Erfahrungsbericht aus dem Seevögel Projekt in Südafrika

Kapstadt – auf den ersten Blick mutet die Stadt sehr europäisch an, aber wer sich länger dort aufhält, stellt fest, dass die Uhren doch ein wenig anders ticken. Für mich als typische Deutsche manchmal verwirrend, weil es meine Vorstellung von „Ordnung“ durcheinanderbrachte, aber auf jeden Fall eine bereichernde Erfahrung.

Die Arbeit im Seevögel Projekt

Das Projekt hat mir gut gefallen - Pinguine sind und bleiben einfach drollig. Allerdings können sie ganz schön “biestig“ und “aggressiv“ sein können und haben mich mehr als einmal ziemlich fest gebissen - eben ganz normales Verhalten von wilden Tieren. Richtig böse konnte ich ihnen nie sein. Die Mitarbeiter achten darauf, dass die Pinguine so wenig Menschenkontakt haben wie möglich, damit die Freilassung und das Leben in Freiheit um so erfolgreicher gelingt.

Leider verbringt man nicht jeden Tag direkt mit den Pinguinen, sondern es gehört auch viel Arbeit „backstage“ dazu: Reinigung der Räume, Futter zubereiten, Medizin zuteilen ...  Solche Tage können auch mal lang werden, aber ist es doch schön zu spüren, dass jeder Einzelne wirklich gebraucht wird und ich als Volunteer einen wichtigen Beitrag leiste. Umso mehr freute ich mich wieder auf die Arbeit mit den Tieren. Das ist die Mühe allemal wert. Der schönste Moment war für mich, als wir einige der Pinguine (dieser süßen, drolligen Pinguine!) in die Freiheit entlassen konnten.

Das Leben in der Gastfamilie

Ich habe in einer Gastfamilie gewohnt und das sehr genossen. Wir haben uns bestens verstanden und ich konnte mein Englisch aufpolieren (im Hostel sind viele Deutsche, da benutzt man natürlich seine Muttersprache) und habe meine Privatsphäre geschätzt. Andersherum war der Kontakt mit anderen Volunteers nicht so intensiv, als wenn ich mit ihnen zusammen gewohnt hätte.

Das Team vor Ort ist sehr nett und hilfsbereit und hilft bei Fragen gerne weiter.

Das Leben in Kapstadt

Jeder (auch ich) macht sich Gedanken zur Kriminalität in Südafrika. Ich kann nur sagen: ja, man sollte vorsichtig sein und einige “typische“ Touristenfehler vermeiden, aber ich war an einigen Orten (z.B. Tafelberg, Waterfront) auf eigene Faust unterwegs und ich habe mich nie unsicher gefühlt. Im Gegenteil: ich hatte häufig sehr nette Begegnungen! Dass Kapstadt und Umgebung es allemal wert sind, erkundet zu werden, zeigen vielleicht die Fotos.

Insgesamt hatte ich also eine tolle Zeit und bin sehr dankbar für die Möglichkeit, Pinguinen mal wirklich nahe zu kommen!

Erfahrungsbericht aus dem Seevögel Projekt in Südafrika, von Annika S., März 2019