08.10.2025 / Erfahrungsberichte
Mein Volunteering-Einsatz auf Kreta
"Mein Einsatz als Volunteer auf Kreta dauerte drei Wochen und war eine unvergessliche Erfahrung. Gerne möchte ich euch einen kleinen Einblick in diese Zeit geben."
Anreise und Ankunft
Ich flog von Zürich nach Heraklion und der Flug verlief ohne Probleme. Am Flughafen wurde ich freundlich, wenn auch mit etwas Verspätung, empfangen – die Verzögerung wurde aber rechtzeitig kommuniziert. Anschließend ging es direkt zum Apartment, wo mich eine andere Volunteer herzlich begrüßte. Sie zeigte mir sowohl die Unterkunft als auch die Umgebung, sodass ich mich schnell zurechtfand. Am nächsten Tag hatte ich frei und nutzte die Zeit, um die Gegend rund um das Apartment zu erkunden. Besonders praktisch war ein kleiner Laden, der nur zwei Minuten entfernt lag
Orientierungsprogramm
Am nächsten Tag wurde ich erneut abgeholt und zum Shelter gebracht. Auf der Fahrt zeigte man mir einige wichtige Orte, die für meinen Aufenthalt nützlich waren, zum Beispiel eine Apotheke. Vor Ort erklärte mir ein Volunteer alles Wichtige und führte mich in meine Aufgaben ein.
Schon bei meinem ersten Besuch hatte ich den Eindruck, dass es dort sehr lebhaft zugeht. Die Hunde waren ziemlich aufgeregt und durch das viele Bellen war es recht laut, doch daran gewöhnt man sich schnell.
Aufgabenbereiche
Mein erster richtiger Arbeitstag begann am darauffolgenden Tag. Die Arbeitszeiten wurden jeweils für eine Woche im Voraus geplant. Man arbeitete vier Tage à sechs Stunden und hatte zwei Tage frei. Die Schichten waren unterschiedlich eingeteilt: eine Morgenschicht von 7 bis 13 Uhr, eine Mittagsschicht von 10 bis 16 Uhr und eine Abendschicht von 13 bis 19 Uhr.
Eine typische Morgenschicht lief ungefähr so ab:
Als Erstes machten wir eine grosse „Poopround“, bei der wir den gesamten Kot der Hunde einsammelten. Danach begannen die Mitarbeiter mit der Fütterung, bei der wir je nach Tag ebenfalls helfen konnten. Während ein Teil des Shelters gefüttert wurde, starteten wir bereits mit dem Schrubben der Zwinger. Es war wichtig, dass alle Zwinger jeden Morgen gründlich gereinigt wurden, damit die Hunde nicht krank wurden. Ausserdem waren wir dafür verantwortlich, dass immer ausreichend frisches Wasser vorhanden war. Wenn das Wasser schmutzig war, mussten wir die Näpfe reinigen. Zwischendurch blieb aber auch Zeit, mit den Hunden zu kuscheln – etwas, das ich sehr genoss. Für meinen Geschmack war es manchmal allerdings etwas zu wenig, da Spaziergänge mit den Hunden eher selten stattfanden. Trotzdem schätzte ich jede Minute, die ich mit den Tieren verbringen konnte. Ab etwa 11 Uhr kamen Besucher, die sich für das Shelter und die Hunde interessierten. Ich hatte die Möglichkeit, sie herumzuführen und ihnen die Hunde vorzustellen. Oft konnten wir ihnen auch einen Hund für einen Spaziergang mitgeben – das war immer das Highlight des Tages für den Hund.
Zusammengefasst kann die Arbeit körperlich anstrengend sein, gleichzeitig ist es aber wunderschön, etwas für die Hunde zu tun. Das hat meine Motivation immer wieder gestärkt. Schon nach wenigen Tagen hatten sich die Hunde an mich gewöhnt, und sogar die scheuen Tiere ließen sich streicheln. Insgesamt sind die Hunde sehr freundlich, suchen viel Kontakt zu Menschen und sind äusserst verschmust.
Essen
Für eine Woche bestellte ich mir zusätzlich ein Abendessen mit. Rückblickend lohnte sich das für mich jedoch nicht, da man dafür lediglich Coupons im Wert von zehn Franken erhielt. Bei dem Lieferdienst, bei dem man diese einlösen konnte, war es nämlich auch möglich, bar zu zahlen – und dabei kam man günstiger weg.
Glücklicherweise gab es ganz in der Nähe einen Supermarkt, nur zwei Minuten entfernt, und gleich daneben eine Bäckerei mit leckeren Spezialitäten. Ausserdem ging ich oft mit anderen Volunteers am Strand essen oder machte Ausflüge nach Malia oder Heraklion.
Wohnen
Ich wohnte in einem Apartment mit zwei Doppelzimmern. In meiner ersten Woche waren wir zu dritt, in der zweiten Woche war ich alleine, und in der dritten Woche teilte ich die Unterkunft mit einer weiteren Person.
Das Apartment war gut ausgestattet und bot alles, was man brauchte. Zu Fuss brauchte ich etwa 15 Minuten bis zum Shelter.
Freizeit
In meiner Freizeit hatte ich viele Möglichkeiten, die Umgebung zu geniessen. Ein Strand lag nur zwei Minuten vom Shelter entfernt, wo ich mir nach der Arbeit oft eine Abkühlung gönnte. Etwa 15 Minuten zu Fuss vom Apartment entfernt befand sich ein noch schönerer Strand mit vielen Essensmöglichkeiten.
Ein besonderes Highlight war eine Quadtour, die mich abseits der bekannten Wege führte – durch das typische Kreta mit seinen unzähligen Olivenbäumen und abwechslungsreichen Landschaften. Es war eine tolle Gelegenheit, die Insel von einer anderen Seite kennenzulernen.
Viel Zeit verbrachte ich auch mit den anderen Volunteers. Gemeinsam fuhren wir nach Heraklion, um essen zu gehen oder ein wenig zu shoppen. Manchmal machten wir auch Ausflüge nach Malia.
Besondere Erlebnisse
Die Zeit mit den Hunden habe ich sehr genossen und jede freie Minute genutzt, um ihnen Zuneigung zu schenken, die sie immer voller Freude annahmen. Alle Hunde waren sehr lieb und reagierten aufgeregt, sobald man zu ihnen in den Zwinger ging oder sie für einen Spaziergang vorbereitete.
Mit den Katzen hatten wir zwar weniger zu tun, doch auch ihnen widmete ich in meiner Freizeit Aufmerksamkeit und verwöhnte sie mit Streicheleinheiten.
Sehr eindrücklich war für mich auch zu sehen, dass der Shelter ausschließlich von Spenden lebt, da er keine Unterstützung von der Regierung erhält. Umso mehr freute ich mich, wenn Futter, Decken oder Spielzeuge von Spendern gebracht wurden.
Insgesamt war meine Zeit auf Kreta eine bereichernde Erfahrung. Ich habe viel über Tierschutz und das Leben auf der Insel gelernt, viele tolle Menschen kennengelernt und unvergessliche Momente mit den Hunden und den anderen Volunteers erlebt. Die Arbeit war zwar manchmal anstrengend, aber auch unglaublich lohnend.
Auch wenn ich mir etwas mehr Zeit für Spaziergänge mit den Hunden gewünscht hätte, bin ich sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben – und ich würde sie definitiv weiterempfehlen.
Warum RGV?
Bei meiner Recherche im Internet nach einem passenden Volunteering-Einsatz stiess ich schnell auf RGV. Die Informationen auf ihrer Webseite waren sehr ausführlich und klar beschrieben. Ausserdem hatte man auch vor Ort Ansprechpersonen, die jederzeit erreichbar waren – sei es per Nachricht oder Anruf. Während meines Aufenthaltes meldeten sie sich regelmässig, um nachzufragen, ob alles in Ordnung sei und wie wir uns fühlten.
Ich hoffe, ich konnte euch mit meinem Bericht einen guten Einblick in meinen Volunteering-Einsatz geben.
Und ganz nach dem Motto von RGV gilt für mich: Don’t cry because it’s over, smile because it happened!