01.08.2025 / Erfahrungsberichte
Rolands Volunteering im Big Five Projekt in Südafrika
Im Jahr 2023 bereiste ich gemeinsam mit meiner Frau und einem befreundeten Paar Simbabwe und war tief beeindruckt von der einzigartigen Natur- und Tierwelt Afrikas. Bereits während dieser Reise reifte in mir der Entschluss, mein Sabbatical auf dem afrikanischen Kontinent zu verbringen – nicht als Tourist, sondern aktiv und sinnstiftend im Rahmen eines Freiwilligenprojekts. Nach intensiver Recherche und mit der professionellen Unterstützung von Rainbow Garden Village entschied ich mich für das Big Five Volunteer Projekt in Südafrika, das sich dem Schutz und Erhalt bedrohter Wildtiere widmet.
Anreise/Ankunft
Im Mai 2025 begann meine vierwöchige Freiwilligenarbeit in Südafrika. Gemeinsam mit zwei weiteren Volunteers wurde ich am Flughafen in Johannesburg abgeholt. Nach einer rund sechs Stunden langen Fahrt erreichten wir das Camp, idyllisch gelegen in einem 15.000 Hektar großen Reservat, einem Naturschutzgebiet in der Nähe von Phalaborwa und dem Krüger-Nationalpark. Die Begrüßung durch das Team war herzlich, und nach dem Bezug der Unterkunft startete unser Abenteuer mit einem ersten
gemeinsamen Sundowner, der einen atemberaubenden Blick auf die afrikanische Natur bot. Der darauffolgende Tag war eigentlich für eine Einführung ins Projekt vorgesehen – doch das Programm änderte sich schlagartig. Ein Notfall: Ein Löwe war in eine Wilderer-Falle geraten und musste dringend befreit werden. Innerhalb kürzester Zeit wurden wir ins Geschehen eingebunden. Gemeinsam mit dem Team, bestehend aus einem Veterinär und einer Anti-Wilderer-Einheit, fuhren wir zur Einsatzstelle. Der Löwe konnte vor Ort betäubt und glücklicherweise ohne Verletzungen aus der Falle befreit werden – ein eindrücklicher und emotionaler Start in meine Freiwilligenarbeit.
Tagesablauf und Aufgabenbereiche
Die folgenden Wochen waren intensiv, fordernd, aber auch unglaublich bereichernd. Der Tagesablauf war klar strukturiert: Um 5 Uhr morgens ging es los zur ersten Ausfahrt in den Busch. Ziel war es, Wildtiere wie Löwen, Elefanten, Nashörner, Leoparden und Geparden aufzuspüren, zu beobachten und ihre Standorte sowie ihr Verhalten zu dokumentieren. Dank GPS-Sendern konnten viele Tiere lokalisiert werden, obwohl sie sich mitunter hervorragend in der Weite des Buschs zu tarnen wissen. Besonders beeindruckt hat mich die Professionalität und Hingabe der Guides, die mit grossem Fachwissen jede Beobachtung sorgfältig digital festhielten. Neben den täglichen Monitoring-Fahrten umfasste das Volunteering auch konkrete Maßnahmen im Naturschutz. Wir entfernten invasive Pflanzenarten, warteten Kamerafallen und halfen bei der Auswertung tausender Tierfotos, die so monatlich entstehen. Diese Bilder liefern wertvolle Erkenntnisse über die Bewegungsmuster der Wildtiere und dienen der langfristigen Schutzstrategie.
Besondere Erlebnisse
Ein Erlebnis, das mir besonders in Erinnerung bleiben wird, war die Begegnung mit einer Gepardenmutter und ihren vier verspielten Jungtieren. Eines der Jungen hatte eine Augenverletzung, die tierärztlich versorgt werden musste. Nach der Behandlung entfernte sich die Mutter mit drei der Jungen. Wir warteten geduldig mehrere Stunden, bis das betäubte Jungtier wieder auf den Beinen war, und konnten es schließlich mithilfe eines ausgelegten Impalas erfolgreich mit seiner Familie zusammenführen – ein Moment voller Erleichterung und Freude.
Fazit
Meine Freiwilligenarbeit in Südafrika war weit mehr als nur ein Sabbatical-Projekt – er war eine bereichernde Erfahrung, die mir nicht nur tiefere Einblicke in den Natur- und Artenschutz ermöglicht, sondern auch meine persönliche Sicht auf den Umgang mit unserer Umwelt nachhaltig geprägt hat. Ich kann ein solches Projekt jedem empfehlen, der sich aktiv für den Erhalt unseres Planeten einsetzen möchte.
Zuletzt geändert am: 08.08.2025
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