01.09.2020 / Erfahrungsberichte
Erfahrungsbericht zur Farmarbeit in Ghana
Das Projekt an sich hat mir gut gefallen, man sollte aber sehr viel Eigenständigkeit, Interesse an der Kultur und die Fähigkeit, „auch mal alleine zu sein“ mitbringen. Die Leute, die mit mir auf dem „Hof“, wie ich es nenne, gelebt haben, sind alle sehr herzliche Menschen, denen offensichtlich daran gelegen war, dass es mir als Europäerin, die in eine neue Kultur geworfen wird, gut geht, dass ich mich gut aufgehoben fühle – und das habe ich.
Victorias Zeit in Ghana
Mein Farmprojekt in Abodom hat mir sehr gut gefallen. Ich habe dort eine eigene Wohnung mit eigenem Bad, Wohn- und Schlafzimmer mit riesigem Bett und Spiegel gehabt. Fließend Wasser gibt es dort natürlich nicht, aber der Polytank ist immer voll mit Wasser gewesen (außer in der Trockenzeit, dann hat er sich etwas geleert – war aber halb so wild) das ich mir immer mit einem großen Eimer in meine große Regentonne im Bad geschöpft habe.
Dadurch konnte ich mir meine Privatsphäre nehmen, wenn ich sie brauchte… Naja am Anfang ist dies doch etwas schwer gewesen, da mir vor allem die Kinder ständig Gesellschaft geleistet haben und ich sie nicht einfach unfreundlich und grob rausschicken wollte. Die Leute, die mit mir auf dem „Hof“, wie ich es nenne, gelebt haben, sind alle sehr herzliche Menschen, denen offensichtlich daran gelegen war, dass es mir als Europäerin, die in eine neue Kultur geworfen wird, gut geht, dass ich mich gut aufgehoben fühle – und das habe ich.
Gut versorgt in Ghana
Die Verpflegung in Abodom ist hervorragend gewesen, natürlich ist das Essen immer frisch von der jeweiligen Plantage gekommen und ich habe wirklich traditionell gegessen. Es gab immer mehr als ausreichend.
Meine Farmarbeit – anstrengend, aber interessant
Die Farmarbeit an sich ist selbstverständlich schon recht anstrengend gewesen aber auch sehr interessant. Mit der Zeit nahm meine Vorfreude jedoch etwas ab, da ich fast ausschließlich bei der Arbeit Kakaofrüchte gepflückt habe. Ich hätte erwartet, sehr viele verschiedene Arbeitsbereiche kennen zu lernen. Außerdem bin ich maximal drei (selten vier) Mal die Woche arbeiten gegangen, da Mr. Okye, der Farmer, selbst nicht viel öfters hingeht und an manchen Tagen Arbeit ansteht, die schlicht und einfach zu schwer für mich gewesen wäre (wie z.B. Land ebnen, Pestizide versprühen).
Das Projekt ist also interessant, aber keins, was deine Zeit komplett ausfüllt, wobei ich natürlich auch mal auf anderen Plantagen war (Palmnut-tree-farm) oder auch mein eigenes Stück Land bepflanzen durfte. Volunteers, die nicht viel Ausdauer haben, könnten die Arbeit als zu hart empfinden oder schnell ihren Spaß an der Arbeit verlieren. Für einen Zeitraum von 11 Wochen ist es aber in Ordnung gewesen und Mr. Okye hat sehr darauf geachtet, dass ich mich nicht überanstrenge.
Hinweis zum Alltag und Leben in Ghana
Verständigung ist alles!
Der Aspekt der Kommunikation ist meiner Meinung nach in Abodom am wichtigsten! Die Dorfbewohner beherrschen alle Twi. Jedoch gehen die Englisch-Kenntnisse vieler Menschen nicht weit über „How are you?“ hinaus. Das erschwert die Verständigung enorm und kann frustrierend sein. Oft ist es auch so, dass man das Englisch gerade noch so versteht, man selbst aber nicht verstanden wird – auch sehr deprimierend.
Deshalb ist mein Gastbruder aus Accra Akwasi mitgekommen und hat die Monate, die ich in Abodom war, auch dort verbracht, um in erster Linie eine Art Dolmetscher zu spielen. Das hat alles so viel einfacher und die Zeit viel schöner gemacht, denn dadurch wurde ein Draht von mir zu vielen Leuten hergestellt und ich hatte eine Person, mit der ich gute Unterhaltungen führen konnte, denn sein Englisch ist sehr gut. Ohne ihn hätte das Ganze keinen Sinn gemacht. Er hat mir die Zeit sehr erleichtert.
Fazit zu meiner Freiwilligenarbeit auf einer Farm in Ghana
Es ist also notwendig, dass eine Person wie eben mein Gastbruder Akwasi mit nach Abodom kommt und diese Funktion als Übersetzer und wirklich Brückenbauer einnimmt. Er selbst hat sich auch schon angeboten, dieses zu tun. Das Projekt an sich hat mir gut gefallen, man sollte aber sehr viel Eigenständigkeit, Interesse an der Kultur und die Fähigkeit, „auch mal alleine zu sein“ mitbringen.
Freiwilligenarbeit auf einer Farm in Ghana Erfahrungsbericht von Victoria K, 08.03.17.
Hinweis: Der oben genannte Englisch sprechende Gastbruder arbeitet fest angestellt mit auf der Farm und steht jedem unserer Volunteer als Dolmetscher zur Seite. Dies war keine Ausnahme sondern ist so abgesprochen mit dem RGV Team Ghana Accra.
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