01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Freiwilligenarbeit Ghana Erfahrungsbericht

Der Freiwilligendienst in Ghana erlaubte mir, mich selbst nochmal neu zu erfahren und das Leben, das wir hier in Deutschland führen, anders zu schätzen. Wenn ich heute vor der Entscheidung stünde, einen Freiwilligendienst zu absolvieren, würde ich es auf jeden Fall nochmal machen und ich empfehle jedem, der schon länger mit dem Gedanken spielt, eine fremde Kultur kennenzulernen, nach Ghana zu reisen. Es lohnt sich.

Kerstins Zeit in Ghana

Gut beraten nach Ghana

Für meinen Freiwilligenarbeit in Ghana habe ich mich entschlossen, für einige Wochen nach Afrika zu gehen, um dort einen Freiwilligendienst zu absolvieren. Auf Ghana kam ich, da die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage bedeutend besser ist als in den meisten anderen afrikanischen Ländern. Ich wandte mich an die Organisation Rainbow Garden Village (RGV) und bekam noch am selben Tag Rückmeldung sowie das Angebot einer persönlichen Beratung, was ich dann auch in Anspruch nahm. Zuerst wurde ich über den Ablauf und die Organisation im Ganzen informiert. Die Informationsbroschüre und das Reise-ABC tat das Übrige und so entschied ich mich dazu, im Herbst für sechs Wochen meine Freiwilligenarbeit in Ghana anzutreten.

Ansprechpartner vor Ort

Ich würde jedem empfehlen, der das Land nicht kennt und noch nie einen Freiwilligendienst in Ghana gemacht hat, über eine Organisation wie RGV zu reisen, da man sowohl davor als auch während seines Aufenthaltes immer einen Ansprechpartner hat, der sich um die Vermittlung und den Flug kümmert. Wären während meines Aufenthaltes Probleme mit meiner Gastfamilie oder meinem Projekt aufgetreten, hätte sich meine Organisation jederzeit um eine Änderung bemüht.

Glücklicherweise war das allerdings nicht nötig. Bei meinem Freiwilligendienst in Ghana fühlte ich mich von Anfang an sehr wohl und wäre gern länger dort geblieben. Die Erfahrungen und Eindrücke, die man in diesem Land gewinnt, sind definitiv eine Bereicherung für das spätere Leben.

Sitten und Bräuche im Land

Obwohl ich nur für kurze Zeit in Ghana war, habe ich das Land und die Menschen dort wirklich lieb gewonnen. Meine Gastfamilie bot mir Sicherheit und gab mir das Gefühl, dass ich von Anfang an willkommen war. Außerdem kam ich durch den Aufenthalt in einer Gastfamilie in engen Kontakt mit der einheimischen Bevölkerung. Es gab mir die Möglichkeit, traditionelle Bräuche und Feiern selbst mitzuerleben. So besuchte ich Gottesdienste, ging auf eine Hochzeit, eine Verlobungsfeier und ein Begräbnis, was gewiss einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat.

Freizeitgestaltung in Ghana

Ich konnte beliebig über meine freie Zeit verfügen. Während unter der Woche im Projekt gearbeitet wurde, nutzte ich die Wochenenden, um das Land zu bereisen. Dies organisierte ich mit weiteren Teilnehmern, was keinerlei Probleme machte.

Es ist jederzeit möglich, große und verkehrssichere Reisebusse zu benutzen, die alle größeren Städte anfahren. Nutzt man die Erfahrung der anderen Teilnehmer oder Einheimischen, dann kann man günstig in guten Hotels übernachten. Die Reisen waren unheimlich wichtig für mich, da ich noch einmal andere Eindrücke über das Land hinzugewinnen konnte, denn der Aufenthalt in der Hauptstadt Accra ist nicht mit dem Leben auf dem Dorf bzw. Land zu vergleichen, trotzdem ist es sehr spannend, auch das mit eigenen Augen zu sehen und mitzuerleben.

Der geschichtsträchtige Ort Cape Coast, in welchem die ehemalige Sklavenburg an der Goldküste zu finden ist, ist unbedingt sehenswert. Auch mein Aufenthalt in Kumasi, der "kulturellen Hauptstadt" des Landes war äußerst informativ und reizvoll. Bedauerlicherweise hatte ich keine Zeit, die Volta-Region zu besuchen, was mir von vielen empfohlen wurde.

Mein Freiwilligendienst in Ghana an der Vorschule

Am entscheidendsten war für mich jedoch die Zeit, die ich in meinem Projekt verbracht habe. Während meines Freiwilligendienst in Ghana war ich an einer Vorschule als Lehrerin tätig, die Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren Lesen, Schreiben und Rechnen beibringen sollte. Anfangs tat ich mir etwas schwer, da die Kommunikation nicht immer super funktionierte: nicht alle Kinder konnten gut Englisch sprechen, und so suchte ich andere Wege, mich auszudrücken. Nach einigen Tagen war das kein Problem mehr. Ich konnte selbst entscheiden, was ich den Kindern beibringen durfte. Jeden Nachmittag bereitete ich den Unterricht für den nächsten Morgen vor. Es war äußerst nützlich, dass ich einige Stifte und Papier aus Deutschland mitgebracht hatte, da die Schule an sich nicht gut ausgestattet ist.

Eigene Ideen in das Projekt einbringen

Das Unterrichten in Ghana selbst war sehr lehrreich für mich. Ich musste eine geeignete Struktur finden, die es den Kindern erlaubte, nicht nur die ganze Zeit konzentriert zu arbeiten, sondern ihnen auch die Möglichkeit bot, sich auszutoben und Lerninhalte spielerisch aufzunehmen. Dazu wäre es praktisch gewesen, sich schon im Vorfeld in Deutschland genauer zu informieren, wie die Freiwilligenarbeit im Projekt aussehen wird, damit man schon einige Anregungen mitbringt, die man dann im Unterricht geschickt einsetzen kann.

Ich hatte die Idee, mit den Schülern ein Krippenspiel einzuüben, das sie dann an Weihnachten in der Kirche aufführen sollten. Der Leiter der Vorschule unterstützte mich bei meinem Vorhaben und somit wurde jeden Tag für eine halbe Stunde ein englisches Krippenspiel geübt oder Weihnachtslieder gesungen, was den Kindern große Freude machte. Als ich nach sechs Wochen die Schule verließ, war ich sehr traurig, da ich gerne noch weiter mit ihnen gearbeitet hätte. Die Arbeit im Projekt hat mich in meinem Berufswunsch, als Grundschullehrerin zu arbeiten, bestärkt.

Fazit meiner Freiwilligenarbeit in Ghana

Der Freiwilligendienst in Ghana erlaubte mir, mich selbst nochmal neu zu erfahren und das Leben, das wir hier in Deutschland führen, anders zu schätzen. Wenn ich heute vor der Entscheidung stünde, einen Freiwilligendienst zu absolvieren, würde ich es auf jeden Fall nochmal machen und ich empfehle jedem, der schon länger mit dem Gedanken spielt, eine fremde Kultur kennenzulernen, nach Ghana zu reisen. Es lohnt sich.

Freiwilligenarbeit in einer Vorschule in Ghana, Erfahrungsbericht von Kerstin Kaulbersch, Januar 2013

Portrait Kerstin
Autor
Kerstin

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