12.05.2025 / Vorbereitung
Freiwilligenarbeit als LGBTQ+-Person: Was du wissen solltest
Die Welt entdecken, neue Kulturen & Menschen kennenlernen, Gutes tun – Freiwilligenarbeit im Ausland ist ein Abenteuer fürs Leben. Aber: Wenn du Teil der LGBTQ+-Community bist, solltest du dabei auf ein paar Dinge achten. Denn leider ist queeres Leben nicht überall auf der Welt sicher oder akzeptiert.
Warum reisen für queere Menschen anders ist
Während viele Menschen einfach ihren Koffer packen und losfliegen, müssen LGBTQ+-Personen vor jeder Reise checken:
Ist meine Identität in dem Land legal?
Kann ich dort offen leben oder sollte ich lieber unauffällig bleiben?
In einigen Ländern gibt es Gesetze, die queere Menschen kriminalisieren – in extremen Fällen drohen sogar lange Haftstrafen oder die Todesstrafe. Und selbst dort, wo queeres Leben erlaubt ist, kann gesellschaftliche Diskriminierung oder Gewalt drohen.
Länder, in denen du vorsichtiger sein solltest
Planst du eine Freiwilligenarbeit, ist eine Eigenrecherche zu deiner Sicherheit leider unerlässlich. Problematisch sind aktuell auch folgende Länder aus unserem Programm:
- Uganda: Gleichgeschlechtliche Liebe kann mit der Todesstrafe bestraft werden
- Tansania/Sansibar, Indonesien, Simbabwe: Strenge Gesetze & gesellschaftliche Verfolgung
- Indien, Ungarn: Queere Menschen sind zwar nicht per Gesetz kriminalisiert, dafür gibt es Diskriminierung und gesellschaftliche Ausgrenzung
LGBTQ+-freundlichere Länder
Zum Glück gibt es daneben viele Länder, in denen du dich als queere Person sehr sicher fühlen kannst. Diese Länder sind super für queere Freiwilligenarbeit oder Reisen geeignet – hier finden sich oft auch LGBTQ+-freundliche Events und Communities. Darunter etwa:
- Schweden
- Hawaii
- Island
- Spanien
- Thailand, Peru: LGBTQ+-Personen werden anerkannt, vereinzelt kann es aber zu Intoleranz/Diskriminierung kommen
Das Tier- und Naturschutzprojekt im Amazonas (Peru) ist ein perfekter Einsatzort für alle, die sich für Wildlife interessieren. Unsere queeren Projektleiter freuen sich bereits darauf, dich kennenzulernen und dir eine sichere sowie einmalige Zeit zu ermöglichen!
Reisetipps für queere Menschen
Vorab informieren
Informiere dich über die Gesetze & Reisewarnungen in deinem Zielland. Seiten wie ILGA, Equaldex oder das Auswärtige Amt geben dir einen Überblick, wie LGBTQ+-freundlich und sicher ein Land ist
Dokumente aktuell halten
Bist du trans oder non-binär? Achte darauf, dass deine Reisedokumente zu deinem Aussehen passen – besonders wichtig bei Grenzkontrollen
Diskret bleiben – wenn nötig
Politische Aussagen, öffentliche Zuneigung oder Regenbogenflaggen können in konservativen Ländern gefährlich sein. Sei besser zurückhaltend, wenn du dir unsicher bist
Vorsicht beim Online-Verhalten
In manchen Ländern werden Apps wie Grindr von Polizei oder Tätern genutzt, um queere Personen zu erpressen. Nutze sichere Messenger (z. B. Signal), beschränke die Nutzung sozialer Netzwerke und verwende ein VPN
Notfallkontakte speichern
– Botschaft oder Konsulat: Du hast das Recht, Kontakt zur Botschaft aufzunehmen
– Lokale LGBTQ+-Organisationen
– Polizei oder medizinische Hilfe
Fazit
Kontaktiere uns gerne vorab über deine persönlichen Fragen zu LGBTQ+-Themen. Denn Empowerment und Unterstützung sollten nicht auf Kosten deiner eigenen Sicherheit gehen.
Als queere Person unterwegs zu sein bedeutet: etwas mehr Vorbereitung, aber definitiv nicht weniger Abenteuer. Wenn du dich über das Ziel deiner Freiwilligenarbeit informierst und bewusste Entscheidungen triffst, entdeckst du die Welt und bewegst dabei sogar etwas.
Disclaimer: Dieser Beitrag zielt darauf ab, dir einen Einblick über Freiwilligenarbeit im Ausland als LGBTQ+-Person zu geben. Die genannten Länder konzentrieren sich dabei auf einige Länder, in denen wir Freiwilligenprojekte und/oder Auslandspraktika anbieten. Es handelt sich um keine vollständige Liste.
Bitte beachte außerdem, dass sich die Lage vor Ort schnell ändern kann. Aus diesem Grund übernehmen wir keine Verantwortung für falsche, aktuelle oder fehlende Auskünfte. Es ist in jedem Fall wichtig, dass du dich vorab selbst informierst und Reisewarnungen prüfst/beachtest.
Zuletzt geändert am: 27.05.2025