03.01.2025 / Erfahrungsberichte

Janines Erfahrungen zu ihrer Freiwilligenarbeit auf Teneriffa

,,Die Zeit im Tierschutzprojekt auf Teneriffa war eine wunderschöne Zeit, die ich nie vergessen werde."

Projekt in Teneriffa

Anreise | Ankunft

Der Flug von Frankfurt nach Teneriffa Süd verlief wie geplant und verging sehr schnell. Auf Teneriffa erwarteten mich strahlender Sonnenschein und sommerliche Temperaturen, die im Gegensatz zu den winterlichen 5 °C in Deutschland standen, die ich am selben Tag erlebt hatte. Aufgrund der Calima – heißem trockenen Wind aus Nordafrika – war es besonders heiß. Die Abholung vom Flughafen durch einen Mitarbeiter der Finca klappte reibungslos, so dass ich nach einer kurzen Fahrt das Volunteer House in Abades erreichte, wo mich die Besitzerin herzlich auf Englisch begrüßte und mir alles erklärte. Nach der kleinen Führung lernte ich die ersten zwei Freiwilligen kennen, die mich direkt einluden mit ihnen an den Strand zu gehen. Insgesamt waren wir während der 2-wöchigen Freiwilligenarbeit in Spanien sechs Mädels auf Teneriffa.

Arbeit im Projekt

Aufgabenbereiche

Jeden Morgen wurden wir um 08:15 Uhr in Abades abgeholt und zur Finca gefahren. Dabei war jede Fahrt ein Abenteuer, da die meisten Autos der Finca reif für den Schrottplatz sind 😉. Ich war im so genannten „Small Animal Team“ eingeteilt, das für die „kleinen“ Tiere wie die Meerschweinchen, Ziegen, Hühner, Enten und Truthähne zuständig war. Wir arbeiteten meistens in kleinen Teams und reinigten zusammen die Gehege, bereiteten das Futter vor und fütterten die Tiere. Dabei sollte man keinerlei Berührungsängste haben – weder vor dem direkten Kontakt mit den Tieren und deren Kot, noch vor verfaultem und schimmeligem Essen, das man für die Tiere ohne Handschuhe aussortiert. Die Finca hat nur wenig Geld zur Verfügung und entsprechend begrenzte Möglichkeiten, um alle Tiere auf höchstem Niveau zu versorgen. 

Die Aufgaben wurden täglich gewechselt, damit es nicht langweilig wurde. Da während meiner Zeit relativ viele Freiwillige in unserem Team waren, waren wir oft früher fertig und haben uns bis zum Mittagessen um 14.30 Uhr mit Reden und Füttern der Meerschweinchen die Zeit vertrieben. Um 11 Uhr gab es zudem „Frühstück“. Das Arbeiten machte die meiste Zeit sehr viel Spaß (außer an den Tagen, an denen es 30 Grad hatte), weil wir uns im Team sehr gut verstanden haben. Ein Arbeitstag ging daher sehr schnell vorbei. 

Ausblick über die Farm

Wohnen

Das Volunteer House ist ein kleines süßes Appartement in dem Küstenort Abades und verfügt über eine gut ausgestattete Küche, einen Balkon mit großartigem Blick auf das Meer und jeweils zwei Toiletten und Duschen (deren Wassertemperatur jedes Mal eine Achterbahnfahrt war). Die Wohnung ist nicht nur RGV-Freiwilligen vorbehalten, sondern fungiert gleichzeitig als Airbnb für Touristen und Einheimische, so dass immer wieder neue Leute ein- und auscheckten. Die meisten von ihnen waren sehr nett, offen und an Gesprächen mit uns interessiert. Mitunter konnte es etwas voll werden, wenn alle Zimmer ausgebucht waren (was glücklicherweise nicht so oft der Fall gewesen ist). Dann freute man sich wieder auf etwas Ruhe. Von den insgesamt fünf Zimmern, waren während meines Aufenthaltes zwei für uns Freiwillige reserviert. Durch die permanente räumliche Nähe zu den anderen lernte man sich schnell gut kennen. 

Kleine Anmerkung: Die Freiwilligen, die ohne Organisation anreisen, wohnen direkt in Wohnwagen und Hütten auf der Finca – allerdings mit deutlich weniger Komfort und Hygiene. Aus diesem Grund war ich sehr froh, in Abades untergebracht zu sein – auch, weil wir das Meer quasi vor der Haustür hatten.

Küche

Essen

Ein Frühstück (das eher einem Mittagessen ähnelt) sowie Mittagessen bekommt man unter der Woche auf der Finca. Das Essen wird von Supermärkten gespendet und ist aus diesem Grund nicht mehr so frisch. Daher sollte man die Gerichte am besten vorsichtig probieren. Oft gibt es Reis, Nudeln, Gemüse und Tomatensoße. Für diejenigen, die Fleisch essen, gibt es eine kleine Auswahl an Speisen. Manchmal zaubert das Küchenteam auch tolle Desserts, die allerdings sehr schnell weg sind. Da ich aus den oben genannten Gründen nicht so viel von den Gerichten essen wollte, habe ich mir immer abends in Abades etwas Warmes gekocht – oft gemeinsam mit den anderen. Ansonsten besteht die Möglichkeit, in den wenigen Restaurants in Abades etwas zu essen. Trinkwasser gibt es auf der Farm kostenlos und kann in einer eigenen Trinkflasche abgefüllt werden. Das Leitungswasser ist auf Teneriffa aus gesundheitlichen Gründen nicht zum Trinken geeignet.

Katze

Freizeit

Fast jeden Tag nach der Arbeit gingen wir zum Strand, um kurz im Meer zu schwimmen. Da es nachmittags leider oft wolkig und windig wurde, haben wir es allerdings nicht so lange im Wasser ausgehalten. Nachmittags verbrachte meistens jeder Zeit für sich. Nach dem gemeinsamen Abendessen, das immer sehr lustig war, spielten wird manchmal Karten oder unterhielten uns einfach. Am Wochenende fuhren wir einmal in die Hauptstadt Santa Cruz, die mir bis auf die lange Fußgängerzone nicht so gut gefallen hat und zum Abendessen und Whale Watching nach Los Cristianos. Diese Touristenhochburg hat abends eine tolle Atmosphäre und ist daher sehr zu empfehlen. Ansonsten verbrachte ich mit den anderen Abades-Mädels und ein paar Freiwilligen von der Finca einen Tag am Strand, was auch sehr schön war. Die Finca-Freiwilligen veranstalten darüber hinaus wöchentlich gemeinsame Abendessen, wie beispielsweise Pizza Nights, in denen gemeinsam gekocht, gegessen und manchmal gesungen wird und an der die Abades-Volunteers auch teilnehmen können, wenn sie möchten. Da man selbstständig mit dem Bus zurück nach Abades fahren bzw. man zurücklaufen muss (Das geht tatsächlich 😊.), habe ich nur einmal an einer Pizza Night teilgenommen. 

Besondere Erlebnisse

Die Zeit im Tierschutzprojekt auf Teneriffa war eine wunderschöne Zeit, die ich nie vergessen werde. Die meisten Volunteers sind sehr offen und man kommt daher sehr schnell miteinander ins Gespräch. Zudem kann man fast überall auf der Finca das blaue Meer und je nach Sicht sogar bis nach Gran Canaria sehen. Das Leben auf der Farm ist sehr einfach – von den sanitären Einrichtungen, der Versorgung der Tiere bis zum Essen – und ist nicht für jedermann. Doch wer sich darauf einlässt, kann dort eine unvergessliche Zeit verbringen.

Zuletzt geändert am: 04.09.2025

Portrait Janine im Tierschutzprojekt, Teneriffa, 2024
Autor
Janine im Tierschutzprojekt, Teneriffa, 2024

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