10.12.2024 / Erfahrungsberichte
Donatas Erfahrung bei ihrer Freiwilligenarbeit in Nepal
,,Ich denke gerne an die Erlebnisse und empfinde meinen Einsatz sinnvoll und bereichernd."
Donatas Zeit in Nepal
Anreise/Ankunft
Ich habe die Unterstützung von Rainbow Garden Village bei der Flugbuchung zur Freiwilligenarbeit in Nepal in Anspruch genommen und war damit zufrieden: Ich hatte einen kleinen Rabatt. Der ursprüngliche Flug von Turkish Airlines wurde gecancelt, worüber ich eigentlich froh war, da der Weg zwischen den Gates ziemlich lang war und die Umsteigezeit sehr kurz. Der Flug wurde auf Katar umgebucht - mit einer Zwischenlandung in Doha und 5 Stunden Aufenthalt. Der Flug verlief reibungslos.
Durch die veränderte Flugzeit, was nicht kommuniziert wurde, musste der Guide zweimal zum Flughafen fahren. Der Flughafentransfer war sehr hilfreich, da mich der erste Eindruck der pulsierenden Stadt Kathmandu überwältigt hätte.
Ich wurde sofort zur Unterkunft gebracht, wo ich für diese Nacht alleine ein Zimmer belegen konnte. Am nächsten Tag ging es mit dem Bus weiter nach Chitwan. Die Fahrzeit betrug ungefähr 7 Stunden. Die Fahrkompetenz der Fahrer hat mich absolut beeindruckt, da es Monsunzeit war und es sehr viel geregnet hat. In Chitwan wurde ich ebenfalls abgeholt und zum Hotel gebracht.
Orientierungsprogramm
Am 18.11.2024 bekam ich im Hotel auch die Infos des Orientierungsprogramms, sowie Frühstück und Abendessen. Außerdem die zusätzlichen Infos zum Reise-ABC, das die notwendigen Infos enthält. Ich beschloss, alles so zu nehmen wie es kommt, da ich mich mit zu viel Planung schnell überfordert fühle.
Aufgabenbereiche
Ich hatte mich für die Elefantendung Fabrik beworben, wo ich zeichnen wollte, war jedoch offen für alle Aufgabenbereiche. Allerdings lagen meine Hauptkompetenzen im pädagogischen Bereich.
Da ich gute Referenzen bei meiner Pensionierung am 31.08.2024 erhielt, fügte ich dies den Bewerbungsunterlagen bei. So wurde ich nach Ankunft gleich auf den Einsatz in der Schule vorbereitet. Dort war ich auch bis zum Ende beschäftigt. Parallel auch beim Recyclingprojekt in der Papierfabrik, was besonders an den Feiertagen schön war.
Unterkunft
Das Hotel lag an der Endhaltestelle in Chitwan, im Dschungel. Daher wurde ich gleich zu Beginn auf die nächtliche Gefahr durch freilaufende Rhinos und Elefanten hingewiesen. Der Empfang war herzlich. Ich wurde in alles Notwendige eingewiesen. Ein Gästezimmer mit Dusche zur alleinigen Nutzung stand für mich bereit. Ich war zufrieden.
Später wechselte ich das Zimmer vom vorderen in den hinteren Bereich, der nicht von allen Seiten einsehbar war. Vorhänge waren in beiden Zimmern vorhanden. Wenn ich etwas brauchte, sollte ich es äußern, was dann umgehend ausgeführt wurde. Ich habe die familiäre Eingebundenheit genossen. Das Personal und die Mehr-Personen-Familie lebten auf dem großen Gelände in mehreren unterschiedlichen Gebäuden.
Essen
Gegessen wurde im ehemaligen Volunteer-Gebäude, wo auf offenem Feuer das Daal Bhaat für die ganze Belegschaft gekocht wurde. Gesund und meistens aus eigenem Anbau. Manchmal konnte man auch auf der Terrasse mit anderen Gästen mitessen.
Das landesübliche Frühstück (Toast, Marmelade, Ei, Bratkartoffeln, Würstchen, manchmal Pancakes oder auch Porridge) wurde immer in freundlichster Weise serviert. In der Schule gab es auch Lunch, das immer frisch gekocht war und sehr gut schmeckte. Bei Festen wurde zusammen gegessen und gefeiert.
Freizeit
Die Arbeitswoche hatte 6 Tage, wobei die Geschäfte auch am arbeitsfreien Samstag geöffnet hatten. Das wirkte auf mich inspirierend - ich zeichnete gerne am Sonnabend und machte meine individuellen Pausen.
In der Monsunzeit haben wir (Familie, Angestellte) zum Zeitvertreib auf der Terrasse Karten gespielt, was immer sehr lustig war. Im Oktober war das leider nicht mehr möglich, da die Saison zur allgemeinen Erleichterung der Bevölkerung nach Corona begonnen hatte.
Besondere Erlebnisse
Die Feierkultur der Hindus wurde mir von Beginn an nahegebracht. Das Fest “Bruder und Schwester”: Teeth. Der “Frauen, die alle Rot trugen”: Dorsai, sowie Diwali, das “Fest des Lichts”.
Alles wurde harmonisch und liebevoll mit dem Umfeld gefeiert. Man bekam ein gutes Verständnis der Sitten und Gebräuche. Die Offenheit zur europäischen Kultur war ebenfalls vorhanden. Ich möchte die menschlichen Qualitäten des Einsatzortes wärmstens hervorheben. Das Bemühen, sich auch ohne Englisch/ Nepali-Kenntnisse zu verständigen, gelang überraschend gut.
Da die Spielkultur nicht besonders ausgeprägt ist, habe ich für die Schule Material hergestellt. Eine Hunderter-Tafel aus Eier-Paletten und verschiedenfarbigen Getränkedeckeln. Außerdem Terrakotta (Eis-Becher-Töpfchen) mit Zählmaterial von 1-10, die mit verschiedenen Inhalten (Steine, Schnecken, Hölzer…) von 1-10 bestückt wurden. Es hat mich gefreut, wie begierig es von den Kindern genutzt wurde.
Freizeit
Ich unternahm in der Mitte meines Aufenthalts eine Fahrt nach Pokhara, der zweitgrößten Stadt des Landes. Die Fahrt wurde organisiert, musste allerdings extra bezahlt werden. Der Wechsel von Land und Stadt mit dem neu erworbenen Know-How war sehr inspirierend. Dann möchte ich noch die Medical Camps erwähnen, die den Menschen dort eine kostenlose medizinische Erstberatung ermöglichen, sowie eine Erstmedikation mit gespendeten Medikamenten.
Die Bergbewohner nahmen dafür lange Fußmärsche in Kauf. Leider hatte ich mein Heilpraktiker-Zertifikat nicht eingereicht, da es meiner Meinung nach zu viele verschiedene Einsatzorte waren. Doch ich konnte vor allem im zweiten Camp während der Untersuchung dabei sein und mir den Befund im Anschluss erklären lassen. Die Verteilung von Spenden (Hefte, Stifte, Kleidung und Atlanten) für Schulen in den Bergen war ebenfalls sehr sinnvoll.
Die Qualität vorhandener Schulbücher war allerdings verbesserungswürdig. Den Spenden-Tourismus sah ich etwas kritisch, da die Menschen in ihrer Hierarchie verbleiben. Stifte, Bücher und guter Wille ermöglichten bisher noch zu wenig nachfolgende Bildungsabschlüsse. Eigene Kompetenzen konnten in der kurzen Zeit nur niedrigschwellig entwickelt werden.
Warum RGV?
Ich war Rainbow Garden Village persönlich sehr dankbar, mit Know-How meine stabilisierende Arbeit dort weiterzuführen. Am Ende meiner Reise hatte ich auch noch 3 Tage in der Großstadt Kathmandu - es war sehr interessant. Die Unterbringung und die Verpflegung waren auch hier sehr gut. Ich denke gerne an die Erlebnisse und Erfahrungen und empfinde meinen Einsatz sinnvoll und bereichernd.
Ich hoffe die Menschen können weitere Volunteers in ihrer Mitte begrüßen, da der Dank der Bevölkerung kommuniziert wurde. Man war froh, dass die Kinder Englisch anwenden konnten und sich dadurch neue Bildungschancen eröffnen.
Zuletzt geändert am: 04.08.2025
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