10.07.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus der Freiwilligenarbeit mit Affen in Südafrika

Es war eine unvergessliche Zeit mit Höhen und Tiefen, jedoch kann ich nur empfehlen mindestens drei Monate zu bleiben, um einen breiten Einblick in die verschiedenen Aufgaben zu bekommen. Diese Reise hat viele meiner Verhaltensweisen verändert, wie zum Beispiel mein Konsumverhalten reduziert und auch die Gegebenheiten zu Hause weiß ich nun um einiges mehr zu schätzen.

L. Schöns Zeit in Südafrika

Nachdem ich mich dazu entschlossen hatte, in dem sogenannten Gap Year an einer Freiwilligenarbeit in Südafrika teilzunehmen, suchte ich mir ein für mich am geeignetsten Projekt auf der Seite von Rainbow Garden Village aus, und saß 3 Monate später im Flieger nach Johannesburg.

Ich wusste in etwa was auf mich im Projekt zukommen würde, wie zum Beispiel Eco-Toilets oder kleine Holzhütten, die nicht mit Strom ausgestattet sind. Doch ein Wohnraum und Arbeitsplatz, der sich in fast allen Punkten von zu Hause unterscheidet, verleiht dann doch nochmal ein ganz anderes Gefühl, wenn man dann vor Ort ist und alles mit eigenen Augen sieht und auch riechen kann.

Die Anfahrt

Wenn man das erste Mal in Afrika ist, wird man überrascht sein, was für ein Chaos an den Busstationen herrscht und dass nicht jeder Bus noch im besten Zustand ist. Jedoch werden viele weitere Fahrten zu kleinen Abenteuern, die zu Südafrika gehören und man lernt, dass im Leben nicht immer alles nach Plan läuft.

In Tzaneen wurde ich dann von einem netten Teammitglied abgeholt und saß mit meinem Koffer und zwei weiteren Volunteers hinten auf der Ladefläche, wo ich die wunderschöne Umgebung auf der 30minütigen Fahrt zum Affen-Projekt bewundern konnte. Ein kleiner Kulturschock ist mir dann doch widerfahren als ich dann das erste Mal die Toiletten roch und die Dusche betrat. Jedoch wurde das in Kürze zur Normalität und beeinträchtigte mich kaum noch.

Aufgabenbereiche

In der ersten Woche lernte ich das Gelände und alle Aufgabenbereiche der Volunteers kennen. Ich empfand die Arbeit als körperlich hart, da ich vorher nie einen Job in der Natur mit Tieren ausgeübt hatte. Mich überkam die Müdigkeit in den ersten Tagen schon gegen 19:00 Uhr, da es in der Herbst- und Winterzeit schon relativ früh dunkel wird und mein Körper die Art von Belastung nicht gewohnt war. Ebenso wenig wie die kalten Temperaturen über Nacht.

Für den dicken Schlafsack meiner Mama war ich dann doch sehr dankbar. Über die Wochen hatte ich diverse interessante Begegnungen mit exotischen Insekten und Reptilien, die sich gerne auch in den Toilettenbereichen aufhalten.

Ein neues Gebiet waren die Nachtschichten für mich mit den den Affenbabies, die noch aus der Babysaison übrig geblieben waren. Ich bin kein Fan von Nachtschichten, jedoch ist es ein erfüllendes Erlebnis mit den Neugeborenen zu arbeiten. Nicht nur gute Tage gehören zu der Arbeit mit Tieren, denn auch den Kot der Affen mussten wir per Hand mit Handschuhen aus den Decken waschen oder stundenlang Seile knoten.

Nachdem ich mich dann aber erstmal an das Gefühl gewöhnt hatte tagtäglich dreckig zu werden bei der Arbeit und etwas mehr in der Materie steckte, begann die Arbeit Spaß zu bringen, da ich die Affen von Tag zu Tag mehr in mein Herz schloss. Zudem waren alle Teammitglieder unglaublich nett und aufmerksam. Mit jedem Anliegen konnte ich zu ihnen kommen und traf auf offene Ohren. 

Wohnen

Das vegane Essen mag für den einen oder anderen ein prägnanter Umschwung sein, ich persönlich hatte eher weniger Probleme damit, da wir viele Ersatzprodukte vor Ort hatten und man aus veganen Essen auch viele tolle Rezepte zaubern kann. Mein Essverhalten änderte sich mit der Zeit, da man viel hungriger ist durch die Arbeit und auch die veganen Mahlzeiten nicht allzu lange vorhalten. Genug Pausen um den Magen zu füllen sind aber gegeben. Am Ende meiner drei Monate war ich voller neuer Eindrücke, unter anderem auch von den Weekend Trips, die von dem Projekt angeboten werden.

Es war eine unvergessliche Zeit mit Höhen und Tiefen, jedoch kann ich nur empfehlen mindestens drei Monate zu bleiben, um einen breiten Einblick in die verschiedenen Aufgaben zu bekommen. Diese Reise hat viele meiner Verhaltensweisen verändert, wie zum Beispiel mein Konsumverhalten reduziert und auch die Gegebenheiten zu Hause weiß ich nun um einiges mehr zu schätzen. Es ist für mich ein Projekt völlig aus meiner Komfortzone gewesen, aber genau das hat mich nun um einige Schritte weiter im Leben voran gebracht und ich bin an der Herausforderung gewachsen.

Erfahrungsbericht aus dem Affen-Projekt in Südafrika im Juli 2019, L. Schön

Portrait L. Schön
Autor
L. Schön

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