26.08.2022 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht von der Husky Farm in Schwedisch Lappland

Abgesehen von den Fahrten mit dem Schneemobil, dem Ausflug zum Polarkreis und den Schneeschuhtouren, waren das Einprägsamste die Schlittentouren, die Arbeit mit den Hunden und die unglaubliche Natur. Die Hunde haben einem die weiße Landschaft näher gebracht. Egal, ob Schneesturm oder Sonnenschein, sie waren unermüdlich und zogen uns durch den Schnee. Genauso unglaublich waren die Perlmuttwolken und Polarlichter. Generell war dieses Gesamtpaket eine unglaubliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Franziskas Zeit in Schweden

Anreise

Anfang Januar begann meine Reise in Frankfurt. Nach einer Nacht am Stockholmer Flughafen kam ich gegen 11 Uhr am nächsten Morgen an. In der Empfangshalle wurden die ankommenden Gäste und ich von Konstantin und Johannes in Empfang genommen. Die darauffolgende ca. 1,5-stündige Autofahrt führte größtenteils über verschneite Straßen und man konnte bereits sehen, wie die Sonne unterging.

Als wir auf der Farm ankamen, wurde ich sofort von einem weiteren Volunteer in Empfang genommen und bereits vor dem Auspacken über den Hof geführt und allen anderen vorgestellt. Ich bekam von Anfang an das Gefühl, von der Gruppe aufgenommen worden zu sein.

Orientierungsprogramm

Das Programm ging unterschiedlich lang. Je nachdem, für welchen Dienst man eingetragen wurde, ging es zwischen zwei Tagen bis zwei Wochen. Für den Inside Dienst war die Einarbeitungsphase zwei Tage, in denen ich alle wichtigen Informationen bekommen habe, was meine Aufgaben für diesen Tag waren. Das Intro für die Hunde hat zwar auch nur zwei Tage gedauert, an denen ich alles gezeigt und erklärt bekommen habe, aber wir haben uns zwei Wochen im Team um die Hunde gekümmert, bis ich schließlich alleine die Verantwortung übernommen hatte. In diesen zwei Wochen habe ich die Hunde noch einmal viel besser kennengelernt, bevor ich mich alleine um sie gekümmert habe.

Aufgabenbereiche

Die Arbeitswoche war sehr abwechslungsreich. Es gab zum einen den Aufgabenbereich Dogs. Hier war das allererste, was man am Tag gemacht hat, den Ofen anzumachen, damit in der Küche sowie im Esszimmer eine angenehme Temperatur war.

Danach waren die Hunde dran. In der Hundeküche wurde das Futter vorbereitet und mit Hilfe eines kleinen Wagens in den Kennel gebracht. Dort haben alle Hunde die für sie vorgegebene Menge Futter bekommen und wir haben gewartet, bis auch der letzte Hund aufgegessen hat. Nur so konnten wir sehen, welcher Hund nicht genügend oder sogar gar nicht gegessen hat.

Nach dem Frühstück kümmerten wir uns um Ziegen und Rentiere, bevor es wieder zu den Hunden ging. Entweder haben wir die Schlitten für eine Tour vorbereitet oder die Hunde in Kleingruppen in den Auslauf des Kennels gelassen. Nachmittags kamen die Puppy Walks und das Einsammeln von Ästen und Zweigen für Ziegen und Rentiere dran. Außerdem kehrten nachmittags die Touren zurück und man hat sich um die Hunde gekümmert. Abends gab es noch einmal eine Fütterung, bevor der eigene Tag mit der Vorbereitung für den nächsten Tag beendet war.

Inside war mit der anstrengendste Dienst. Morgens hat man für alle das Frühstück vorbereitet. An jedem Morgen gab es ein anderes Special, was teilweise schon am Vorabend vorbereitet werden musste. Bevor es allerdings Frühstück gab, sollte im Idealfall schon einmal gesaugt und alle wichtigen Flächen abgeputzt worden sein. Viele Hunde bedeuten auch viele Haare, die man nicht im Essen haben möchte. Danach hat man bereits mit der Vorbereitung für das Abendessen angefangen. Meistens waren die Gäste über Mittag weg, weshalb man dafür nichts vorbereiten musste. Je nachdem, welcher Tag war, gab es entweder eine Vor- oder Nachspeise.

Man konnte den Tag weitestgehend selbst planen. Hauptsache, das Gästehaus wurde bis zum Abendessen sauber gemacht, die Wäsche aufgehängt und eine neue Waschmaschine angemacht sowie alles für das Abendessen vorbereitet. Nach dem Essen musste noch abgewaschen werden. Wenn das Geschirr, die Pfannen und die Küche sauber waren, war der Tag an diesem Punkt beendet.

Help war der dritte und letzte Dienst, den man noch neben Off haben konnte. Hier hatte man keinen genauen Plan, was an diesem Tag gemacht werden musste, sondern man hat immer geschaut, wo Hilfe benötigt wird. Entweder haben wir Holz gehackt, die Sauna beheizt oder wir sind mit den Welpen spazieren gegangen – je nachdem, um was man gebeten wurde. Während die anderen Dienste bereits vor dem Frühstück gestartet sind, begann Help erst nach dem Frühstück. Am Abend hat man meistens mit dem Essen geholfen und danach noch mit dem Abwasch. Somit war die Inside Person nicht alleine bis spät in der Küche.

Wohnen

In einem Zimmer haben zwei bis vier Personen geschlafen. Zu dem Zeitpunkt, als ich dort war, hatten die Jungs ein Zweier-Zimmer im Gästehaus und die Mädels ein Vier-Bett-Zimmer im Wohnhaus der Gastfamilie. Das Zimmer hat zwei Hochbetten sowie zwei Sessel zum Entspannen. Aber nur, weil es ein Vier-Bett-Zimmer war, waren nicht immer vier Mädels untergebracht. Teilweise haben wir dort nur zu zweit übernachtet. Platz für die Klamotten gab es im Flur vor dem Zimmer. Dort konnte man alles lagern, was man nicht über Nacht brauchte.

Essen

Das Essen war immer sehr gut. Brote und Brötchen sowie Kekse und Kuchen haben wir regelmäßig selber gemacht. Jeder war mal dran und musste etwas und vor allem vielseitig backen. Man ist beim Abendbrot auf alle Wünsche eingegangen. Egal, ob vegetarisch oder laktosefrei – man hat versucht, alles möglich zu machen. Es gab abwechselnd Rentier, Elch, Rind oder Fisch. Beim Kochen wurde uns immer von jedem unter die Arme gegriffen. Jeder hatte seine Stärken und Schwächen in der Küche und wir haben uns so super ergänzt. Im ersten Moment war Rentier ein wenig ungewöhnlich zu essen, aber es hat als Stew sehr gut geschmeckt. Ich kann es nur weiterempfehlen.

Freizeit

An unseren freien Tagen konnten wir darüber entscheiden, was wir machen wollten. Wir konnten uns einen Hund schnappen und wandern gehen, irgendwo helfen oder einfach mal ausschlafen.

Wenn an diesen Tagen eine Schlittentour geplant war und es noch einen Platz gab, durften wir mitfahren. Wenn allerdings zu viele Gäste da waren und es keinen Platz mehr gab, durften wir, wenn mit dem Schneemobil geguidet wurde, auf diesem mitfahren. Es gab auch Tage, an denen eingekauft wurde und wir mit in die Stadt kamen. Alleine war dies nicht möglich, denn die nächste Stadt war ca. 30 Minuten mit dem Auto entfernt.

Wichtig war, einfach nur zu fragen. Zwar konnten uns nicht alle Wünsche erfüllt werden, aber sie haben sich bemüht, das meiste zu ermöglichen.

Besondere Erlebnisse

Abgesehen von den Fahrten mit dem Schneemobil, dem Ausflug zum Polarkreis und den Schneeschuhtouren, waren das Einprägsamste die Schlittentouren, die Arbeit mit den Hunden und die unglaubliche Natur.

Die Hunde haben einem die weiße Landschaft näher gebracht. Egal, ob Schneesturm oder Sonnenschein, sie waren unermüdlich und zogen uns durch den Schnee. Genauso unglaublich waren die Perlmuttwolken und Polarlichter. Generell war dieses Gesamtpaket eine unglaubliche Erfahrung, die ich nicht missen möchte.

Erfahrungsbericht von Franziska, Januar/Februar 2022

Portrait Franziska
Autor
Franziska

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