29.03.2022 / Erfahrungsberichte

Freiwilligenarbeit im Frauenhaus in Peru

Ich habe von August 2021 bis Februar 2022 als Freiwillige im Frauenhaus in Cusco: Kinderbetreuung gearbeitet. Meine Hauptaufgabe war es, mich um die Kinder zu kümmern, die alle zwischen null und drei Jahren alt waren. Mein Aufenthalt in Cusco war alles, was ich mir erhofft hatte und noch mehr - die Freiwilligenarbeit im Frauenhaus hat mich nicht nur dazu motiviert, meine Zukunftspläne neu zu überdenken, sondern ich habe mich auch in die peruanischen Menschen, die Kultur und die Natur verliebt.

Gretas Zeit in Peru

Die Arbeit im Frauenhaus

Anfangs schien die Freiwilligenarbeit in Peru hier etwas chaotisch zu sein. Es dauerte auch einige Zeit, bis sowohl die Kinder, als auch die Mütter anfingen, mir zu vertrauen.

Nachdem ich mich in den ersten drei Wochen meiner Freiwilligenarbeit ein wenig überfordert und verloren gefühlt hatte, lernte ich das Frauenhaus jedoch schnell lieben. Das Besondere waren die Menschen dort, sowohl die Kinder, als auch die Mütter. Es dauerte zwar eine Weile, bis das Eis gebrochen war, aber als die Kinder mich erst einmal kannten und mir vertrauten und als die Mütter anfingen, mit mir zu plaudern, freute ich mich jeden Morgen auf die Arbeit und blieb oft bis zum Abend, um die Kinder ins Bett zu bringen.

Ich fand es toll, wie lebendig das Frauenhaus war, trotz der Vergangenheit und der Nöte aller. Ich liebte die Erfahrung, morgens zur Arbeit zu kommen und zu wissen, dass die Kinder sich freuten, mich zu sehen, und ich liebte es sogar, nach dem Mittagessen den Abwasch zu machen, weil ich dann die Gelegenheit hatte, mich mit den Müttern zu unterhalten.

Meine Freiheiten im Projekt

Mit der Zeit bekam ich auch mehr Freiheiten. Wir fingen an, mit den Kindern zu basteln, den Älteren das Flechten von Armbändern beizubringen oder mit ihnen Spaziergänge durch das Stadtzentrum zu machen. Die Mütter begleitete ich zum Einkaufen und zum Arzt und hatte die Gelegenheit, ihnen ein wenig Englisch beizubringen.

Alles in allem war das Volunteering im Frauenhaus der Höhepunkt meines Aufenthalts in Lateinamerika. Für mich sind die Bindungen, die ich sowohl zu den Kindern, als auch zu den Müttern aufbauen konnte, bis heute sehr bedeutsam. Es gab nichts Schöneres als die Momente, in denen man sich mit den Müttern unbeschwert unterhielt und es sich anfühlte, als würde man sich mit einer Freundin unterhalten. Genauso aber auch, wenn die Kinder einem in die Arme sprangen oder auf dem Schoß einschliefen.

Einige der geknüpften Verbindungen sind mir immer noch so wichtig, dass ich fest entschlossen bin, nach Peru zurückzukehren, um weiterhin am Leben der Mütter und Kinder teilzuhaben.

Leben und Freizeit in Cusco

Neben meinem Aufenthalt in Cusco habe ich mich zudem auch in das Land Peru verliebt. Cusco ist in erster Linie eine wunderschöne Stadt. Umgeben von Bergen und geprägt von einer wunderschönen Geschichte und Architektur. Ich hätte mir keine bessere Stadt aussuchen können.

Da ich bei einer Gastfamilie wohnte, fühlte ich mich nie allein und hatte immer jemanden, den ich um Rat fragen konnte. Das war für mich vor allem zu Zeiten wie Weihnachten wichtig. Anstatt Weihnachten allein zu feiern und meine Familie zu vermissen, konnte ich ein typisch peruanisches Weihnachtsfest erleben.

Durch das Leben in einer Gastfamilie lernte ich außerdem viele peruanische Traditionen kennen, wie z.B. den Brauch, an Silvester gelbe Unterwäsche zu tragen, was Glück bringen soll. Meine Gastfamilie trug wesentlich dazu bei, dass ich mich in Peru sicher und wohl fühlte.

Schon kurz nach meiner Ankunft stellte ich aber auch fest, dass es einfach war, Einheimische sowie internationale Freiwillige und Reisende zu treffen. Cusco war die perfekte Stadt für einen Volunteer - es gab viele Cafés und Restaurants, aber auch Clubs und eine lebendige Tanzszene. Ich würde jedem empfehlen, Bachata oder Salsa tanzen zu lernen, da dies für mich der einfachste Weg war, Leute kennenzulernen. Außerdem liegt Cusco perfekt für Wochenend- oder Tagesausflüge, z.B. zum Machu Picchu oder in die Regenbogenberge.

Mein Fazit

Zusammenfassend war mein Aufenthalt in Cusco alles, was ich mir erhofft hatte und noch mehr - die Arbeit im Frauenhaus hat nicht nur dazu motiviert, meine Zukunftspläne neu zu überdenken, sondern ich habe mich auch in die peruanischen Menschen, die Kultur und die Natur verliebt.

Zuletzt geändert am: 02.09.2025

Portrait Greta im Frauenhaus, Peru, März 2022
Autor
Greta im Frauenhaus, Peru, März 2022

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