11.07.2022 / Erfolge vor Ort

RGV Volunteers basteln Fußballnetze für Kinder in Ghana

Dies ist ein Gastbeitrag von unserer Freiwilligen Selina. Sie war bis Ende Januar 2017 in Ghana in unserem Naturschutzprojekt am Strand aktiv. Dort hat sie gemeinsam mit weiteren Volunteers und Schülern:innen der Region aus Plastiktüten tolle Fußballtore hergestellt. Lies hier mehr zu unserer Recycling-Aktion.

In meinen letzten Wochen in Ghana haben wir in einer Schule in Axim gearbeitet und zusammen mit den Kindern was Tolles auf die Beine gestellt! In Ghana kann man sich für kleine Cent-Beträge einen halben Liter Wasser in Plastiktüten kaufen, leider werden diese gerne von den Einheimischen auf die Straße geworfen und sind aufgrund der Häufigkeit und der Stabilität ein gutes Mittel, um damit was Neues zu erschaffen. Zusammen mit den Kindern und einigen Lehrern haben wir dem Fußballtor, das zuvor bloß aus drei Bambusstangen bestand, aus den Plastiktüten ein richtiges Fußballnetz gebastelt.

Schon am ersten Tag geht es zügig voran

Zuerst gingen wir mit den Schülern los und sammelten unser Material. Wir waren total erstaunt, wie viele Plastiktüten wir in so einer kurzen Zeit finden konnten. Da die Tüten meist schmutzig waren, mussten sie zuerst gewaschen werden. Anschließend wurden sie in Ringe geschnitten. Danach warteten die motivierten Helfer auf mehr und mehr Ringe, denn so schnell wie diese verknüpft wurden, konnten die anderen gar nicht schneiden. Am ersten Tag wurden alle senkrechten Reihen geknüpft, die wir für das eine Tor brauchten.

Stolz und Spaß am zweiten Tag

Am zweiten Projekttag wurden die waagerechten Reihen geknüpft. Wieder waren die Schüler fleißig am Arbeiten. Sie erzählten uns, dass sie total stolz auf ihr Netz seien und dass sie ihren Freunden von anderen Schulen schon begeistert von ihrem Netz berichtet haben. Es freut uns zu hören, dass die Kinder so viel Spaß an der Sache haben und dadurch lernen, dass man den Müll noch für etwas Anderes verwenden kann. Leider sind noch zu wenige Menschen in Ghana über die Konsequenzen des Mülls auf den Straßen und im Meer aufgeklärt. Weder in der Schule, noch in den Medien lernt man etwas über die richtige Entsorgung des Mülls. Die traurige Wahrheit ist, selbst die Lehrer sind erstaunt über die Konsequenzen, die wir den Kindern erklären wollen. Wenn es nicht mal die Lehrer wissen, wie sollen dann die Kinder überhaupt an diese Fakten rankommen?

Viele tolle Ideen am dritten Tag

Wir waren so überrascht! Denn die Lehrer und Schüler haben sich Gedanken gemacht, wie wir das Netz am besten bauen können. Sie selbst sind auf die Idee gekommen, ein kleineres Tor dahinter zu bauen, um so ein "richtiges" Tor zu errichten. Da wir alle gesammelten Tüten vom ersten Mal schon aufgebraucht hatten, liefen wir ein zweites Mal los, um neue zu sammeln.

Fünf Jungs blieben am Strand zurück, um dort die Tüten sauber zu machen, denn so kann man die Umwelt zusätzlich schonen, wenn man das vorhandene Wasser benutzt und nicht jedes Mal das aus der Leitung nehmen muss – auch dieser Vorschlag kam von den immer umweltbewusster werdenden Jungs. Pia, eine weitere Freiwillige, und ich waren stolz wie Oskar, als sie uns den Vorschlag machten.

Tatkräftig wurde auch am letzten Tag geholfen – jeder von ihnen gab noch mal Gas, dass wir auch fertig werden. Wir haben sogar die Zeit überzogen, trotzdem waren bis zur letzten Minute die fleißigen Kids dabei und fieberten gespannt mit, bis das Netz fertig war.
Endlich geschafft!

Insgesamt arbeiteten um die 50 Kinder, 5 Lehrer und 4 Freiwillige an 3 Tagen jeweils 4 Stunden bei 34 Grad Celsius im Schatten an dem einen Fußballnetz. Wir haben gezählt, gerechnet und überschlagen, wie viele Tütchen wir wohl verwendet haben. Wir konnten es erst gar nicht glauben, deshalb rechneten wir gleich ein zweites Mal nach und wieder kam diese unglaubliche Zahl raus: 6600 Tüten!

Es ist unfassbar, was die Kinder auf die Beine gestellt haben. Ohne deren Motivation und Durchhaltevermögen, hätte das nie geklappt. Ich bin so unendlich stolz auf sie und auch auf uns, dass wir es geschafft haben, den Kindern, die es mehr als verdient haben, dabei zu helfen, endlich ein Netz für ihr Tor zu haben.

Eure Selina

Übrigens kann der von Selina beschriebene Standort seit Jahren mit nachhaltigem Engagement und Entwicklungshilfe vor Ort punkten. Jetzt liegt es an dir, selbst aktiv zu werden!

Portrait RGV Volunteer Selina
Autor
RGV Volunteer Selina

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