01.01.2020 / Erfahrungsberichte

Ditte berichtet aus der Kindertagesstätte in Costa Rica

Costa Rica ist so ein schönes Land mit toller Natur und vielen Traumstränden. Schaut euch auch unbedingt den Nebelwald in Monteverde an! Ich wäre gerne nach meinem Volunteer Job noch weiter gereist, aber musste nach Peru, wo eine andere Freiwilligenarbeit auf mich gewartet hat.

Dittes Zeit in Costa Rica

Unsere Volunteer-Reporterin Konni hat ein Interview mit Ditte geführt, einer Freiwilligen aus Dänemark. Sie arbeitet in Heredia in einer sozialen Einrichtung für Kinder. Ditte berichtet von den fürsorglichen Erzieherinnen und der Schönheit Costa Ricas.

Januar 2018

Konni: Ditte, du hast vier Wochen als Freiwillige in der Guardería (Kindertagesstättte) gearbeitet. Warum wolltest du überhaupt einen Volunteer Job in deinem Auszeit-Jahr machen?

Ditte: Ich wollte in meinem Gap-Jahr reisen. Mir war es aber auch sehr wichtig, Erfahrungen zu sammeln und mich weiterzuentwickeln. Deshalb entschied ich mich für einen Volunteer Job. So konnte ich neue Lebensgewohnheiten und eine komplett andere Kultur kennenlernen, in der es auch viele Menschen gibt, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.

Konni: Warum hast du dich für die Guardería in Costa Rica entschieden?

Ditte: Vor allem, weil ich Kinder sehr mag, aber auch, weil ich auf diese Weise Einblick in das Alltagsleben der lokalen Bevölkerung bekommen konnte - in das der Kinder, ihrer Familien, aber auch in das der Mitarbeiter der Guardería.

Konni: In welcher Gruppe hast du gearbeitet?

Ditte: Ich habe vorwiegend die Sechs- bis Zwölfjährigen betreut. Sie sind nach dem Unterricht in die Guardería gekommen, um zu spielen und Hausaufgaben zu machen. Aber ich habe auch bei den Kleinkindern und Vorschulkindern ausgeholfen, wenn ich dort gebraucht wurde.

Liebevolle Fürsorge der Mitarbeiter*innen 

Konni: Bitte beschreibe ein bisschen deinen Arbeitstag. Was waren deine Aufgaben?

Ditte: Ich habe immer um 7 Uhr morgens angefangen zu arbeiten. Da um diese Uhrzeit nur sehr wenige der Sechs- bis Zwölfjährigen in der Guardería waren, half ich dabei, den jüngeren Kindern Frühstück zu servieren. Und es mussten die Babys gefüttert werden. Alle Kinder bekommen in der Guardería drei Mahlzeiten pro Tag. Ich habe das Essen ausgeteilt und aufgepasst, dass die Kinder alles aufessen. Danach hab ich die Tische abgewischt und Ordnung gemacht. Den Schulkindern half ich bei ihren Hausaufgaben. Einige Kinder, die unter ADS (Aufmerksamkeits-Defizit-Syndrom) bzw. Hyperaktivität leiden, brauchen besonders viel Unterstützung und Aufsicht. Nach den Hausaufgaben haben wir zusammen gespielt, Puzzles gelöst, gemalt oder sind auf den Spielplatz gegangen. 



Konni: Was war dein erster Eindruck von der Guardería, als du dort neu hingekommen bist? 


Ditte: Ich fand die Einrichtung sehr freundlich und sauber. Aber besonders hat mich beeindruckt, mit wieviel Engagement, Professionalität und liebevoller Fürsorge die Mitarbeiter ihre Arbeit verrichten. Alle Angestellten und die Kinder haben mich sehr nett aufgenommen, obwohl wir eine kleine Sprachbarriere überwinden mussten.   


Konni: Fandest du es manchmal schwierig, mit den Kinder in der Guardería zu arbeiten? 


Ditte: Von der Sprache abgesehen (ich spreche Spanisch, aber nicht fließend), fand ich es manchmal schwierig, miterleben zu müssen, wie manche Kinder unter den schlechten Lebensbedingungen zu Hause litten. Aber bei den meisten Kindern hatte ich den Eindruck, dass sie gesund und glücklich waren und geliebt wurden.    

Konni: Hast du das Gefühl, dass dich deine Erfahrungen, die du als Volunteer gemacht hast, persönlich und beruflich weitergebracht haben?  

Ditte: Ich glaube, ich habe mich persönlich weiterentwickelt. Kinder im Allgemeinen machen mich sehr glücklich. Und ich war sehr beeindruckt davon, mit wie viel Hingabe, Freude und Stolz die Mitarbeiter in der Guardería arbeiten. In Dänemark, wo ich herkomme, sind die Kindergärtnerinnen und Kinderpflegerinnen oft verbittert und zeigen im Vergleich mit der Guardería weniger Einsatz. Diese Erfahrung hat mich gelehrt, dass man seine Arbeit wertschätzen sollte. Ich habe wirklich Hochachtung vor den Mitarbeitern der Guardería!

Der Charme Heredias

Konni: Welche Ratschläge würdest du anderen Volunteers hinsichtlich des Jobs, der Freiwilligenarbeit im Allgemeinen, des Aufenthaltes in Heredia usw. geben?  

Ditte: Nehmt euch die Zeit, die Mitarbeiter und Kinder in der Guardería kennenzulernen – auf diese Weise erfahrt ihr auch, wie sehr sich oft die Denkweisen einzelner Kulturen und Länder voneinander unterscheiden.

Heredia selbst ist eine sehr charmante Stadt! Unternehmt so viel, wie ihr könnt, um die Stadt zu erforschen – es gibt tolle Lebensmittelmärkte und schöne Kirchen. Und erkundigt euch, was für Veranstaltungen und Feste anstehen. Aber seid in der Nacht vorsichtig: Man sieht euch sicher an, dass ihr nicht aus Costa Rica kommt... also geht nachts nicht alleine aus!  

Nehmt euch auch Zeit, eure Gastfamilie kennenzulernen! So fühlt ihr euch schneller zu Hause und ihr könnt die andere Kultur und den unbekannten Lebensstil besser verstehen. Und was auch wichtig ist: Knüpft Kontakte zu den anderen Freiwilligen! Ich persönlich habe einige Seelenverwandte getroffen, die ich jetzt auf meinen Reisen besuchen und bei denen ich übernachten kann.

  

Konni: Hattest du Zeit, an den Wochenenden oder nach Beendigung deines Volunteer Jobs zu reisen?

Ditte: Ich bin fast jedes Wochenende mit den anderen Freiwilligen in ganz Costa Rica unterwegs gewesen. Costa Rica ist so ein schönes Land mit toller Natur und vielen Traumstränden. Schaut euch auch unbedingt den Nebelwald in Monteverde an! Ich wäre gerne nach meinem Volunteer Job noch weiter gereist, aber musste nach Peru, wo eine andere Freiwilligenarbeit auf mich gewartet hat. 


Portrait Ditte
Autor
Ditte

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