projekt teilgenommen und es unterstützt habe.

Erfahrungsbericht von Laura, August/September 2022

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Autor
Laura

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