06.09.2022 / Erfahrungsberichte

Freiwilligenarbeit als Ashram Volunteer in Thailand

Ich habe meine Zeit im Ashram geliebt. Eine besondere Erinnerung sind die abendlichen Runden durch die Reisfelder, die ich mit meiner Freundin gedreht habe. Nach einem Tag Arbeit war es total entspannend, durch das Grün zu laufen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Ich habe es auch geliebt, Zeit mit den anderen Volunteers zu verbringen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Sonntagnachmittag, an dem wir ein kleines Kanu im Kanal entdeckt und mit passenden Liedern und unseren Singkünsten sofort eine Entdeckungstour gestartet haben.

Elenas Zeit in Thailand

Anreise/Ankunft

Als ich nach einem elfstündigen Flug erstmals thailändischen Boden unter den Füßen spürte, konnte ich kaum glauben, dass ich es bis hierhin geschafft hatte. Durch Corona musste ich einige Hürden überwinden und auch die Tatsache, dass dieser Flug mein erster war, machte es nicht einfacher. Nachdem aber zahlreiche Formulare ausgefüllt und Anträge gestellt waren, verlief meine erste Reise allein in die Welt reibungslos.

Ich fuhr mit dem Zug zum Flughafen Frankfurt und flog dann direkt nach Bangkok. Dort angekommen und einen Coronafragebogen weiter, wurde ich von meinem Quarantäne Hotel abgeholt und musste meine erste Woche in Thailand in einem Hotelzimmer verbringen. Das hilfreiche und freundliche Personal am Flughafen und im Hotel, die sommerlichen Temperaturen und die Blicke auf Bangkok, die ich durch das Autofenster erhaschen konnte, machten mich aber sehr gespannt auf die kommende Zeit.

Nach einer Woche Quarantäne und zwei negativen PCR-Tests, konnte ich endlich meine Freiheit in Thailand voll und ganz genießen und fuhr mit dem Nachtzug von Bangkok nach Nong Khai. Auch am Bahnhof war das Personal sehr freundlich und ich konnte problemlos mein Gleis finden. Ich hatte die erste Klasse gebucht und somit ein kleines Zimmer für mich allein, was sehr komfortabel war. Bis auf eine Störung am Zug, die nach zwei Stunden behoben wurde (das kommt wohl relativ häufig vor), kam ich recht gut durch die Nacht und wurde von Tom am Morgen in Nong Khai abgeholt. Nach einer halben Stunde Fahrt durch kleine Dörfer und viele Reisfelder, kam ich dann endlich im Ashram an! Begrüßt wurde ich von zwei aufgeregten Hunden und einem frisch gemachten Bett im Gemeinschaftsschlafsaal.

Orientierungsprogramm

Durch Corona ist das Orientierungsprogramm leider ausgefallen, was RGV aber mit einem regen E-Mail-Kontakt wieder wett machte.

Aufgaben

Mein Tag startete mit einer freiwilligen morgendlichen Meditation um 05:30 Uhr. Mein Lieblingsort hierfür war das Poolhaus, eine kleine Bambushütte am Kanal. Danach habe ich mit Pan (meiner Yogalehrerin) eine Stunde Yoga gemacht. Frühstück gab es dann um 7:30 Uhr, gefolgt von einem gemeinsamen Check-in, bei dem der Tag und eventuelle Probleme besprochen wurden. Von 09:00 Uhr bis 12:30 Uhr und von 14:30 Uhr bis 17:00 Uhr gestalteten sich unsere Arbeitsphasen. In dieser Zeit hatte ich ganz verschiedene Aufgaben.

In meiner Anfangszeit durfte ich viele unterschiedliche Tätigkeiten ausprobieren. Ich habe im Garten Unkraut gezupft, Kompost verteilt und neue Pflanzen gepflanzt, im Food Forest (angelegtes Waldstück mit hauptsächlich Obstbäumen und Sträuchern) ein Bewässerungssystem gelegt, im Mandala-Garten Hochbeete gebaut, was das Herstellen des Grundgerüstes, des Mörtels und der Farbe beinhaltete, montagnachmittags Ecobricks hergestellt, das Ashram Cafe gestrichen, Kompost aktiviert, ätherische Öle und Naturprodukte hergestellt und in der „Tree Nursery“ kleine Setzlinge gepflanzt.

Nachdem ich ein paar Wochen da war, habe ich dann ein Hauptprojekt bekommen, das ich mitgeplant und verwirklicht habe. Am Abend haben wir eine gemeinsame Tanzmeditation gemacht und zusammen gegessen. Da es in Thailand manchmal sehr heiß wurde, sind wir teilweise vom eigentlichen Zeitplan abgewichen und haben zum Beispiel früher angefangen zu arbeiten und eine längere Mittagspause gemacht. Mir haben die Tätigkeiten draußen viel Spaß gemacht und es war sehr schön, gemeinsam Dinge entstehen zu lassen.

Unterkunft

Ich habe im Gemeinschaftsschlafsaal über dem Saal geschlafen. Er ist unterteilt in den Jungen- und Mädchensaal und hat jeweils vier Doppelstockbetten und Regale zur Unterbringung der Klamotten. Ich fand es sehr schön, mit anderen Volunteers gemeinsam zu schlafen, weil ich mich am Abend noch über den vergangenen Tag austauschen konnte und man am Morgen zusammen aufgestanden ist. Außerdem verfügt der Schlafsaal über einen Balkon zum Lesen und Zeit verbringen. Falls man doch mal alleine sein möchte, ist es gar kein Problem, eine ruhige Ecke im Ashram zu finden.

Essen

Alle Volunteers haben zusammen im Ashram gekocht. Um die Aufgaben zu verteilen, waren wir in drei Teams aufgeteilt, die jeden Tag eine andere Aufgabe übernommen haben. Eine Gruppe hat Frühstück, Mittag- und Abendessen gekocht, eine andere den Abwasch gemacht und das letzte Team war für das Auf- und Abdecken zuständig. Weil nicht nur lokal gekocht wurde, sondern, je nachdem wer gerade zuständig für das Essen war, auch andere Kulturen einflossen, gab es im Ashram selbst viele verschiedene Gerichte. Insgesamt hat mir das Essen sehr gut geschmeckt und es gab viel frisches Obst und Gemüse. Besonders toll war das selbst geerntete Essen, wie Bananen, Papaya, Salat und Tomaten. Im Ashram habe ich auch meine Liebe zu Papaya entdeckt, die dort tausendmal besser ist, als die in Deutschland erhältliche Papaya.

Falls man in Thailand in einem Restaurant essen geht, muss man vor allem darauf achten, die Speise als „nicht scharf“ zu bestellen, das ist dann immer noch scharf genug. Falls ihr nach eurem Aufenthalt noch ein bisschen in Thailand herumreist und in die nördliche Region kommt, müsst ihr auf jeden Fall Khao Soi probieren, eine Kokos Curry-Nudelsuppe. Auch das Popcorn ist sehr empfehlenswert.

Freizeit

Unter der Woche habe ich mich in der Mittagspause vor allem im Poolhaus ausgeruht und bin schwimmen gegangen. Abends saßen wir dann manchmal im Feuerkreis bei Stockbrot zusammen oder haben eine Dokumentation über Permakultur geschaut. Der Mittwochnachmittag war immer frei. Diesen Nachmittag habe ich meistens genutzt, um im nächsten Dorf meine Wäsche zu waschen, den Markt zu besuchen oder ins Cafe zu gehen. Samstags waren oft Aktionen geplant. Einmal kam ein Mönch zu Besuch und wir konnten im Anschluss noch sein Kloster ansehen.

Außerdem haben uns Ohm und Tom nach Phen und Nong Khai mitgenommen, wo wir über den Nachtmarkt geschlendert sind (mit szenischer Aussicht auf den Mekong), uns an Essensständen ausgetobt und zum Schluss die Livemusik am Fluss genossen haben. Das Highlight für mich war aber eine Exkursion zum Nationalpark, die über ein ganzes Wochenende ging. Dort haben wir uns im „Forestpark“ coole Felsformationen angeschaut und dann eine geführte Wanderung durch den Nationalpark gemacht. Der Nationalpark war überhaupt nicht touristisch und man konnte in vollkommener Stille die atemberaubende Natur genießen. Die Sonntage waren komplett frei und ich habe sie meistens im Poolhaus oder einem der Nachbardörfer verbracht.

Besondere Momente

Ich habe meine Zeit im Ashram geliebt. Eine besondere Erinnerung sind die abendlichen Runden durch die Reisfelder, die ich mit meiner Freundin gedreht habe. Nach einem Tag Arbeit war es total entspannend, durch das Grün zu laufen und den Sonnenuntergang zu beobachten. Ich habe es auch geliebt, Zeit mit den anderen Volunteers zu verbringen. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir ein Sonntagnachmittag, an dem wir ein kleines Kanu im Kanal entdeckt und mit passenden Liedern und unseren Singkünsten sofort eine Entdeckungstour gestartet haben.

Ein weiteres tolles Erlebnis war die „Experience Week“, bei der ich sehr viel über mich selbst und die Gesellschaft nachgedacht habe. Meine Lieblingserinnerung ist aber das Tempelfest im Nachbardorf. Wir wollten einfach aus Neugier vorbeischauen und wurden von den Dorfbewohner:innen sofort in den Tempel eingeladen. Dort haben wir eisgekühlte Getränke bekommen, mit einem Mönch gebetet und wurden zum Essen eingeladen. Im Anschluss haben wir gemeinsam mit den Dorfbewohner:innen getanzt. Es hat einfach Spaß gemacht, etwas zu erleben, was man als gewöhnliche:r Tourist:in gar nicht kennengelernt hätte.

Warum RGV?

Als ich nach einer Möglichkeit für meine Freiwilligenarbeit im Ausland suchte, bin ich auf viele Seiten gestoßen. Was ich an RGV besonders gut fand, war das breite Angebot an Projekten. Dann habe ich mich, nach dem Betrachten vieler verschiedener Projekte, in das Ashram-Projekt verliebt und wusste, dass ich das Projekt einfach machen muss. Danach nahm ich sofort Kontakt mit RGV auf und blieb in einem regen E-Mail-Kontakt. Für mich war die Reisevorbereitung besonders schwierig und ich war sehr froh, immer eine Ansprechperson zu haben, mit der ich alle Probleme und Fragen klären konnte.

Erfahrungsbericht von Elena, Februar bis April 2022

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Autor
Elena

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