30.08.2022 / Erfahrungsberichte

Freiwilligenarbeit in einer Suppenküche in Namibia

Hi! Ich bin Emma und war von Januar bis März 2022 Volunteer in einer Suppenküche in Windhoek, der Hauptstadt von Namibia. Ich kann behaupten, dass meine Zeit in Namibia wohl bisher die beste Zeit meines Lebens war! Es ist nicht immer alles einfach und man muss sich definitiv neuen Herausforderungen stellen, aber man lernt so viel und wächst über sich hinaus.

Emmas Zeit in Namibia

Meine ersten Tage

Die ersten Tage waren ehrlich gesagt ein wenig herausfordernd für mich. Meine Unterkunft hatte sich wegen Corona noch kurzfristig geändert und auf dem langen Flug habe ich leider nicht so viel Schlaf abbekommen. Dementsprechend musste ich mich nach meiner Ankunft erstmal noch ein bisschen erholen.

Mit der Einreise und dem Flughafentransfer hat aber alles gut geklappt und ich wurde super nett empfangen von Stefanie, dem RGV-Kontakt vor Ort, und den Hauseigentümern. Am nächsten Tag hat Stefanie mir die Stadt und mein Projekt gezeigt, damit ich ein bisschen Orientierung bekomme. Auch sonst hat sie mir alles Wichtige erklärt, so wie man zum Beispiel Geld abhebt oder die SIM-Karte wechselt.

Die Unterkunft

Da die Unterkunft, in der ich gewohnt habe, nur übergangsweise genutzt wurde, sind die Informationen über das Haus vermutlich irrelevant für zukünftige Volunteers. Die Unterkunft war sehr schön und hat alles bereitgestellt, was ich gebraucht habe. Da ich allerdings die erste RGVlerin nach der Corona Zeit war, habe ich anfangs nur mit zwei anderen deutschen Volunteers, die ohne Organisation dort waren, zusammengewohnt.

Mein Projekt

Das Projekt, in dem ich gearbeitet habe, ist eine Suppenküche, die in der Township von Windhoek liegt. Ich habe von Montag bis Freitag immer von 9 - 14 Uhr gearbeitet. Morgens habe ich die ersten paar Stunden eine Schulklasse übernommen und die Kinder in Englisch unterrichtet. Danach kam das Essen, welches wir an die jüngeren Kinder in der Umgebung verteilt haben. Anschließend war es immer ein bisschen ruhiger, sodass ich mit den Kindern spielen konnte. Wir haben zum Beispiel Fußball oder Fangen gespielt oder etwas gelesen.

Ab 13 Uhr kamen die Schulkinder aus der Schule. Danach wurde es richtig voll und ich war damit beschäftigt, das Essen auszugeben. Ab und zu kam es auch vor, dass sich ein Kind verletzte, welches ich dann schnell verarztet habe (Handschuhe sind vorhanden und das muss man nur machen, wenn man möchte).
Da ich im Vorhinein Spenden gesammelt hatte, konnten wir ermöglichen, dass einige Kinder in die Schule gehen konnten. Also habe ich auch viel Zeit damit verbracht, Schulplätze zu finden und Schuluniformen zu kaufen.

Essen

Ich ernähre mich vegetarisch und hatte vorab ein paar Bedenken, was das Essen betrifft, da ich wusste, dass in Namibia in der Regel viel Fleisch gegessen wird. Es war dann aber gar kein so großes Problem, sich dort weiterhin vegetarisch zu ernähren, da man für sich selbst kocht. Nur wenn wir mal auswärts Essen waren, war die Auswahl meist nicht ganz so groß.

Insgesamt ist das Essen aber super lecker dort. Ich empfehle auf jeden Fall mal Pap, einen Maisbrei zu probieren und mal auf dem Single Quarters, einem überdachten Markt, auf dem man Kapana essen kann, vorbeizuschauen.

Freizeit

Unter der Woche war ich die ersten Nachmittage oft kaputt, da die Arbeit mit so vielen Kindern jeden Tag einen natürlich auch fordert. Ich bin dann mit den anderen beiden Volunteers oft im Haus bzw. im Garten geblieben und wir haben uns ein bisschen um den Haushalt gekümmert (Einkaufen, Wäsche waschen, …).

Abends haben wir zusammen gekocht, einen Film angeschaut, sind zur Karaoke gegangen, waren Essen oder haben Freunde eingeladen. An Wochenenden sind wir oft weggefahren, um ein bisschen mehr von Namibia zu sehen als nur Windhoek. Das würde ich auch jedem empfehlen, denn Namibia hat wirklich so schöne Orte!

Persönliches Fazit

Ich kann behaupten, dass meine Zeit in Namibia wohl bisher die beste Zeit meines Lebens war! Es ist nicht immer alles einfach und man muss sich definitiv neuen Herausforderungen stellen, aber man lernt so viel und wächst über sich hinaus. Ich denke, das, was meine Zeit so schön dort gemacht hat, sind vor allem die Menschen, die ich dort kennengelernt habe. Das sind zum einen die anderen Volunteers, mit denen ich immer noch in Kontakt stehe, aber zum anderen auch die Kinder und Frauen aus meinem Projekt.

Ich wurde herzlich aufgenommen und eingebunden in die Suppenküche, sodass ich nicht nur viele Kinder, sondern auch ihre Eltern und Geschwister kennengelernt habe und zum Beispiel auch eine gute Beziehung zur ganzen Familie der Leiterin des Projekts hatte und sie auch zu Hause besucht habe.
Besonders waren vor allem die Verbindungen, die ich zu einzelnen Kindern aufgebaut habe und zu spüren, dass sie mir vertrauen. Mir ist die Suppenküche mit all ihren Kindern so sehr ans Herz gewachsen, dass ich mit Sicherheit sagen kann, dass ich immer wieder zurückkommen möchte.

Erfahrungsbericht von Emma, Januar bis März 2022

Portrait Emma
Autor
Emma

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