04.09.2020 / Erfahrungsberichte

Meine Freiwilligenarbeit in Nepal

Alles in allem fand ich meine Reise toll, auch wenn ich teilweise von Krankheit oder Verständigungsproblemen „geplagt“ wurde. Meiner Meinung nach ist Freiwilligenarbeit die beste Möglichkeit ein Land kennenzulernen, da man viele Dinge im Alltag mitbekommt, die einem Touristen verwehrt bleiben. Außerdem wird man als Freiwilliger anders behandelt als ein normaler Tourist und fühlt sich dadurch auch wohler und mehr willkommen.

Josefines Zeit in Nepal

Nachdem ich die Schule im Frühsommer beendet hatte, wollte ich für mich selbst eine neue Kultur entdecken. Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, in ein Entwicklungsland zu reisen, in dem ich mit der Armut dort konfrontiert werde, ohne etwas dagegen zu tun oder zumindest etwas zur positiven Entwicklung des Lebensstandards beizutragen.

Ankunft in Nepal

So machte ich mich am 2. Juli 2014 auf nach Nepal – mit dem Ziel Kinder in einer öffentlichen Schule zu unterrichten. Die ersten 2 Tage war ich in Kathmandu in einem Hostel untergebracht. Dabei stand ein Touristentag mit drei Stopps auf dem Programm: der Shiva Tempel, Affentempel und Boudhanath. Der Guide konnte deutsch sprechen und die Informationen die er lieferte waren sehr interessant und umfangreich. Abendessen und Frühstück aß ich immer mit Sher und seiner Familie, sodass man schon die ersten Einblicke in das eigentliche Leben der Nepali bekam.

Reise zum Freiwilligenprojekt im Kindergarten

Am 5. Juli fuhr ich dann mit einem Bus zu meiner Einsatzstelle in Chitwan. Dort hatte ich die ersten drei Tage volles Programm: Culture dance center, Elefantenritt durch den Dschungel, Elefantenbad, Kanutour. Nach diesen Tagen habe ich Shiri, den Bruder von Sher, kennen gelernt. Er leitet das Hotel neben dem er mit seiner Familie und ein paar Angestellten wie auf einem kleinen Bauernhof lebt. Dort ist auch das Volunteerzimmer von dem man Blick auf den Elefanten, zwei Kühe/Büffel, Tauben, Hunde und Katzen hat. Shiri fuhr mich dann auf dem Motorrad in der direkten Umgebung herum um mir alles zu zeigen. Beispielsweise auch zu den „20.000 lakes“ bei denen ich Pfauen, Nashörner, Krokodile, Hirsche und Affen gesehen habe.

Leider waren zu dem Zeitpunkt als ich ankam noch 2 Wochen Schulferien, sodass ich nicht direkt an meiner gewünschten Arbeitsstelle eingesetzt werden konnte. Daher sollte ich in einem kleinen Klassenzimmer des Dorfs Schüler unterrichten, die freiwillig etwas dazulernen wollten. Das klappte anfangs auch recht gut, weil sie sehr interessiert an Geschichten aus Deutschland waren. Jedoch merkte ich schnell, dass ich zu große Schwierigkeiten hatte, ihren englischen Akzent zu verstehen und dass ich mich der Aufgabe nicht gewachsen fühlte mich richtig auf Englisch auszudrücken, wenn Fragen mehr in die Tiefe gingen. Also berichtete ich Shiri von meinen Bedenken und er bot mir an, seinen Bruder Hom in Pokhara für einige Tage zu besuchen und nach diesem Besuch zu einer anderen Arbeitsstelle zu wechseln.

Reisen und Ausflüge

Pokhara ist der Ausgangspunkt für nahezu alle Aktivitäten in Nepal. Hier starten die Trekkingtouren, man kann Paragliden, die Stupa besuchen, Rafting buchen und vieles mehr. Daher hatte ich ein großes Angebot an Freizeitunternehmungen, sodass es mir in Pokhara gut gefiel. Vor allem auch, weil Hom und seine Frau sehr gastfreundlich waren und mir alle Wünsche ermöglichten. Zudem habe ich in der Zeit viel von der Kultur in Nepal erleben dürfen, da ich mit den beiden und ihrem kleinen Sohn in einer recht kleinen Wohnung lebte und ein Teil des Alltags wurde. Mein persönliches Highlight war, als mich Hom früh weckte, um mit mir auf dem Motorrad auf einen Aussichtspunkt zu fahren, bei dem man einen fantastischen Blick auf die Anapura-Gebirgskette hatte. Auch das Finale der Fußball Weltmeisterschaft war ein tolles Erlebnis, da der Großteil der Nepali Deutschlandfans sind.

Beginn meiner Freiwilligenarbeit in Nepal im Kindergarten

Zurück in Chitwan wechselte ich dann zu einem Kindergarten, in dem Kinder ab zwei Jahren untergebracht waren. Dort passte ich auf, dass die Kinder nicht wegliefen, verteilte Essen, wusch die Hände der Kinder, spielte mit ihnen und lehrte ihnen die einfachsten Dinge auf Englisch. Während dieser Zeit war auch ein Feiertag für Schlangen, an dem ich mit einer anderen Volunteerin teilnehmen durfte. Wir bekamen landesübliches Essen, tanzten mit den Einheimischen zu ihrer Musik und bekamen einen Einblick in die religiösen Riten.

Zusätzliche Aktivitäten

Nachdem ich mich anfangs doch etwas allein gefühlt hatte ging es von da an immer besser, da eine andere Deutsche in mein Zimmer kam, mit der ich mich sehr gut verstand und den kompletten Tag verbrachte. Sie war für die Elefantenpflege zuständig, bei der ich dann teilweise auch half, wenn ich nichts anderes zu tun hatte. Außerdem begleiteten wir auch mal einen anderen Volunteer zu seiner Arbeit bei der Elefantendung Papierfabrik. Zudem besuchte ich zweimal das Waisenhaus direkt gegenüber meiner Unterkunft und gab ihnen Dinge, die ich selbst nicht mehr benötigte und spielte mit den Kindern. Des Weiteren half ich, wenn ich nicht in den Kindergarten musste, im Hotel beim Betten machen und Zimmersäubern und der großen Familie beim Kochen. Diese Sachen haben mir auch sehr gut gefallen, da ich so verschiedene Arbeiten und Erfahrungen mitnehmen konnte.

Freizeit

Nachmittags gingen wir manchmal an das Flussufer um etwas zu trinken und Karten zu spielen oder liefen mit dem Elefantenpfleger in der Gegend herum, der uns tolle Plätze zeigte, wie z.B. ein verlassenes Hotel mitten im Dschungel oder eine Elefantenaufzucht.

Abschied von Nepal

Am Ende wollte ich nochmal für zwei Tage nach Pokhara fahren um Hom und Bandana auf Wiedersehen zu sagen und ihnen zu danken. Zufällig war an einem Abend eine große „Vorparty“ vor dem eigentlichen Feiertag für Frauen, auf die mich die beiden einluden. So hatte ich noch die Möglichkeit einen Sari zu tragen und hatte einen wundervollen Abend.

Danach ging es zurück nach Kathmandu für eine Nacht. Am Tag unternahm ich einen Ausflug nach Bhaktapur – eine ehemalige Königsstadt Nepals – gemeinsam mit dem gleichen Guide vom Anfang meiner Reise, was ich als schönen Abschluss empfand.

Fazit meiner Reise

Alles in allem fand ich meine Reise toll, auch wenn ich teilweise von Krankheit oder Verständigungsproblemen „geplagt“ wurde. Meiner Meinung nach ist Freiwilligenarbeit die beste Möglichkeit ein Land kennenzulernen, da man viele Dinge im Alltag mitbekommt, die einem Touristen verwehrt bleiben. Außerdem wird man als Freiwilliger anders behandelt als ein normaler Tourist und fühlt sich dadurch auch wohler und mehr willkommen.

Danke an dieser Stelle an RGV und an Sher, Shiri und Hom für eure uneingeschränkte Gasfreundschaft!

Freiwilligenarbeit Nepal im Kindergarten Erfahrungsbericht von Josefine 02.07. – 25.08.2014

Portrait Josefine
Autor
Josefine

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