12.01.2020 / Erfahrungsberichte

Raus aus dem Stress: Auf nach Ecuador

Ich war mir vorher schon sicher, dass ich eine tolle Zeit haben werde und mir Ecuador sehr gut gefallen wird. Ich hätte gern noch mehr Zeit gehabt, habe allerdings viel sehen können und Ecuador hat mir mit Land, Leuten und Essen unheimlich gut gefallen. Ich kann es kaum erwarten zurückzukehren.  

Svenjas Zeit in Ecuador

Svenja hat sieben Wochen im ökologischen Kindergarten in Quito gearbeitet. Im Interview erzählt sie vom Basteln und Lernen mit den Kindern und wie sie in Ecuador gelernt hat, sich weniger stressen zu lassen. 

Januar 2018

RGV: Du warst mit Rainbow Garden Village in Lateinamerika – wie fandest du das Projekt?

Svenja: Ich habe das Projekt gewählt weil ich mit Kindern arbeiten wollte und um auch etwas ganz anderes zu machen als zuhause. Warum ich mir Ecuador ausgesucht habe, weiß ich eigentlich nicht so genau. Es war das erste Land, das mir in den Sinn kam. Der Kindergarten hat für mich einen sehr guten Eindruck gemacht, die Anlage ist sehr gepflegt und total schön angelegt. Ich war ehrlich gesagt überrascht wie schön es ist und die Gruppen sind auch extrem gut ausgestattet, sodass meine mitgebrachten Geschenke gar nicht richtig gebraucht wurden. Alle Kinder bringen am Anfang des Jahres alle ihre Materialien mit (Stifte, Papier, Kleber usw.). Das Team und eine andere Voluntärin waren sehr nett.

Ich war in der Delphin-Gruppe und die Lehrerin hat sehr schöne Spiele mit den Kindern gespielt und ich wurde immer in alles miteinbezogen. Wir haben auch viel draußen gespielt, was mir gut gefallen hat. Der Tagesablauf sah für mich so aus, dass ich die Lehrerin bei allen Tätigkeiten unterstützt habe. Ich habe für sie Aufgaben für die Kinder ausgedruckt und die Hausaufgaben vorbereitet. Außerdem habe ich den Kindern bei ihren täglichen Aufgaben geholfen. Der Kindergarten ist eher wie eine Vorschule und die Kinder lernen Farben, Zahlen und auch schon einige englische Wörter. Es wird viel gebastelt und gemalt und auch hier konnte ich viel unterstützen.

Schade finde ich, dass in den Pausen gar nicht mit den Kindern gespielt wurde, weder die Lehrerinnen noch die andere Voluntärin (nicht von Rainbow Garden Village). Ich war immer die einzige, die sich intensiv mit den Kindern beschäftigt hat. Ich habe die Kinder und das Team schnell in mein Herz geschlossen und der Abschied war sehr traurig. Zum Abschied habe ich eine tolle Torte und ein Abschiedsfoto bekommen.

Unternehmungen im Sprachkurs

RGV: Wie war der Sprachkurs? Wie haben sich während deinem Aufenthalt deine Spanischkenntnisse entwickelt?

Svenja: Der Sprach- und Einführungskurs hat mir sehr viel gebracht und hat sehr geholfen, sich am Anfang zurecht zu finden. Meine Lehrerin hat viel mit mir unternommen, sodass wir die Sprache gut im Alltag anwenden konnten und ich konnte mein Spanisch schnell verbessern. Im Projekt und in der Familie habe ich fast ausschließlich Spanisch gesprochen, sodass sich meine Sprachkenntnisse schnell gefestigt haben.

RGV: Welche Tipps hast Du für Volunteers, die demnächst in das Land reisen?

Svenja: Ich habe vorher sehr viel recherchiert und viel über Ecuador gelesen, das hat mich ganz gut vorbereitet aber am Ende lernt man vor Ort alles Wichtige. Ich habe Ecuador als sehr sicher empfunden und mich zu keinem Zeitpunkt unwohl gefühlt, habe aber dennoch Freunde, die in Quito bestohlen wurden. Man sollte einfach auf seinen gesunden Menschenverstand hören und die gängigen Sicherheitshinweise beachten. 

RGV: Gibt es etwas, das man lieber nicht machen sollte?

Svenja: Ich bin im Zentrum von Quito nachts oder in der Dunkelheit nicht mehr allein herumgelaufen aber ansonsten habe ich mich nicht eingeschränkt gefühlt.  

Ein bisschen ecuadorianische Gelassenheit

RGV: Gab es besondere Herausforderungen oder komplizierte Situationen?

Svenja: Anfangs ging bei meiner Gastfamilie die Dusche nicht aber das wurde nach ein paar Tagen behoben. Ich habe endlich gelernt alles etwas gelassener zu sehen und ein bisschen von der deutschen Strenge abgelassen ;-)

RGV: Siehst du jetzt das Land und Lateinamerika mit anderen Augen?

Svenja: Ich war mir vorher schon sicher, dass ich eine tolle Zeit haben werde und mir Ecuador sehr gut gefallen wird. Ich hätte gern noch mehr Zeit gehabt, habe allerdings viel sehen können und Ecuador hat mir mit Land, Leuten und Essen unheimlich gut gefallen. Ich kann es kaum erwarten zurückzukehren.  

RGV: Hattest du das Gefühl, in den Alltag der Menschen einzutauchen?

Svenja: Ich bin sehr froh, dass ich in so einer lieben Familie wohnen durfte und so am Alltag einer ecuadorianischen Familie teilnehmen konnte. Ich hatte das Gefühl die Kultur gut kennenzulernen und habe die Zeit sehr genossen.  

RGV: Wie fühlt sich der Wechsel der Kulturen an?

Svenja: Es war schon ein kleiner Kulturschock am Anfang, ich habe mich aber schnell daran gewöhnt und es war unter anderem ein Grund für mich nach Südamerika zu kommen, um nicht weiter dauergestresst durch die Welt zu laufen. Ich habe hier gelernt, alles gelassener zu sehen und bin heute nicht mehr so ungeduldig.  

RGV: Würdest du noch einmal an einer Freiwilligenarbeit teilnehmen?

Svenja: Ich würde es immer wieder machen und auch wieder in einer Familie wohnen. Das nächste Mal würde ich definitiv länger bleiben wollen und nach dem Projekt noch länger reisen.  

RGV: Trägt das Projekt aus Deiner Sicht in einer sinnvollen Art und Weise zur Verbesserung der Situation vor Ort bei?

Svenja: Ich finde es toll, dass es solche Projekte gibt und denke, dass sie nicht nur vor Ort helfen sondern auch den Freiwilligen. Ich habe meinen Job gekündigt um dieses Projekt zu machen und ich war jeden einzelnen Tag froh darüber, diesen Schritt gegangen zu sein. 

Portrait Svenja
Autor
Svenja

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