06.02.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus einer Grundschule in Tansania

Alles in allem war die Zeit dort für mich sehr lehrreich und inspirierend. Die Kontakte die man knüpft, Gespräche die man geführt hat bringen einen so viel weiter und lassen einen viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Das Projekt und den Standort kann ich nur weiter empfehlen, vor allem denen, die selber gerne mitgestalten und anpacken wollen.

Niklas Zeit in Tansania

Planung, Anreise und Unterkunft

Anfang 2017 wollte ich unbedingt raus aus meinem Alltag und beschloss ziemlich kurzfristig einen längeren Auslandsaufenthalt zu machen. Die Bewerbung und Anmeldung liefen dann echt schnell und problemlos. Auch die vorherigen Gespräche über Projekte waren, da ich schon ziemlich genau wusste was ich machen möchte, sehr unkompliziert und zügig. Der Rest der Anmeldung, verschiedene Unterlagen einreichen etc. war dann ein Selbstläufer, sodass es Mitte August endlich für mich losging: Ab nach Tansania, Auszeit vom deutschen Alltag, rein in ein, wie ich noch feststellen sollte, tolles Abenteuer.

Nach meiner Ankunft ging es für mich nicht direkt in ein Projekt. Den ersten Monat verbrachte ich mit einer Gruppe von Studierenden und reiste mit ihnen durchs Land. Dafür brauchte ich allerdings nicht all meine Taschen. Die konnte ich jedoch problemlos in Dar Es Salaam für die Zeit zwischenlagern. Nach diesem Monat kam ich schlussendlich in Mtwara an, wo mein Projektstandort war. Dort arbeitete ich insgesamt 12 Wochen an einer Grundschule.

Gewohnt haben wir in einem kleinen Dorf, Mbae, direkt bei Mtwara. Der Schulweg betrug ca. 10 min zu Fuß, am Strand und in der Stadt waren wir in 15 min mit dem Bajaji. Die Unterkunft war ein Studenthouse. Dort wohnten wir mit 7-9 Volunteers und 4-5 Afrikanern zusammen. Dort ist auch ein Näh-Projekt untergebracht, sodass vormittags viel los war bei uns. Die Tansanier im Dorf waren sehr freundlich und nach kurzer Zeit kannte man sich, sodass ein kleiner Plausch beim täglichen Marktbesuch nicht ausblieb.

Alltag und Arbeit an einer Grundschule

Mein Alltag startete gegen viertel nach sieben. Nach einem gemeinsamen Frühstück machte ich mich mit zwei weiteren Volunteers auf zur Schule. Diese besteht lediglich auch drei Klassenräumen und einem Blechverschlag, unter dem wir unterrichtet haben. Dort angekommen wurde der Schulhof aufgeräumt und anschließend mit der gesamten Schule gesungen. Anschließend begann der Unterricht.

Da wir die ersten Volunteers an der Schule waren, war dem Lehrerteam nicht immer bewusst, wie Freiwilligenarbeit im Optimalfall ablaufen sollte. Daher haben sie uns alle Freiheiten gegeben und wir konnten selbst entscheiden, was und wie wir dort arbeiten wollten. So haben wir in der dritten Klasse hauptsächlich unseren Unterricht gemacht – Ich Mathe, die anderen beiden Englisch. Das hat auch gut funktioniert. Wenn wir Hilfe brauchten, war immer ein Lehrer zur Stelle, der uns unterstützt hat. Da wir die Klasse wegen des sehr großen Lernstandunterschiedes in zwei Gruppen geteilt haben, wurde ein Teil unter einem Baum unterrichtet.

Alle zwei Wochen sind wir mit den Kindern zum Strand, um schwimmen zu lernen. Zudem haben wir noch Sport, Kunst und Musik mit den Kindern gemacht. Unsere Arbeit endete in der Regel gegen halb eins. Da die Schule noch sehr jung war und wir uns unsere Zeiten selber aussuchen konnten, fehlte es doch an einigen Stellen an Struktur, sodass wir mal länger, mal kürzer dort waren. Doch zugegebener Maßen, um die Mittagszeit war ich auch erstmal platt, da es wirklich sehr heiß war! Im Nachhinein waren diese großen Freiheiten für uns zwar super, allerdings ist die Zusammenarbeit an der Schule dadurch etwas zu kurz gekommen, da wir den Unterricht immer alleine gestaltet und durchgeführt haben.

Bessere wäre es, wenn man von der Vor- bis zur Nachbereitung des Unterrichts es zusammen mit einem Lehrer macht, um gegenseitig etwas zu lernen. Unser Feedback wird aber aktuell mit der Schule kommuniziert, sodass der Austausch und die Zusammenarbeit mit zukünftigen Volunteers besser funktionieren wird.

Leben und Freizeit in Tansania

Nach der Schule haben wir mit allen Volunteers zusammen gekocht und anschließend, wenn alle aus ihren Projekten wieder da waren und sich etwas erholt hatten, gemeinsam was unternommen. Das war ganz verschieden. Es ging oft in die Stadt oder an den Strand. Wir haben aber auch viel am Haus selber gemacht, zum Beispiel Sachen repariert und gebaut, gebastelt, den Garten gepflegt, uns um die Tiere gekümmert, mit den Kindern gespielt oder beim Fußball mit gekickt.

Es gab immer etwas zu tun. War man mal nicht gut drauf oder brauchte eine Auszeit konnte man sich aber auch getrost zurückziehen, beispielsweiße aufs Baumhaus oder auf die Dachterrasse. Es gab sowohl Action als auch Pause. Abends haben wir dann meistens Lagerfeuer gemacht und was auch immer hoch im Kurs war, war Stockbrot! Wir waren auch häufig in einer Bar und haben uns unter die Einheimischen gemischt. An den Wochenenden haben wir verschiedenes gemacht. Ausflüge in andere Städte, feiern gehen oder größere Projekte am Haus fertig bauen.

Fazit: Lehrreich und inspirierend

Alles in allem war die Zeit dort für mich sehr lehrreich und inspirierend. Die Kontakte die man knüpft, Gespräche die man geführt hat bringen einen so viel weiter und lassen einen viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel betrachten. Das Projekt und den Standort kann ich nur weiter empfehlen, vor allem denen, die selber gerne mitgestalten und anpacken wollen.

Erfahrungsbericht aus einer Grundschule in Tansania, von Niklas K., 05.02.2018

Portrait Niklas
Autor
Niklas

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