06.08.2025 / Erfahrungsberichte
Sofias Zeit als Volunteer im Eco Village in Island
,,Die Arbeit mit den Gewächsen waren meist meditative Momente für mich, die mir gezeigt haben, wie heilsam und sinnstiftend ein bewusster Umgang mit Natur und Mensch sein kann und die mir eine neue Form der Achtsamkeit näher gebracht haben."
Anreise/Ankunft
Meine Anreise zur Freiwilligenarbeit in Island verlief anders als geplant, da der Flughafen in Keflavík für zwei Tage geschlossen wurde. Grund war ein starker Sturm auf der Insel. Somit durften keine Flugzeuge mehr von der Insel aus starten bzw. keine mehr auf der Insel landen. Erst zwei Tage später konnte ich endlich von Stuttgart aus fliegen, mit einem Zwischenstopp in Frankfurt.
Als ich dann endlich nach meinem vierstündigen Flug in Keflavík auf dem Flughafen angekommen bin, mit einer gewonnenen Zeitstunde (Zeitverschiebung -1 Stunde), hat mich auch gleich Sofia aus Portugal am vereinbarten Treffpunkt abgeholt. Sie ist auch Volunteer.
Im Volunteer Haus in Reykjavík lernte ich schnell andere Volunteers kennen. Ich war sehr schnell fasziniert von dieser schönen kleinen Stadt, die besonders beliebt bei jungen Leuten ist.
Die Stadt bietet ein spannendes Nachtleben, kreative Kunstszene und regelmäßige Events wie das Lichterfestival, das im Februar (meinem ersten Abend in der Stadt) stattfindet und mit beeindruckenden Lichtinstallationen die dunkle Jahreszeit erhellt. Auch die Museen haben dann länger geöffnet und bieten Sonderführungen an. Ich war gleich angetan von der isländischen Hauptstadt und habe das Nachtleben und die Atmosphäre vor Ort kennen und lieben gelernt.
Aufgabenbereiche
Der Tagesablauf bei meiner Freiwilligenarbeit im Eco Village in Island von Montag bis Freitag sah folgendermaßen aus:
Morgens 08:50 Uhr gingen wir gesammelt vom Volunteer Haus aus zum Morning Circle ins Dorf Sólheimar (Eco-Village). Hier wurde besprochen, was bei den Einwohnern des Dorfes alles ansteht (Arztbesuche, Ausflüge nach Reykjavík, anstehende Termine im Dorf wie Konzerte, Gottesdienste, Tanzveranstaltungen, Theaterbesuche,...). Abschließend sang man den gemeinsamen Sólheimar Morgengruß. Damit wir Volunteers über alle Informationen verfügen konnten, wurden alle Informationen für uns ins Englische übersetzt. Das war eine große Hilfe und wir waren in alle Abläufe und Geschehnisse vor Ort eingebunden.
Anschließend arbeiteten wir im Greenhouse (Gewächshaus) und kümmerten uns um die verschiedenen Gemüsesorten. Das Gewächshaus trägt in Sólheimar den Namen ,,Sunna”. Hier arbeiteten wir Volunteers den ganzen Tag und es machte viel Spaß. Ich säte z.B. Gemüse wie Karotten oder neue Tomatensorten und pflanzte viele, viele Tomaten in die Erde, versorgte sie, bis sie die ersten Früchte trugen. Das Augenmerk in ,,Sunna" liegt auf den Tomaten. Diese wurden von uns Volunteers gehegt und gepflegt. So ,,twistete” (aufbinden der Tomatenstängel als Rankhilfe) ich die Tomaten, entfernte die ,,thieves” (Ausgeizen der Seitentriebe), schnitt die Blätter, erntete Tomaten und packte sie im Anschluss in kleine Schalen. Weil ,,Sunna” ein sehr kreativer Ort ist, durfte ich auch viele Wandgemälde im Gewächshaus anbringen und mich künstlerisch verewigen.
Um 10.00 Uhr trafen wir alle gemeinsam zu einem Frühstück zusammen, mitten in den Tomaten. Nach einer 20-minütigen Frühstückspause arbeitete jeder wieder an seinen angefangenen Arbeiten weiter, bis es um 12.30 Uhr dann ,,Matur” (Mittagessen/Lunch) hieß!
Bereits zum Lunch gingen wir in die Cafeteria, in der wir ein reichhaltiges Mittagessen angeboten bekamen. Jeder Wunsch wurde uns Volunteers erfüllt. Egal ob vegetarisch, vegan oder glutenfrei. Die Küche machte es möglich und es schmeckte hervorragend.
Die 45-minütige Mittagspause nutzten wir Volunteers auch, um uns auszutauschen oder das anstehende Wochenende zu planen, um Nachmittags Aktionen zu klären oder das Kochen des gemeinsamen Dinners am Abend zu besprechen. Die Mittagspause war immer ein guter Treffpunkt, um sich ausgelassen und in einem Mix aus verschiedenen Sprachen mit den anderen Volunteers auszutauschen.
Im Anschluss ging es zurück nach ,,Sunna” und die Zeit verflog mit restlichen angefangenen Arbeiten im Nu, bis es um 16.00 Uhr ,,It’s time to go home!” hieß. Die Arbeiten im ,,Sunna” waren immer abwechslungsreich, motivierend, befriedigend und letztendlich mit viel Freude verbunden. Es gab nie einen Leerlauf oder Zeiten, die eventuell langweilig oder eintönig waren. Kurz: Mir bot die Arbeit im ,,Sunna” ein abwechslungsreiches Angebot.
Im Gewächshaus ist jeder Tag anders. Die warme Luft riecht nach Erde und Wachstum. Hier wuchs nicht nur Gemüse, sondern auch Begeisterung. Ich war neugierig und interessiert, denn ich merkte schnell: Die Motivation kommt ganz natürlich, wenn man sieht, was aus den eigenen Händen beim Volunteering entsteht!
Wohnen
Untergebracht war ich während meinem Freiwilligenprojekt im Volunteer Haus ,,Hraunprýði”. Dieses liegt an einer unbefahrenen Straße direkt im Dorf, an einem kleinen idyllischen Fluss und in einer unberührten Wandergegend gelegen.
Das Haus verfügt über eine voll ausgestattete Küche und ein großes Wohnzimmer. Die Zimmer sind Zweibettzimmer mit einem Stockbett und einem eigenen Bad. Ideal fürs Zurückziehen nach einem anstrengenden Arbeitstag oder Wochenendtrip!
Die Küche war perfekt ausgestattet. Wir kochten viel gemeinsam: Gerichte aus den Herkunftsländern der Volunteers oder auch Gerichte, die einfach und schnell zubereitet werden konnten.
Essen
Das traditionelle Essen gibt es nicht in Island. Fischgerichte stehen auf jeder Speisekarte genauso wie Pizza oder Pasta, Kartoffeln, Tofu, Reis, Gemüse oder Obst. Der Lunch in der Cafeteria war immer abwechslungsreich und ausgewogen. Gab es mal als Ausnahme ein Fast Food Gericht, so konnte man immer noch einen frischen Salat, gedünstetes Gemüse oder ein Obst mit auswählen.
Das Besuchen von Restaurants gönnten wir uns eher selten. Die Gerichte sind teuer.
Auf unseren Road-Trips kochten wir im Voraus Pasta und Soßen, bereiteten Brot zu, schnippelten Gemüse und Obst und versorgten uns somit selbst, um nicht auf Restaurants angewiesen zu sein.
Freizeit
Für Freizeit hatte man immer genug Zeit zur Verfügung, die man sich selbst gestalten konnte. Allein oder in der Gruppe. Den Nachmittag nutzten wir z.B. für kleinere Wanderungen rund ums Volunteer Haus und im Dorf oder auch für gemeinsame Pool-Besuche im ,,Hot Pot”, denn Sólheimar hat einen eigenen Pool im Dorf! Dieser konnte immer bis 21.00 Uhr von uns besucht werden, was nach einem langen Arbeitstag sehr wohltuend war.
Der Abend wurde meist genutzt für das gemeinsame Kochen, Planen des anstehenden Road-Trips am Wochenende, das Spielen von Brett- und Kartenspielen oder einfach zum Chillen und wer sich zurückziehen wollte, konnte das in seinem Zimmer tun oder auch im großen Wohnzimmer.
Die Ausflüge am Wochenende planten wir Volunteers immer gemeinsam. So fuhren wir in den Süden und besuchten alle bekannten Wasserfälle, Gletscher, Vulkane und Strände an der ,,South Coast”, unternahmen auch Trips in den Westen nach ,,Snaefellsnes” und in den Norden bis nach ,,Siglufjörður”. Den ,,Golden Circle” machten wir auch. Die Attraktionen des Golden Circle sind sehr beeindruckend, allerdings sehr touristisch und überlaufen. Da die Highlights (Thingvellir-Nationalpark, Geysir und Gullfoss) direkt an der Straße liegen, bieten sie für Touristen eine bequeme Art, viele Sehenswürdigkeiten in kurzer Zeit abhaken zu können. Menschenmassen also vorprogrammiert!
Besondere Erlebnisse
Die Zeit in Sólheimar war eine ausgesprochen bereichernde Zeit für mich, denn…
...So habe ich in ,,Sunna” wieder erlebt, was aus einer gemeinsamen Arbeit geschaffen werden kann - mit Hingabe, Geduld, Freude und Verantwortung.
...Die Zusammenarbeit und das Zusammenleben mit den Volunteers aus verschiedenen Ländern und Kulturen waren geprägt von echter Gemeinschaft, gegenseitigem Interesse, Motivation und dem gemeinsamen Ziel, nachhaltig und ökologisch zu handeln. So entstanden tolle Freundschaften und weltweite neue Kontakte für mich.
...Nachhaltig beeindruckt hat mich auch, dass es kaum Verständnisprobleme gab - man half sich gegenseitig auf andere Weise. So war durch Gesten und gegenseitige Rücksichtnahme eine Kommunikation auch ohne perfekte Sprachkenntnisse möglich.
...Die Arbeit mit den Gewächsen waren meist meditative Momente für mich, die mir gezeigt haben, wie heilsam und sinnstiftend ein bewusster Umgang mit Natur und Mensch sein kann und die mir eine neue Form der Achtsamkeit näher gebracht haben.
Warum RGV?
Weil...
- Übersichtliche und aktuelle Website mit allen wichtigen Informationen zu allen Auslandsprojekten von RGV
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- Kompetente und freundliche Beratung am Telefon beim ersten Kontakt zum ersten Informationsaustausch und auch darüber hinaus
- Regelmäßige Kommunikation per Mail
- Kurze Mail-Antworten auf individuelle Anliegen
- Transparente Darstellung von Angeboten, Preisen, Leistungen
- Klare Strukturierung des Programms (Inhalte des Sólheimar Programms)
- Einblicke in Erfahrungsberichte von ehemaligen Volunteers
- Begleitung und Wertschätzung während und über die Projektzeit hinaus durch Interesse an Rückmeldungen und Erfahrungen (Telefonat während des Aufenthalts, Reflexionsbogen nach Abschluss des Projekts, Teilnahmebestätigung)
- Erreichbarkeit der Kooperationspartner in Island zu jeder Tageszeit
- Schnelles und problemloses Umsetzen der Anliegen und Wünsche
- Freundlicher, entgegenkommender und wertschätzender Austausch
Ich habe mich sehr gut beraten gefühlt. Immer wieder gerne mit RGV!
Zuletzt geändert am: 08.08.2025
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