24.02.2025 / Erfahrungsberichte

Nicoles Freiwilligenarbeit beim Kinder unterrichten in China

,,Alle in China sind wirklich sehr, sehr nett und gastfreundlich gewesen, was ich noch nie so erlebt habe. Ich habe in diesem Monat sehr viel über China gelernt und die chinesische Kultur erlebt, ich bin sehr dankbar dafür."

Volunteering China Nicole

Nicoles Aufenthalt in China

Anreise/Ankunft

Ich bin am 04.01.2025 aus Berlin um etwa 12 Uhr mit dem Flugzeug nach München geflogen und von dort aus dann nach Peking anhand eines 10h Fluges. Anschließend habe ich in Peking ein Flugzeug nach Dalian genommen. Dort bin ich um etwa 17 Uhr am 05.01.2025 angekommen. Nach deutscher Zeit ist es etwa 10 Uhr gewesen. Ich bin mit einer Freundin zusammen gereist bzw. wir haben dieselben Flugzeuge genutzt. In München hatten wir ca. 5h Aufenthalt bzw. 4h, da wir eine Stunde später als geplant angekommen sind. In Peking hatten wir 3h Aufenthalt. Alles hat sehr gut geklappt. In Peking mussten wir unser Gepäck noch einmal einchecken lassen. In Dalian hat mich meine Gastfamilie dann abgeholt, die Freundin, mit der ich gereist bin, ist dann weiter nach Shenyang gefahren, weil dort ihre Gastfamilie wohnt. Ich hatte in Dalian am Flughafen leider kein Internet, da die Anmeldung nicht geklappt hat, weshalb ich meine Gastfamilie nicht kontaktieren konnte und ihre Nachrichten auch nicht empfing. Trotzdem hat alles nach Plan geklappt.

Mein Programm als Volunteer zum unterrichten und betreuen von Kindern ging vom 05.01.25 bis zum 04.02.25, da ich an diesem Tag dann aus Dalian abgereist bin. Bevor die Reise begann, habe ich von Rainbow Garden Village eine Packliste erhalten und auch Notfallnummern, die ich im Notfall erreichen kann. Eine chinesische Notfallnummer von der Organisation vor Ort und auch eine deutsche Nummer von RGV in Deutschland. Nachdem mich meine Gastfamilie abgeholt hat, sind wir in einem Restaurant essen gegangen. Meine Gastfamilie bestand aus meiner Gastmutter, meinem Gastvater und Gastbruder (bzw. Gastkind), das 10 Jahre alt ist.

Unterkunft /Wohnen

Als wir zuhause ankamen, hat mir der Sohn die Wohnung gezeigt, sowie mein eigenes Zimmer für den kommenden Monat. Ich durfte mich dann erstmal ausruhen und bin dann auch ziemlich schnell eingeschlafen.

Orientierungsprogramm

Am nächsten Tag haben meine Gastmutter und ich mir eine chinesische SIM-Karte für 2 Monate gekauft. Den 2. Monat plante ich nämlich, mit der Freundin, mit der ich in Dalian gelandet bin, nachdem wir das Freiwilligenprojekt absolviert haben, durch China zu reisen. Anschließend sind wir zu einer Polizeistation gefahren, um mich dort zu melden, bzw. meinen Wohnort, glaube ich. Man muss das nämlich ziemlich zügig machen, wenn man in China landet, ich glaube innerhalb einer Woche. Am nächsten Tag hat mich meine Gastmutter mit auf ihre Arbeit genommen und ich habe ihre Kollegen kennengelernt. Sie arbeitet nämlich bei der chinesischen Organisation, mit der RGV für dieses Programm zusammenarbeitet. Alle Kollegen waren richtig nett. Ich habe mich dann auch mit einer Kollegin unterhalten, die das Interview mit meiner Gastfamilie ermöglicht hat. Sie konnte sehr gut Englisch.

Aufgabenbereiche

Zu meinen Aufgaben gehörte es, mit dem Gastkind Englisch zu reden bzw. zu spielen oder Ähnliches und ihn manchmal von der Schule abzuholen oder zu seinem Tischtennistraining zu bringen. Vor allem war es aber meine Aufgabe, mit ihm die Zeit auf Englisch zu verbringen. Ich hatte allerdings wirklich sehr viel Freizeit, würde ich sagen. In der ersten Woche hatte das Gastkind immer bis 16 Uhr Schule. Bis 16 Uhr konnte ich dann machen, was ich wollte. Ich bin rausgegangen und habe mir die Umgebung angeschaut oder habe die Zeit in meinem Zimmer verbracht.

Essen

Ich habe eigentlich jeden Tag Frühstück, Mittagessen und Abendbrot bekommen. Ich fand das Essen auch wirklich immer sehr lecker. Manchmal gab es selbst zubereitetes Essen, der Gastvater kann nämlich sehr gut kochen, manchmal etwas Bestelltes und manchmal sind wir auch in einem Restaurant essen gegangen. Das Essen ist auf jeden Fall anders als in Deutschland. Es ist viel vielfältiger finde ich. Bei mir in der Familie gab es auch viele Gerichte mit Meerestieren wie Fisch, Garnelen oder Krabben, was aber daran lag, dass Dalian direkt an den Ozean grenzt. Tatsächlich mag ich chinesisches Essen mehr als deutsches Essen, es war wirklich sehr lecker. Ich habe auch alles so gut wie immer vertragen. In der 2. Woche ging es mir an einem Tag allerdings nicht so gut bzw. hatte ich Magenbeschwerden. Ich bin mir unsicher, ob ich etwas Falsches gegessen habe, ich durch die Kälte krank geworden bin oder es irgendetwas Anderes war. Meine Gastmutter hat sich aber sehr sehr lieb um mich gekümmert und hat mir Wärmepads für meinen Bauch gegeben. Ich durfte den Tag auch frei nehmen. In den nächsten Tagen wurde es dann immer besser und ich konnte wieder normal essen.

Freizeit

In meiner Freizeit alleine bin ich meistens rausgegangen und habe mir die Umgebung angeschaut oder bin in Shopping-Malls gegangen. Außerdem habe ich auch die Zeit damit verbracht, Bücher zu lesen. Mit der Familie war ich auch öfters unterwegs. Am ersten Samstag, zu dem Zeitpunkt hatte ich schon eine Woche mit der Familie verbracht, sind wir zu dem Xinghai-Square in Dalian gefahren und anschließend auf einen Berg gestiegen. Von dort war die Aussicht sehr schön. Generell sah alles sehr eindrucksvoll aus. An anderen Tagen sind wir auch an den Ozean gefahren und haben da ein bisschen Zeit verbracht. Außerdem habe ich mit dem jüngeren Gastkind, das ist ja das Gastkind meiner eigentlichen Gastfamilie gewesen, einen Kalligraphiekurs belegt, sowie einen Bastelkurs, in dem wir etwas für das Neujahrsfest gebastelt haben. Das wurde von der chinesischen Organisation organisiert. Ebenso wurde für mich eine Teezeremonie organisiert. Zu dieser bin ich mit meiner Gastmutter und der Kollegin gefahren, die das Interview mit meiner Gastfamilie organisiert hatte. Der erste Teil bestand daraus, dass uns Tee eingegossen wurde und wir uns unterhalten haben. Wir haben verschiedene Teesorten ausprobiert. Anschließend sollte ich versuchen, den Tee einzuschenken, und das war tatsächlich schwieriger als gedacht. Dazu hatte ich chinesische Kleidung an, die mir die chinesische Organisation bestellt hatte.

Außerdem war ich einmal mit meiner Gastmutter und den beiden Gastkindern Skifahren, das war sehr cool. Generell hat die Familie mir wirklich sehr viele tolle Orte gezeigt. Ich habe sie über die Zeit auch sehr lieb gewonnen. Ich habe auch einmal ausprobieren dürfen, ein traditionelles chinesisches Instrument zu spielen. Zudem wurde für mich auch zweimal pro Woche ein Chinesischkurs organisiert. Es wurde mir freigestellt, ob ich zur Schule hinfahre und persönlich den Unterricht habe, oder ob ich ihn online habe. Ich habe die Online-Variante genommen. Der Chinesischunterricht fand zweimal pro Woche (bei mir Mittwoch und Freitag um 10 Uhr) für jeweils anderthalb Stunden statt. In der letzten Woche hatte ich keinen Chinesischunterricht mehr, da die Schule dann aufgrund des Neujahrsfestes geschlossen war.

Besondere Erlebnisse

Zum Beginn der 2. Woche ist der Cousin von dem Gastkind gekommen, der etwas älter ist, sowie seine Mutter, also die Tante von meinem Gastkind. Das liegt daran, dass am 28.01.25 das chinesische Neujahrsfest war, bzw. am 29.01.25 dann das chinesische Neujahr. Dies feiert die Familie zusammen. Der Cousin war aber auch sehr sehr nett, sowie seine Mutter. Die beiden Kinder konnten sehr gut Englisch und haben bei Kommunikationsproblemen zwischen den Gasteltern und mir, wenn ich etwas nicht verstanden hatte, auch meistens geholfen. Wenn sie es auch nicht wussten, dann haben meine Gasteltern eine Übersetzer-App benutzt. Meine Gasteltern, sowie die Tante, konnten alle auch ein wenig Englisch. Mit ihnen habe ich meistens Chinesisch geredet, da ich in meiner Schule etwas Chinesisch gelernt habe, allerdings sind meine Chinesischkenntnisse nicht allzu gut. In der vierten Woche habe ich dann mit der Gastmutter, meinem Gastvater, den beiden Gastkindern, der Tante, dem Onkel und den Großeltern bzw. den Eltern des Gastvaters zusammengelebt, aufgrund des Neujahrsfestes. Alle waren wirklich sehr nett und ich habe mich sehr wohl gefühlt.

Warum RGV?

Warum habe ich diese Reise nun über RGV gebucht? Tatsächlich gibt es dazu eine sehr einfache Antwort. Ich habe keine andere Organisation gefunden, die mir eine Reise nach China ermöglicht bzw. hatte ich noch eine andere Organisation entdeckt, allerdings meinten diese, dass sie gerade leider keine Reise nach China anbieten können, weil sie kein Visum dafür bekommen. Im Nachhinein bin ich aber sehr froh, dass ich diese Reise über RGV gemacht habe. Zu Anfang muss man die Reise kostenpflichtig buchen. Aber die Freundin, mit der ich diese Reise gemacht habe, und ich konnten bereits vor dem Buchen mit einer Kontaktperson von RGV kommunizieren und viele Fragen beantwortet bekommen. Dazu haben wir Beratungstermine gebucht und das hat alles sehr gut funktioniert. Ich musste zum Antritt meiner Reise ein paar Dokumente einsenden, wie meinen Lebenslauf, ein Motivationsschreiben, mein erweitertes Führungszeugnis, sowie meinen Reisepass (bzw. eine Kopie), meine Auslandskrankenversicherung und meine Haftpflichtversicherung. Am letzten Tag meines Programms habe ich dann auch noch mit einer Mitarbeiterin von RGV telefoniert und sie hat gefragt, wie ich das gesamte Programm fand und wie es mir geht. Sie hatte mir bereits eine Woche davor schon angeboten, dass wir mal telefonieren können, jedoch hatte ich aufgrund des Neujahrsfestes nicht wirklich die Zeit dazu.

Ein anderes wichtiges Thema ist die Beantragung des Visums, die bei mir tatsächlich sehr gut funktioniert hat. Ich hatte sehr große Angst davor, dass der Prozess des Visumantrags zu lange dauert, da die Freundin und ich ca. anderthalb Monate vor unserer geplanten Abreise erst dieses ganze Programm gebucht hatten. Die Beantragung des Visums hat allerdings wirklich sehr gut funktioniert. Ich bin zur chinesischen Botschaft gegangen, nachdem ich meinen Visumantrag online abgeschickt hatte, und habe dann dort anschließend bezahlt. Bei Fragen konnte ich auch einfach die chinesische Botschaft anrufen, was ich auch gemacht hatte, da ich nicht wusste, was der nächste Schritt nach dem Abschicken des Antragsformular war. Ich weiß gerade nicht mehr genau, was ich noch zu der chinesischen Botschaft mitnehmen musste, aber es waren wohl folgende Dokumente: Geld, meinen Reisepass, die unterschriebene letzte Seite des Antragsformulars und die ausgedruckte Bestätigungsmail (bzw. da bin ich mir nicht ganz sicher).

Nach einer Woche konnte ich das Visum dann bereits abholen. Die Freundin und ich wussten auch nicht, was für ein Visum wir beantragen sollten, weshalb dann eine Mitarbeiterin von RGV die chinesischen Mitarbeiterinnen der chinesischen Organisation danach gefragt hatte, das hat auch sehr gut funktioniert. Wir haben dann ein Touristenvisum beantragt, aber wir sind ja auch nur für 2 Monate in China gewesen. Zum Ende hin kann ich noch einmal sagen, dass ich mit diesem Monat, den ich in der Gastfamilie erlebt habe, wirklich sehr zufrieden bin und mich sehr wohl gefühlt habe. Alle in China sind wirklich sehr, sehr nett und gastfreundlich gewesen, was ich noch nie so erlebt habe. Ich habe in diesem Monat sehr viel über China gelernt und die chinesische Kultur erlebt, ich bin sehr dankbar dafür. Ich bin sowohl mit der Organisation RGV als auch mit der chinesischen Organisation für Freiwilligenarbeit in China sehr zufrieden.

Zuletzt geändert am: 31.07.2025

Portrait Nicole im Kinder unterrichten Projekt, China, Januar 2025
Autor
Nicole im Kinder unterrichten Projekt, China, Januar 2025

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