16.03.2021 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus dem Tierschutzprojekt in Costa Rica

Die besonderen Momente erlebst du mit den Tieren, wenn du es schaffst sie glücklich zu machen und siehst, wie sie auf deine Arbeit reagieren. Der Vogel, der plötzlich wieder munter ist, weil du seinen Käfig in ein Schlaraffenland verwandelt hast, das Faultier, das sich über die Hibiskusblume freut, die Babyschildkröten, die dem Sonnenaufgang entgegenschwimmen oder die Babyaffen, die sofort auf dich springen, wenn du in ihren Käfig kommst.

Elenas Zeit in Costa Rica

Interview mit Elena

Unser Volunteer Hero Elena war in diesen beiden Tierschutzprojekten:
Rettungsstation für Faultiere, Affen, Vögel und andere Tiere in Puerto Viejo und im Naturreservat mit Schildkröten und Krokodile

Wie fandest du das Projekt?

Die beiden Projekte waren sehr unterschiedlich. Für die ersten beiden Monate war ich in Puerto Viejo. Dort habe ich jeden Tag von 7:30 Uhr bis ungefähr 15:00 Uhr gearbeitet und hatte eine Pause für 15 Minuten und eine Mittagspause für 30 Minuten. Ich konnte mir zwei Tage in der Woche aussuchen, die ich frei haben wollte. Meine Aufgaben bestanden darin die Käfige von den Faultieren und Vögeln sauber zu machen, den Tieren Essen zu bringen, sich auch um die Ratten und Mäuse zu kümmern (auf Freiwilligenbasis), zu rechen und fegen, die Wäsche zu machen, die Vögel zu beobachten, auf die Babyfaultiere aufpassen und mein größtes Highlight: mit den Babyaffen zu spielen.

Sei motiviert!

Wenn man motiviert bei der Sache ist und auch kein Problem hat, sich schmutzig zu machen und eben auch mal den Weg zu rechen oder die Putzlumpen und Tierdecken zu waschen, dann ist es das Paradies.

Je länger man dort ist, desto mehr Verantwortung bekommt man und es wird auf deine Wünsche eingegangen. Man kann sich verwirklichen. Man kann Käfige mit Bananenblättern und Hibiskus in einen Dschungel verwandeln, Babyaffen mit Bananen füttern und die verschiedensten Tiere bei Ihren Ausbruchsversuchen einfangen (kreativ werden ist da gefragt).

Natürlich wird jeder auch ein paar negative Erfahrungen machen, aber das gehört einfach dazu. Ich persönlich litt, als ich sah, dass eben nicht alle Tiere dort glücklich sind und manche Käfige eine Zumutung für die Tiere sind. Man muss auch immer im Hinterkopf haben, dass die Tiere verletzt, gefangen oder noch ein Baby waren, als sie hier ankamen. Nicht jedes wird überleben.

Man sollte auch keinesfalls eine zu tiefe Bindung eingehen und die Tiere vermenschlichen lassen, sonst raubt man Ihnen die Chance auf eine Auswilderung.

Naturreservat mit Schildkröten und Krododile

Das Projekt Naturreservat mit Schildkröten und Krokodile hingegen war ein Reservat. Dort gab es keine Käfige und man hatte nicht so viel direkten Kontakt mit den Tieren. Die Tiere wurden beobachtet und alles wurde schriftlich festgehalten. Oft ging man auf Wanderungen, zählte die verschiedenen Vogelspezien oder man lief den Strand ab und hielt Ausschau nach Papageien. Das Reservat hatte auch einen Schmetterlingsgarten und man machte sich immer mal wieder auf die Suche nach Feldermäusen im Dschungel.

Es gibt Bootstouren bei denen man nach Krokodilen Ausschau hält und Nachttouren bei denen man Kaimane und Schlangen fängt um diese zu messen und zu wiegen. Hauptsächlich arbeitet man jedoch mit den Schildkröten, sofern Schildkrötenzeit ist. Nachts wird am Strand patroulliert, um die eierlegenden Meeresschildkröten ausfindig machen zu können und die Eier werden dann in einem groß angelegten Nest vergraben. Dieses muss mehrmals pro Tag kontrolliert werden und wenn Babyschildkröten schlüpfen, werden diese im Meer freigelassen.

All diese Aktivitäten werden angeboten und man kann sich dafür eintragen. Man kann also selbst entscheiden, ob man einen eher anstrengenden oder einen entspannten Tag haben möchte. Man ist für seine eigene Tagesplanung verantwortlich und hat am Wochenende eigentlich frei. Natürlich findet sich ab und zu auch am Wochenende Arbeit. Seid gewarnt! Die Babyschildkröten schlüpfen gerne auch um 6:00 Uhr Samstagmorgen und dann kann man sie halt nicht einfach wieder im Sand vergraben. Die sind sind aber soo süß, das verzeiht man ihnen sobald sie ins Meer krabbeln.

Wie fandest du den Projektstandort?

In der Tierstation habe ich mir für meinen Aufenthalt ein Fahrrad gemietet und konnte somit bequem zum Supermarkt fahren oder auch in 20 Minuten nach Puerto Viejo, dem nächstgelegenen Ort, der leckere Restaurants und ein ausgeprägtes Nachtleben hat. Vom Hostel bis zum Strand sind es 3 Minuten zu Fuß.

Im Reservat ist der Strand nicht weniger weit entfernt. Man braucht 5 Minuten nach Ojochal, dort gibt es einen Supermarkt, eine kleine Bar und Restaurants. Uvita kann man gut mit dem Bus erreichen und in seiner Freizeit kann man am Strand reiten, surfen, Zipline machen und noch vieles mehr (das ist übrigens auch alles in Puerto Viejo möglich).

Wie war das Zusammenleben mit den anderen Volunteers / dem Team / der Gastfamilie?
Die anderen Volunteers waren hauptsächlich Engländer und Amerikaner. In der Tierstation waren auch paar Deutsche und Franzosen dabei. Das kommt aber immer auf die Zeit drauf an. Anfangs war ich bei beiden Projekten alleine mit einem anderen Freiwilligen und gegen Ende waren wir eine Gruppe von 15 Leuten jeden Alters und verschiedener Herkunft.

Zusammen zu arbeiten hat sehr viel Spaß gemacht und man kann leicht seine Spanisch-, Französisch- und Englischkenntnisse verbessern. Und auch wenn's sprachlich mal Schwierigkeiten gibt, man versteht sich immer und hat seinen Spaß zusammen. Ich bin beide Male in dem dazugehörigen Hostel untergekommen. Das ist das beste was man machen kann, weil man vor Ort ist. Man ist ständig von Tieren umgeben und kann eine viel engere Verbindung mit dem Team und den anderen Arbeitern und Freiwilligen, auch in der Freizeit haben.

Hattest du das Gefühl, dass dein Einsatz im Projekt nützlich war?

Mein Einsatz war sehr nützlich. Da ich bei beiden Projekten ungefähr zwei Monate dabei war, hatte ich viel Verantwortung und habe Arbeiten allein verrichtet, mich um die Tiere gekümmert und neue Freiwillige eingelernt. Ich habe diese 4 Monate den Tieren gewidmet und versucht diesen so gut wie möglich zu helfen.

Gibt es schöne Erfahrungen oder Orte, die dir in besonders in Erinnerung geblieben sind?

Tortuguero ist sehenswert. Man sollte auch unbedingt irgendwo eine Zipline-Tour durch den Dschungel machen. 
Die besonderen Momente erlebst du jedoch mit den Tieren, wenn du es schaffst sie glücklich zu machen und siehst, wie sie auf deine Arbeit reagieren. Der Vogel, der plötzlich wieder munter ist, weil du seinen Käfig in ein Schlaraffenland verwandelt hast, das Faultier, das sich über die Hibiskusblume freut, die Babyschildkröten, die dem Sonnenaufgang entgegenschwimmen oder die Babyaffen, die sofort auf dich springen, wenn du in ihren Käfig kommst. Dann lassen sie dich nicht mehr los. Dann kannst du den Käfig erst wieder verlassen, wenn sie einschlafen.

Portrait Elena
Autor
Elena

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