09.04.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus der Schule für Kinder mit Autismus in Südafrika

Als Volunteer konnte man einzelne Schüler unterstützen, im Unterricht bei den Aktivitäten mithelfen, hatte ein Auge auf etwas schwierigere Schüler oder hat manchmal auch beim Saubermachen oder Spülen geholfen. Hierbei hatte ich jedoch immer das Gefühl, dass die Lehrer und Assistenten unsere Arbeit wertschätzen und dankbar sind, dass sie Volunteers an ihrer Schule haben. 

Evas Zeit in Südafrika

Ich war mit RGV insgesamt 6 Monate in Kapstadt. Dies war für mich wirklich eine unvergesslich schöne Zeit.

Ankunft in Südafrika und Leben im Student House

Am Anfang hat mich Jermaine am Flughafen abgeholt und mir im Student House ein Zimmer zugeteilt. Ich weiß noch, wie ich mich die ersten Tage wirklich einsam gefühlt habe und etwas Heimweh hatte. In dem Haus waren jedoch super nette und offene Mädels, sodass man innerhalb kurzer Zeit leicht neue Leute kennenlernen konnte.

Wir sind viel gemeinsam rumgereist und haben wirklich wahnsinnig schöne Orte gesehen. Kapstadt ist so wunderschön: Die Natur, die Pflanzen, die Landschaft und die Stadt sind einfach unbeschreiblich und auch nochmal ein völliges Kontrastprogramm zur deutschen Flora und Fauna.

Wenn man erst einmal dort ist, wird einem nie langweilig: Man kann richtig coole Open-Air-Konzerte oder Open-Air-Cinemas besuchen und es gibt mega leckere Foodmarkets. Auch die touristischen Flecke, wie der Tafelberg, Cape Point oder Boulders Beach sind absolut einen Besuch wert.

Die Freiwilligenarbeit in der Schule für Kinder mit Autismus

Neben all den Reisen und Ausflügen habe ich in einer Schule für Kinder mit Autismus gearbeitet. Am Anfang hatten die Volunteers zunächst eine Orientierungsphase, wo man alle Klassen kennengelernt hat und danach wurde man dann festen Klassen zugeteilt. Die Arbeit dort hat mir wirklich richtig Spaß gemacht:

Die Lehrer dort hatten Freude daran, mit den Kindern zu arbeiten und haben uns Volunteers wirklich gut aufgenommen und uns alles gezeigt und erklärt. Da es richtig kleine Klassen zwischen 7 und 9 Schülern gab, war der Unterricht meist sehr individuell auf die Schüler zugeschnitten. Es gab zudem richtig viele Angebote für die Schüler, wie zum Beispiel Reittherapie, Judo- und Trommelunterricht, einen Sensory-Room oder einen Swimming-Pool zur Entspannung.

Als Volunteer konnte man einzelne Schüler unterstützen, im Unterricht bei den Aktivitäten mithelfen, hatte ein Auge auf etwas schwierigere Schüler oder hat manchmal auch beim Saubermachen oder Spülen geholfen. Hierbei hatte ich jedoch immer das Gefühl, dass die Lehrer und Assistenten unsere Arbeit wertschätzen und dankbar sind, dass sie Volunteers an ihrer Schule haben. Man darf jedoch nicht erwarten, dass man mit seiner Arbeit die Welt verändern kann:

Mir wurde schnell klar, dass man durch seine Freiwilligenarbeit die Lehrer entlastet und den Unterricht etwas erleichtert, aber dass man keine krassen Aufgaben übernehmen kann, was ja auch völlig Sinn macht. Man sollte die Freiwilligenarbeit nicht als Chance sehen, allen helfen zu wollen und die Welt zu verändern, sondern als Chance für sich selbst, etwas Neues lernen zu können und sich weiterzuentwickeln.

Ich habe einige Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit Autismus lernen können: Beispielsweise Geduld in der Arbeit mit den Schülern oder wie man am besten verständlich mit ihnen kommuniziert. Wir konnten zudem einen Workshop besuchen, wo man nachempfinden kann, wie ist, autistisch zu sein. Das war sehr interessant und hat mir zum Teil etwas die Augen geöffnet, mit welchen Schwierigkeiten diese Personengruppe jeden Tag konfrontiert wird.

Mein Fazit

Alles in allem bin ich super zufrieden mit meinem Auslandsaufenthalt. Ich konnte richtig schöne Erfahrungen sammeln und habe auch das Gefühl, das ich unheimlich viel für mich selbst mitnehmen und lernen konnte. Durch den Kapstadt-Lifestyle wurde ich etwas entspannter und ich kann die kleinen Dinge (wie eine lange heiße Dusche, gutes W-LAN oder einfach draußen alleine mit Musik in den Ohren rumlaufen zu können) viel mehr schätzen, die mir in Deutschland so selbstverständlich vorkamen.

Zudem habe ich wirklich begriffen, was es heißt, eine andere Kultur zu haben. Mit den Mädels hatte ich eine schöne Zeit und aus manchen Bekanntschaften wurden im Laufe der Zeit gute Freunde für mich. Ich danke RGV für die schöne, unvergessliche Zeit, die ich hier in Kapstadt erleben durfte!  

Erfahrungsbericht Schule für Kinder mit Autismus in Südafrika von Eva H., April 2019

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Autor
Eva

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