04.05.2023 / Erfahrungsberichte

Meine Freiwilligenarbeit im Ashram in Thailand

Das Eco-Village ist eine kleine Oase, die von Om und Tom geleitet wird – zwei warmherzigen Menschen, die mit ihrem Geist den Ort zu dem machen, was er ist. Ich hatte eine aufregende Reise mit wundervollen Menschen und berührenden Erfahrungen. Besonders schön fand ich es zu erleben, wie zwanglos und entspannt es mit den anderen Volunteers, trotz unseres doch großen Altersunterschiedes, war.

Utas Zeit im Ashram in Thailand

Anreise | Ankunft

Am Flughafen in Bangkok habe ich mir mit drei Mitreisenden ein Taxi in die Stadt geteilt. Der Taxifahrer wusste zwar nicht, wo die angegebene Adresse ist und sprach auch nicht wirklich Englisch, aber irgendwie haben wir uns dann doch verständigt und die Unterkunft gefunden. Es ist immer hilfreich, den Namen des Gastgebers zu kennen! Meine erste Unterkunft war super zentral gelegen. Die folgenden drei Tage habe ich meine unmittelbare Umgebung mit der Hilfe von Google-Maps erkundet und mich an die hohen Temperaturen gewöhnt. Man kann entspannt überall herumlaufen oder sich in ein Café oder Restaurant setzen. Ich habe mich jederzeit sicher gefühlt.

Dann wurde ich erst einmal krank. Am nächsten Tag ging es dann mit dem Zug und einem Taxi weiter zum Projekt, die Taxi-App kann ich sehr empfehlen. Das klimatisierte Zugabteil tat meinen Fieberschüben allerdings nicht gut, sodass ich die ersten Tage im Projekt im Bett bleiben musste. Nach ein paar Tagen war ich dann aber wieder auf den Beinen.

Orientierungsprogramm

Die erste Woche war eine Eco Village Einführungswoche. Diese Orientierungswoche fand ich sehr interessant und schön, weil wir uns als Gruppe kennengelernt haben. Die Gründerin des Ashrams ist Om. Sie hat eine große Gabe, Menschen in Verbindung zu bringen. Insbesondere zum Beispiel durch ihre gedanklichen Austausch-Runden zu bestimmten Fragestellungen, das gemeinsame Singen und Meditieren oder einen Feuerkreis. Tom ist Om’s Mann und Co-Gründer. Er ist mehr der Praktiker und hat uns viel über Permakulturen und wie sie diese vor Ort umsetzen, erzählt. 

Aufgabenbereiche

Jeder Tag hat eine feste Struktur. Morgens ist Yoga, darauf folgt ein gemeinsames Frühstück. Danach wird geklärt, was gerade so ansteht, oft findet auch eine Befindlichkeitsrunde statt oder es gibt neue Infos über beispielsweise neue Gäste, Gruppen oder Vorbereitungen, die zu erledigen sind. Dann geht man in einem Arbeitsteam los, bis zum Mittagessen. Nachmittags gibt es eine Arbeitspause und um 17.00 Uhr ist noch einmal Yoga. Danach gibt es Abendessen.

Wir haben die Lehmbautechnik kennengelernt. Dabei haben wir mit den Füßen den Lehm in einer Grube gestampft und damit dann die mit Sand gefüllten Schläuche verputzt. Diese Technik ist super nachhaltig, denn so entsteht ein komplett kompostierbares Gebäude.

Außerdem haben wir Pflanzenkohle hergestellt, Samen gesammelt und Setzlinge gepflanzt, um die heimischen Bäume zu mehren. Auch haben wir beispielsweise ein Hühnerhaus gebaut, Bambus gefällt und Massageöl hergestellt. Bei 38 °C kommt man bei einer solchen Arbeit ganz schön ins Schwitzen.

Wohnen

Mich hat es sehr beeindruckt, wie viel Om und Tom im Projekt aufgebaut haben. Die vielen Lehmgebäude, das Café, der Garten, die vielen verschiedenen Pflanzen, die Komposttoiletten und auch die Kurse und Workshops, die parallel angeboten werden. Und beide haben immer ein offenes Ohr für Sorgen und Probleme und wirken nicht gestresst, sondern strahlen eine Klarheit und Ruhe aus.

Im Ashram wird der Müll sehr detailliert getrennt, verschiedene Plastiksorten, Papier, Karton, Glas, Keramik und so weiter. Teilweise wird der Müll vor Ort wiederverwendet. Beispielsweise wird Pappe zum Kompostieren und Plastik für die Eco Bricks wiederverwertet. Ich habe es als Modellversuch verstanden, bei dem einem bewusst werden soll, wie schnell Müll produziert wird. Besonders hier in Thailand hat man schneller als man schauen kann, eine Plastiktüte in der Hand. Auch Wasser gibt es nur in Plastikflaschen und die meisten Lebensmittel und Getränke, die man auf der Straße kaufen kann, sind immer ausgiebig in Plastik verpackt.

Immer wieder erstaunlich fand ich auch die Funktionsweise der Komposttoilette. Es wird einfach alles zu Erde, wenn man genug Trockenmaterial dazu gibt. Die Benutzung ist etwas gewöhnungsbedürftig, lässt sich bestimmt weiterentwickeln, ist aber prinzipiell eine großartige Alternative zu unserem „WasserKlosett".

Essen

Es gibt immer ein gemeinsames Frühstück-, Mittag- und Abendessen. Teilweise haben wir selbst gekocht, wenn Gruppen da waren, kam ein Kochteam.

Freizeit

Manchmal gibt es abends noch Veranstaltungen, zum Beispiel Filme, Feuerzirkel oder Spiele. Mittwochnachmittag sowie Samstag und Sonntag hat man frei. Einmal haben wir auch zu mehreren einen Ausflug zum Lotussee gemacht. Ein ganzer See voller pinkfarbener Lotusblüten – toll! Wobei es auch kein Problem ist, zwischendrin mal wegzufahren. Ich war zum Beispiel mit zwei anderen in Laos und Vientiane.

Manchmal sind wir nach der Arbeit in das naheliegende Café geradelt. Das war insofern eine Herausforderung, da auf dem Gelände fünf Hunde leben, die immer sehr gerne mitgekommen sind, egal wohin. Das war mit Fahrrädern ohne Licht nicht immer ganz einfach, hat aber trotzdem Spaß gemacht.

Besondere Erlebnisse

Zusammen mit anderen Volunteers habe ich einen Ausflug nach Vang Vieng, einer Organic Farm gemacht. Das war sehr interessant und die Farm ist wirklich wunderschön. Leider ist dort der Betrieb durch Corona etwas eingeschränkt. Früher konnte man dort auch mitarbeiten, das geht zurzeit nicht. Gerade zu dem Zeitpunkt, als wir dort waren, war die Luft ziemlich schlecht, da in Thailand die Reisfelder abgebrannt werden. Das ist eine alte Tradition und wird trotz des Klimawandels immer noch gemacht.

Warum RGV?

Für mich war diese Reise in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung. Es ist schon eine ganze Weile her, dass ich weit gereist bin und vor allem war ich noch nie alleine unterwegs. Inspiriert von vielen jungen Menschen, die einfach losziehen, um die Welt zu erkunden, fing ich an, zu recherchieren. So bin ich auf RGV gestoßen, die meiner Ansicht nach viele spannende und nachhaltige Projekte weltweit anbieten. Da mich Asien, Yoga und auch Permakultur am meisten interessierte, bin ich relativ schnell auf das Eco Village-Projekt gestoßen. Vielen Dank!

Erfahrungsbericht von Uta, Volunteer im Ashram Thailand, März 2023

Portrait Uta
Autor
Uta

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