Auslandspraktikum als Hebamme in Ghana

Ich war 4 Wochen in Ghana unterwegs, mein Projekt war das Hebammenpraktikum im Krankenhaus. Meine Vorbereitungszeit war der Zeitraum von Weihnachten bis zum Abflug am 30.01.19, alles sehr spontan, da sich erst kurzfristig rausstellte, dass ich noch ein wenig Zeit bis zu meinem Ausbildungsbeginn hatte.

Als ich bei RGV anrief und fragte ob es sich für 4 Wochen überhaupt lohne, kam ein leichtes Zögern und die Aussage das länger natürlich immer besser sei. Dies verstand ich, aber ich wollte schon immer mal nach Afrika und ich dachte mir, lieber kurz als gar nicht.

Und so ging es los, Arztbesuch, wichtige Impfungen, Visum beantragen, Reiseführer kaufen und mich mental auf diese Reise vorbereiten.

Unterkunft vor Ort

Meine Unterkunft war das Student House, ich wurde sofort lieb von den anderen Volunteers aufgenommen. Am Anfang muss man sich viel erfragen, aber schon nach ca. 3 Tagen fühlte ich mich sehr wohl und gut aufgehoben für die nächsten 4 Wochen. Auch wenn wir mal ohne fließend Wasser oder ohne Strom waren.

Es gab immer ein reichhaltiges Frühstück und auch das sich vom europäischen sehr abweichende Abendessen schmeckte mir sehr gut. Einige Gerichte vermisse ich schon sehr, zum Beispiel Red Red. Falls ihr euch für Ghana entscheidet, werdet ihr schon erfahren was ich meine.

Das Praktikum

An meinem ersten Tag im Krankenhaus bekam ich meinen „Dienstplan“, jede Woche eine andere Station und konnte sogar zwei Tage im OP zusehen. Ich freute mich auf die Chance, so viele verschiedene Bereiche kennenlernen zu dürfen.

Meine Aufgaben bestanden darin, Sachen zu notieren, Vitalzeichen zu messen, Babys zu baden und ansonsten viel zu schauen und sich Arbeitsabläufe von den Hebammen und Krankenschwestern erläutern zu lassen.
Die Hygiene und allgemein der Zustand im Krankenhaus ist natürlich auch nicht mit dem was wir von unserem Heimatland kennen zu vergleichen. Aber ich denke, das ist jedem klar der in ein Entwicklungsland reist und dort so nah mit den Menschen zusammenarbeitet. Und man gewöhnt sich wirklich an alles, das ist mir in Ghana so richtig klar geworden.

Meine Freizeit

Es gibt so viele Möglichkeiten für Tages- oder Wochenendtrips, dass ich sie in 4 Wochen unmöglich alle schaffen konnte. Die Boti Falls, Ada Foah, Cape Coast, Mole Nationalpark sind nur einige wenige der vielen Destinationen. Auch nahegelegene Strände und Märkte sollte man sich nicht entgehen lassen. Es gibt so viel zu sehen, so viel Essen was man probieren sollte und man findet garantiert immer mindestens einen anderen Volunteer der einen gerne begleitet oder bei dem man sich anschließen kann. Und man findet auch garantiert immer ein Trotro, das einen zum gewünschten Ziel fährt.

Fazit

Meine vier Wochen in Ghana haben mir persönlich viele neue Eindrücke vermittelt und gezeigt das man auch ohne Luxus, fließend Wasser & Co überleben kann. Man könnte sagen, man wird mal wieder geerdet.
Es war eine tolle Erfahrung ganz nah an einer völlig anderen Kultur, den Menschen, deren Leben und Arbeiten.

Auslandspraktikum als Hebamme in Ghana, von Lea H., April 2019