01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Medizin Praktikum in Togo Erfahrungsbericht

Letztendlich bin ich mit meinem Praktikum mehr als zufrieden. Ich habe viele spannende Dinge im Krankenhaus gesehen und mich sowohl dort, als auch Zuhause sehr wohl gefühlt. Viviane stand mir immer zur Seite und hat mir gute Tipps bezüglich der Ausflüge etc. gegeben. Mir ist es sehr leicht gefallen, mich auf die Kultur einzulassen und ich habe viele gute Freunde dort gefunden.

Keitas Zeit in Togo

Die Suche nach einem geeigneten Projekt

Nachdem ich meinen Schulabschluss gemacht hatte, war mir sofort klar, dass ich erst einmal ins Ausland gehen möchte, bevor ich mich für das angestrebte Medizinstudium bewerbe. Auf der Suche nach einem geeigneten Projekt , bin ich schließlich im Internet auf die Seite von RGV gestoßen. Ich habe mich für das medizinische Praktikum in Togo angemeldet, da mir dies ermöglichte, ein Praktikum in einem französischsprachigen Land zu machen und gleichzeitig Westafrika, als meine zweite noch unbekannte Heimat, zu entdecken. Insgesamt war ich nun von Januar bis April (2015) in Togo und habe dort ein 3 monatiges, medizinisches Praktikum absolviert.

Vorbereitung auf mein Praktikum in Togo

Schon im Sommer 2014 habe ich mich für mein Auslandspraktikum angemeldet und auch sehr bald eine Bestätigung sowie erste Reiseinfos (Reise-ABC) von RGV zugeschickt bekommen. Als ich dann im Dezember die genaueren Infos zu Projekt und Unterkunft bekam, war meine Vorbereitung, sprich Gesundheitsvorsorge, Visum, Reiseversicherung, Zusammenstellung von Gepäck und Reiseunterlagen und das Besorgen von Gastgeschenken, schon so gut wie gelaufen und die Vorfreude auf das bevorstehende Abenteuer riesig. Obwohl es von RGV kein Vorbereitungswochenende/-seminar gab, was bei anderen Organisationen durchaus üblich ist, fühlte ich mich durch den Telefonkontakt mit dem RGV-Team in München sehr gut vorbereitet.

Ankunft in Lomé und Vogan

Als ich am Flughafen ankam, wurde ich von einem Bruder meiner Gastmutter Viviane abgeholt und habe eine Nacht bei ihm in Lomé verbracht. Am nächsten Tag brachte er mich zu meinem Einsatzort Vogan, der ca. 1,5h von der Hauptstadt Lomé entfernt ist. In Vogan wurde ich herzlichst von Viviane und ihren Mitarbeitern begrüßt und fühlte mich trotz der anfänglichen Sprachprobleme sehr schnell wie Zuhause.

Super Unterkunft und leckeres Essen

Die Unterkunft ist für afrikanische Verhältnisse sehr gut ausgestattet und die Freiwilligen sind zu zweit in einfachen Zimmern mit Badezimmer (Dusche, Toilette, Waschbecken, Strom und fließendem Wasser) untergebracht. Während meiner Praktikumszeit befanden sich allerdings keine weiteren Freiwilligen im Volunteer House, was aber nicht weiter schlimm war, da ich dadurch viel schneller den Kontakt zu den Einheimischen aufnahm und es durch die Offenheit und Herzlichkeit der Togolesen generell nur schwer möglich ist, sich einsam zu fühlen.

Charlotte, eine von Vivianes Mitarbeiterinnen, kocht 2 mal täglich für die Freiwilligen und gegen einen Aufpreis von 50€/ Monat kann man eine Vollpension dazu buchen. Das afrikanische Essen dort hat mir sehr gut geschmeckt und falls jemand einmal nicht zufrieden ist, sind Charlotte und Viviane immer für Änderungen oder Verbesserungsvorschläge offen.

Sprachkurs und Orientierungs-Programm

Ich hatte bei meiner Anmeldung einen Französischkurs gebucht, mit dem ich mehr als zufrieden war. Viviane hatte einen Freund und Lehrer gebeten mich zu unterrichten und da er am Gymnasium Deutsch unterrichtet, konnten wir uns zwischendurch auch auf Deutsch verständigen. In der ersten Woche war er auch derjenige, der mit mir das "Orientierungs-Programm" machte, d.h. er zeigte mir mit seinem Motorroller die Stadt, alle wichtigen Orte und Wege und erzählte mir etwas über die Geschichte von Vogan. Zusätzlich dazu sprach ich mit Viviane über die togolesische Kultur und sie informierte mich über Verhaltensregeln etc.

Die Arbeit im Krankenhaus

Nachdem ich in der ersten Woche zunächst den Ort kennen gelernt und mich ein wenig eingelebt hatte, startete mein Projekt im Krankenhaus. Mit dem Fahrrad, welches ebenfalls für 25€/ Monat bei Viviane zu mieten ist, fuhr ich ca. 15 Minuten bis zum Krankenhaus. Ich arbeitete von 8-12h und am Nachmittag noch einmal von 15- 17.30h und wurde täglich auf einer anderen Station eingesetzt, was ich unglaublich spannend fand. Neben der allgemeinmedizinischen Station gibt es noch Chirurgie, Labor, Stomatologie, Geburtsstation, Radiologie, "Assainissement", Physiotherapie, Ophthalmologie und die AIDS-Beratung.

Unglücklicherweise wurde fast während meines gesamten Aufenthaltes in Togo gestreikt, sodass oftmals nur die Notfälle behandelt wurden und es nicht sehr viel zu tun gab. Am meisten genoss ich die Zeit in der Chirurgie, denn selbst für Praktikanten ist es möglich jeder Zeit mit in den OP zu kommen und den Chirurgen über die Schulter zu schauen. Letztendlich ging ich immer gerne zur Arbeit, denn es herrschte eine sehr familiäre und angenehme Atmosphäre und da es die Zeit erlaubte wurde mir sehr viel erklärt.

Ausflüge nach Lomé und in den Norden Togos

Vogan selbst bietet nicht so viel zum Unternehmen. Freitags findet immer der Markt statt, welcher auf jeden Fall einen Besuch wert ist und abgesehen davon kann man sich ab und zu die Zeit in einer der Bars vertreiben. Die ersten Wochenenden nutzte ich daher, um Tagesausflüge nach Togoville oder Anèho zu machen. Ich verbrachte einmal ein ganzes Wochenende in Lomé bei einer Freundin von Viviane und besuchte dort u. a. den Markt, den Palais des Congres und den Strand. Da ich vor meiner Abreise unbedingt noch in den Norden Togos fahren wollte, bekam ich freundlicherweise in meiner letzten Praktikumswoche frei und konnte somit zuerst nach Kpalimé und später nach Kara fahren.

Fazit zu meinem Auslandspraktikum im Krankenhaus

Letztendlich bin ich mit meinem Praktikum mehr als zufrieden. Ich habe viele spannende Dinge im Krankenhaus gesehen und mich sowohl dort, als auch Zuhause sehr wohl gefühlt. Viviane stand mir immer zur Seite und hat mir gute Tipps bezüglich der Ausflüge etc. gegeben. Dadurch, dass ich als einzige Freiwillige nach Togo gekommen bin, ist es mir sehr viel leichter gefallen, mich auf die Kultur einzulassen. Ich habe viele gute Freunde dort gefunden.

Ein großes Dankeschön an das RGV-Team und alles Gute für die Zukunft!

Medizin Praktikum in Togo Erfahrungsbericht von Keita K., 30.03.2015

Portrait Keita
Autor
Keita

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