01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Kinder betreuen in Südafrika Erfahrungsbericht

Im Children’s Center war jeder Tag aufs Neue interessant und man wusste nie so wirklich was auf einen zu kommt. Man hat mit und von den Kindern gelernt und auch die Kultur und Erziehungsweise kennen zu lernen war für mich sehr spannend. Schade, dass ich nicht länger in diesem Kindergarten bzw. in dieser Kinderkrippe arbeiten konnte.

Lauras Zeit in Südafrika

Nach der Ausbildung ins Ausland!

Nachdem ich im August 2012 meine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin abgeschlossen habe, wollte ich im Ausland neue Erfahrungen für mich persönlich und meinen Beruf sammeln. Von Anfang an stand für mich fest, dass ich nach Afrika möchte und nach kurzer Überlegung habe ich mich für Südafrika/Kapstadt entschieden. Über das Internet suchte ich nach verschiedenen Organisationen, verglich diese und entschied mich letztendlich für die Freiwilligenarbeit in Südafrika mit RGV. Am 25.01.2013 ging dann meine Reise nach Kapstadt los und ich habe folgende Erfahrungen gesammelt:

Projektfindung

Bei meinem ersten Anruf bei RGV habe ich meine Wünsche geäußert und Informationen über mögliche Freiwilligenarbeit Projekte in Kapstadt erhalten, über die ich mich dann auf der Internetseite von RGV genauer informiert und eingelesen habe. Meine Entscheidung fiel schnell auf ein Projekt in einer Kinderkrippe, da ich auch in meinem Beruf hier in Deutschland mit Kindern im Alter von 1-3 Jahren arbeite. Dies teilte ich am Telefon auch mit füllte dann meine Anmeldung aus, sendete diese per Mail an RGV und bekam schon recht bald die Bestätigung, dass es ein Projekt für mich gibt.

Abholung vor Ort

Mit Verena und Jemaine, meinen Ansprechpartnern vor Ort, hatte ich, bevor ich nach Kapstadt flog keinen Kontakt. Jemaine hat mich dann vom Flughafen abgeholt und zum Studentenwohnheim gebracht in dem ich während meines Aufenthalts gewohnt habe. Am Montag, 2 Tage nach meiner Ankunft, hat Jemaine mir dann die Projekte, zu denen ich später noch komme, gezeigt und Verena hat mir allgemeine Verhaltensregeln und wichtige Infos über die Stadt mitgegeben. Eineinhalb Wochen nach meiner Ankunft bekam ich dann noch eine kleine Einführung in der Stadt mit Insidertips.

Mein erster Eindruck von RGV und dem Team war gut. Die Beratung am Telefon war seriös und das Team bei RGV stand für Fragen immer offen zur Verfügung. Jemaine holte mich pünktlich vom Flughafen in Kapstadt ab und brachte mich dann in mein Studentenhaus.

Orientierungs-Programm

Nachdem Jemaine einen Augenblick mit mir im Studentenhaus war, gab er mir eine Prepaidkarte für mein Handy, erklärte mir ich müsse diese nur in mein Handy legen und ihm dann eine Nachricht schreiben damit er meiner Nummer hat. Die Handykarte funktionierte jedoch nicht und somit war ich in einer mir völlig fremden Stadt, in einem fremden Land erstmal auf mich alleine gestellt, da die anderen Studenten aus meinem Haus natürlich auch unterwegs waren. Bis ich dann endlich eine funktionierende Handykarte bekam, war fast eine Woche vergangen. Ich habe meine Kritik gleich an das Team weitergegeben und diese wurde auch sofort umgesetzt, sodass es nun auch Handys und nicht nur die SIM Karten von RGV für die Volontäre gibt. Die Einführung empfand ich persönlich etwas zu kurz. Jemaine zeigte mir die Projekte, aber nicht wie ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln dort hin komme. Dies teilte er mir nur mündlich mit und danach hätte ich mir nicht zugetraut diesen Weg alleine aus zu probieren. Ich denke er hat sich sehr darauf verlassen, dass ich mit Marlen fahre, die ein Auto hatte und in denselben Projekten wie ich tätig war. Auch die erste Orientierung mit Verena hätte ich mir anders vorgestellt und gewünscht. Ich habe einen Ordner bekommen, in den alle wichtigen Informationen zu Kapstadt und Umgebung standen und wir haben uns unterhalten. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich schon ein bisschen was von der Stadt gesehen und auch ein paar Unternehmungen gemacht.

Freiwilligenarbeit in Südafrika – Meine Projekte

Kinderhilfsprojekt Morgendämmerung & After School Club

Während meines Aufenthalts in Kapstadt habe ich insgesamt an 3 verschiedenen Freiwilligenprojekten gearbeitet. Ich hatte mich für ein Projekt in einer Kinderkrippe angemeldet und habe die ersten 5 Wochen beim Projekt Morgendämmerung und in einem Kinderkrankenhaus gearbeitet. Beim New Dawn Projekt, habe ich morgens mit zwei anderen deutschen Volunteers und 7 einheimischen Frauen, die dort ebenfalls freiwillig arbeiteten, Frühstück an ca. 150 Kinder ausgegeben. Zwei mal pro Woche (dienstags und donnerstags) fand dort ebenfalls der Afterschool Club für die Kinder statt, wo es ein umfangreiches Nachmittagsprogramm mit Spiel und Spaß für die Kinder gab.

Meine Arbeit im Kinderkrankenhaus

Nach dem New Dawn Projekt am Morgen bin ich weiter ins Kinderkrankenhaus. Dort konnte ich mir eine Station (Verbrennungen, vor und nach Operationen, Krebsstation, etc.) aussuchen. Auf dieser Station habe ich dann den Vormittag mit den Kindern verbracht, mit ihnen gespielt, gelesen und geredet.

Freiwilligenarbeit im Children's Center

Die letzten 3 Wochen meines Aufenthalts in Kapstadt habe ich im Philippi Children's Center in Philippi ca. 30 Minuten außerhalb von Kapstadt mit 3 anderen Volunteers von RGV und weiteren internationalen Volunteers zusammen gearbeitet. In diesem Projekt hatte ich die Möglichkeit, mit Kindern im Alter von 3 Monaten bis zum Schuleintritt zusammen zu arbeiten. Ich war in einer Gruppe mit ca. 40 Kindern im Alter von 3-6 Jahren tätig. Die Arbeit hat mir unheimlich viel Spaß gemacht. Wir konnten im Morgenkreis mitwirken, den Tagesablauf mit den Kindern gestalten und verschiedene Projekte durchführen. Ich fand es total interessant, die "pädagogische Arbeit" in Südafrika kennen zu lernen und mir hat die Arbeit mit den Kindern unheimlich viel Freude bereitet.

Mein Favorit: Das Children´s Center

Ich hatte mich für ein Projekt in einer Kinderkrippe/Kindergarten angemeldet, wurde aber bei verschieden Freiwilligenarbeit-Projekten eingesetzt. Alle drei Projekte waren sehr interessant und man hatte immer das Gefühl gebraucht zu werden. Trotzdem hätte ich lieber während meiner gesamten Zeit in Kapstadt im Children’s Center gearbeitet, denn dort konnte ich die für mich wichtigen und interessantesten Erfahrungen für mich und meinen Beruf sammeln.

Die 3 Wochen in denen ich im Children’s Center tätig war, waren allerdings viel zu kurz für tiefgreifende Erfahrungen und Eindrücke. Die Arbeit im Krankenhaus und bei New Dawn war auch sehr schön und die Menschen mit denen ich zusammen gearbeitet habe unglaublich nett, aber mir persönlich hat etwas Abwechslung in diesem Projekt gefehlt.

Im Children’s Center hingegen war jeder Tag aufs Neue interessant und man wusste nie so wirklich was auf einen zu kommt. Man hat mit und von den Kindern gelernt und auch die Kultur und Erziehungsweise kennen zu lernen war für mich sehr spannend. Schade, dass ich nicht von Beginn an in diesem Kindergarten bzw. in dieser Kinderkrippe arbeiten konnte. Letztendlich hat es dann geklappt, dass ich die letzten 3 Wochen im Children's Center Projekt arbeiten konnte und mir ein Auto mit anderen Volontären von RGV geteilt habe, was jedoch zusätzliche private Kosten verursachte.

Unterkunft: Student House in Kapstadt

Als Unterkunft konnte ich zwischen Gastfamilie und Studentenhaus entscheiden. Ich entschied mich für ein Studentenhaus. Ich habe mich für ein Studentenhaus entschieden, da ich gerne gemeinsam mit internationalen Volontären und Studenten zusammen leben und auch Leute in meinem Alter um mich haben wollte. Ich habe mir das Zimmer mit Marlene, einer anderen Volontärin von RGV, geteilt, was richtig toll war. Das Zusammenleben war schön, man konnte gemeinsame Braai-Abende (grillen) machen und es war immer Leben im Haus. Die Anbindung an die Stadt war richtig gut, da wir gleich vor der Haustür die Bahnstation hatten und von der Mainroad zu der man ca. 5-10 Minuten laufen musste hatte man eine gute Anbindung mit den Stadt- oder Minibussen.

Jetzt im Nachhinein, würde ich mich für die Option der Gastfamilie entscheiden, da mittlerweile im Studentenhaus von RGV nur deutsche Volontäre leben und es mir persönlich wichtig war auch Kontakt mit Leuten aus vielen verschiedenen Nationen zu haben.

Eindrücke und Erlebnisse in Kapstadt

Von Kapstadt war ich vom ersten Moment an begeistert und ich bin mir sicher, dass ich Südafrika mindestens noch einmal besuchen werde. Es gibt so viele schöne Dinge zu sehen und zu erleben. Die Menschen sind unheimlich offen und freundlich und man hat immer das Gefühl willkommen zu sein. Man hat einfach alles auf einem Fleck zusammen, eine wunderschöne Stadt am Meer, mit tollem Hafen, wunderschöne Strände, die auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln einfach zu erreichen sind und rundherum eine atemberaubende Landschaft aus Bergen. Der Tafelberg ist auf jeden Fall einen Aufstieg oder eine Auffahrt wert, was mir jedoch noch besser gefallen hat war der Aufstieg auf den Lions Head, weil man dort rundherum läuft und einen super Panoramablick über die Stadt, das Meer und die Strände hat. Wenn man erstmal oben ist weiß man, dass die Anstrengung sich gelohnt hat. Die Sonnenuntergänge in Kapstadt sind wirklich einzigartig, egal ob vom Signal Hill, am Strand von Camps Bay oder am Lagoon Bay Beach. Neben der Arbeit blieb natürlich auch noch Zeit für verschiedene Ausflüge, wie zum Beispiel Winetasting, Tour zum Kap der guten Hoffnung, Safari, etc. um die Stadt und das Land kennen zu lernen.

Fazit meiner Erfahrungen

Kapstadt ist eine wunderschöne Stadt, für die ich mich jetzt im Nachhinein immer wieder entscheiden würde und ich kann es nur jedem ans Herz legen sein Volontariat dort zu verbringen. Ich habe viele nette Menschen kennen gelernt und Erfahrungen gesammelt die mein Leben bereichern. Die Menschen und vor allem die Kinder sind so herzlich und offen, dass man sich immer willkommen fühlt. Es gibt wirklich super Projekte von RGV und egal in welchem Projekt, ich hatte das Gefühl, wirklich gebraucht zu werden, willkommen zu sein und die Kinder haben mein Leben jeden Tag ein Stück bereichert.

Ich habe durch meinen Auslandsaufenthalt in Südafrika auf jeden Fall gelernt, dass man keine Angst haben muss ins Ausland zu gehen, denn egal ob positive oder auch negative Erfahrungen, beides bereichert die persönliche Entwicklung unheimlich. Ich habe viele schöne Erfahrungen und Erinnerungen, die mir niemand mehr nehmen kann und bereue auf keinen Fall dieses Abenteuer eingegangen zu sein.

Kinder betreuen in Südafrika Erfahrungsbericht von Laura, 22.03.2013

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Laura

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