22.11.2021 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus dem Wildlife Projekt in Simbabwe

Ich bin sehr glücklich über das, was ich in den letzten sechs Wochen erlebt habe. Ich habe mit Sicherheit für mich das richtige Programm ausgewählt. Dieses Wildlife Projekt ist eine perfekte Mischung aus freiwilliger, gemeinnütziger Arbeit und einem vertieften Einblick in die Tierwelt Afrikas.

Urs Zeit in Simbabwe

Mein Gesamteindruck nach sechs Wochen bleibt unverändert:

Es war super! Das Programm hat meine Erwartungen in jeder Hinsicht übertroffen.

Rainbow Garden Village

Ich war der einzige, der die Buchung über Rainbow Garden Village gemacht hat, aber offen gestanden fand ich, dass ich am besten vorbereitet war. Die meisten anderen waren über andere Anbieter in diesem Wildlife Projekt und zum Teil völlig unvorbereitet (kein angepasstes Schuhwerk, gekleidet wie für eine Modenschau, weder Handschuhe noch Schlafsack oder Sonstiges dabei etc.).

Nun, die Volunteers waren mehrheitlich sehr jung (18-20 Jahre) und entsprechend sorglos unterwegs, vielleicht haben sie die Instruktionen auch einfach nicht befolgt oder gar nicht gelesen. Aber Fakt ist, dass eure Checkliste sehr komplett und nützlich ist, ich war perfekt vorbereitet. Handtücher und Badetücher wären nicht erforderlich gewesen, da dies zur Verfügung gestellt wurde. Ansonsten hat alles gepasst.

Altersunterschied

Ich war – wie erwartet – mit meinen 55 Jahren mit Abstand der älteste Teilnehmer. In der dritten und vierten Woche waren alle anderen keine 20 Jahre alt, aber es hat trotzdem Spaß gemacht. Die Jüngeren sind sehr sorglos unterwegs und wollen einfach Spaß haben. Der Sinn des Conservation Programs war den meisten ziemlich egal, was ich schade finde. Eine Gruppe mexikanischer Mädchen (5 Freundinnen) hat das Programm nur gebucht, weil man in Victoria Falls Bungee Jumpen und River Raften kann…

Unterkunft & Verpflegung

Die Unterkunft ist für afrikanische Verhältnisse ausgezeichnet: Eigenes Zimmer, das täglich geputzt wird, Badezimmer wird gleichgeschlechtlich geteilt und auch täglich geputzt. Den Pool im Garten habe ich am Wochenende rege benutzt, auch dieser wird täglich gereinigt. Der wirkliche Hammer aber ist das Essen! Die drei Köche, die für das Projekt kochen, sind auch im dazugehörenden Hotel (5 Sterne +) tätig und entsprechend ist die Qualität der Mahlzeiten. Natürlich steht ihnen für die Wildlife Einsatzstelle kein 5-Sterne Budget zur Verfügung, aber ich habe nicht ein einziges Mal das Essen nicht gemocht. Es war immer super lecker und bekömmlich.

Freiwilligenarbeit

Die Arbeit der Volunteers ist sehr körperlich. Ich war sehr froh, dass ich sportlich und gut trainiert bin, aber mein Muskelkater in der ersten Woche war gewaltig... ☺ Nicht wenige der wesentlich jüngeren Teilnehmer sind ziemlich an die Grenzen gekommen, vor allem die weiblichen. Grundsätzlich stehen täglich zweimal 90 bis 120 Minuten Arbeit auf dem Programm. Das geht von Straßenreparaturen zu Sträucher schneiden, Bäume fällen, jäten bis hin zur Reparatur der Grenzzäune und Ähnliches. Das Ganze bei Temperaturen immer zwischen 35° und 38° Celsius. Abends war jeweils ziemlich früh Ruhe…

Highlights auf dem Weg zur Arbeit

Das Gute daran aber war, dass die Arbeitsorte immer im Reservat waren und wir bei der Hin- und Rückfahrt immer in den Genuss einer Safari kamen. Die Guides sind nie auf direktem Weg gefahren, sondern haben uns immer die Möglichkeit gegeben, die Tiere aus nächster Nähe zu sehen. Das war grandios.

Programm

Das Programm wiederholt sich wöchentlich. So sind Montag und Dienstag reine Arbeitstage. Am Mittwoch ist man immer in der Masuwe Primary School zur Unterstützung in den verschiedensten Bereichen. Mittwochabend ist Sundowner mit anschließender Nachtsafari zurück zum Camp. Donnerstag ist Camping im Busch angesagt, immer an einem anderen Ort im Reservat. Ein super Erlebnis! Freitagmorgen ist dann Bush Walk angesagt. Man folgt den Tierspuren und versucht die Tiere zu Fuß zu Gesicht zu bekommen. Sehr spannend.

Sicherheit

Das Team vor Ort ist hochprofessionell, weiß genau was es tut und geht kein unnötiges Risiko ein. Beim Camping und beim Buschwalk war immer ein zusätzlicher Ranger mit dabei (bewaffnet), sodass jeweils zwei Guides und ein Ranger für unsere Sicherheit gesorgt haben. Ich habe mich jederzeit sicher gefühlt, auch als wir beim Camping Besuch von zwei Nashörnern bekamen (siehe Bild).

Team

Die Leute, die für dieses Wildlife Projekt arbeiten, sind allesamt super. Die Köche sind spitze, die Guides absolute Profis und alle sind super nett. Der Abschied am Samstag ist mir echt schwer gefallen!!!

Aufenthaltsdauer

Die meisten Volunteers sind Studenten, die für zwei Wochen vorbeischauen. Das gibt zwar einen Einblick, aber dadurch, dass ich etwas länger blieb, habe ich viele Dinge gesehen und verstanden, die ich in zwei Wochen nicht gesehen hätte. So haben wir zum Beispiel erst in meiner fünften Woche Löwen und einen Leoparden zu Gesicht bekommen. Ich fand die sechs Wochen perfekt.

Fazit

Ich bin sehr glücklich über das, was ich in den letzten sechs Wochen erlebt habe. Ich habe mit Sicherheit für mich das richtige Programm ausgewählt (auch dank der guten Beratung durch Koordinatorin Julia von Rainbow Garden Village, vielen Dank). Dieses Wildlife Projekt ist eine perfekte Mischung aus freiwilliger, gemeinnütziger Arbeit und einem vertieften Einblick in die Tierwelt Afrikas. Für mich absolut optimal. Die Infrastruktur ist auch für etwas verwöhntere Semester wie mich ausgezeichnet geeignet. Wer sich allerdings die Hände nicht schmutzig machen und nicht schwitzen will sowie sich vor körperlicher Arbeit lieber fern hält, ist in bei diesem Volunteer Projekt nicht am richtigen Platz. Ich war am richtigen Platz!! ☺ Ich danke dir/euch für deine/eure Unterstützung. 

Erfahrungsbericht von Urs L. aus dem Wildlife Volunteer Projekt in Simbabwe

Portrait Urs
Autor
Urs

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