04.10.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungen aus einem Kinderkrankenhaus in Südafrika

Ich bin sehr froh, all diese Erfahrungen gemacht haben zu können und möchte keine einzige von ihnen missen. Es ist eine Zeit, die ich nie vergessen werde und die mich und meine Einstellung sehr verändert hat. Zugleich habe ich dort tolle Menschen kennengelernt, die mir ebenfalls immer in Erinnerung bleiben werden! Ich hoffe sehr, es stimmt, dass man sich immer zweimal im Leben sieht!

Leonies Zeit in Südafrika

Auf ins Abenteuer: Kapstadt!

Mitte Juli stürzte ich mich kopfüber ins Abenteuer, indem ich mich in den Flieger nach Kapstadt wagte. Orientierungslos einerseits, neugierig und aufgeregt andererseits landete ich dann nach einigen Flugstunden endlich in Kapstadt, wo Chad schon auf mich wartete, um mich abzuholen. 

Den südafrikanischen Winter konnte ich bis dahin noch gar nicht einschätzen, weswegen ich die 30 Kilo, die mein Koffer wiegen durfte, natürlich vollkommen ausreizte und viel zu viel mitnahm. Doch am Anfang war ich erst einmal verwundert, dass Chad mich bei strahlendem Sonnenschein und 20 Grad in Winterjacke, Schal und Mütze empfing.

Doch das Wetter sollte mich in den folgenden Wochen noch des Öfteren überraschen. Gerade im Haus zeigte sich der Winter, denn drinnen war es meistens kälter als draußen. Die Kälte hatte ich natürlich unterschätzt und musste mir also direkt am Anfang meiner Reise dicke Pullover und einen Schal zulegen. Das Wetter in Kapstadt ist ein absolutes Phänomen, denn ich war eigentlich immer falsch angezogen. Der Wind war immer sehr kalt, die Sonne dagegen sehr stark, sodass man sich direkt einen Sonnenbrand holte. Es war einfach unberechenbar.

Angekommen im Student House wurde ich von allen sehr herzlich empfangen und in die Regeln und Gewohnheiten des Hauses eingeführt. Über das mir zugeteilte Zweibett-Zimmer war ich sehr froh, da es in den Achtbett-Zimmern schon recht eng werden kann ;-)

Das Projekt: Play Volunteer im Kinderkrankenhaus

Mein erster Tag in meinem Projekt bestand aus einem zweistündigen Orientierungsworkshop. Hier wurden uns die Regeln vermittelt und unsere zukünftigen Aufgaben erklärt. Besonders wichtig bei der Arbeit im Krankenhaus ist natürlich die Hygiene. Dazu gehört das regelmäßige Händewaschen und Desinfizieren.

Auch der Datenschutz der Patienten wird dort groß geschrieben. Beispielsweise ist es als Play Volunteer nicht erlaubt, die Krankenakte der Kinder zu lesen und auch nicht die Kinder oder Eltern selbst nach dem Grund des Krankenhausaufenthaltes zu fragen. Da die Kinder den ganzen Tag mit ihrer Krankheit konfrontiert werden, sollen sie dies bei den Play Volunteers kurzzeitig vergessen.

Es mag paradox klingen, doch die Arbeit mit den kranken Kindern war zum einen durchweg herzerwärmend und interessant, zum anderen bedrückend und traurig. Es ist einfach beeindruckend, wie viel Stärke und Durchhaltevermögen die Eltern und ihre Kinder zeigen. Auch nach schlimmen Rückschlägen können die Kinder lachen und weiterkämpfen. Andererseits war es jedes Mal wieder schwierig, durch die Stationen zu gehen und viele Kinder zu sehen, die an Maschinen angeschlossen sind, ohne die sie keine Chance auf ein Leben hätten. Es ist traurig zu wissen, dass diese Kinder in jungen Jahren schon viel Leid erfahren mussten. Bei diesen Anblicken kann man seine Gefühle nicht beschreiben.

Doch gerade diese Mischung macht dieses Projekt aus. Man lernt vieles über den Krankenhausalltag, das ist jedoch eher nebensächlich. Viel wichtiger ist, dass man Einiges über unterschiedliche Lebenseinstellungen lernt und es ein tolles Gefühl ist, diese Kinder in einer eher bedrückenden Umgebung und Situation zum Lachen bringen zu können.

Durch die Arbeit dort kann ich meine Gesundheit viel mehr wertschätzen. Ich habe gelernt, dass man sich tatsächlich dafür entscheiden kann, glücklich zu sein.

Kapstadt entdecken in meiner Freizeit

Der große Vorteil beim Leben im Student House ist, dass immer jemand da ist, mit dem man sich über die Erfahrungen im Projekt austauschen kann. Egal was man unternehmen möchte, es ist immer jemand da, der mitmachen möchte. Gleichzeitig gibt es auch immer jemanden, der Insidertipps geben kann, die sehr hilfreich sind.

In den sechs Wochen, die ich dort war, gab es kaum einen Tag, an dem ich nichts unternommen habe. Wir haben immer wieder neue Restaurants getestet, neue Strände entdeckt, den Hafen und vieles mehr erkundet. Außerdem haben wir uns traditionell jeden Samstag morgen zum Brunchen auf dem Old Biskuit Markt getroffen.

Zu meinen Highlights gehören die zahlreichen Wanderungen auf den Lions Head - zum Sonnenuntergang oder Sonnenaufgang, die Weekend-Safari, der Surfkurs am Strand von Muizenberg und natürlich viele emotionale Situationen mit den Kindern im Projekt.

Mein Fazit:

Schlussendlich bin ich sehr froh, all diese Erfahrungen gemacht haben zu können und möchte keine einzige von ihnen missen. Es ist eine Zeit, die ich nie vergessen werde und die mich und meine Einstellung sehr verändert hat. Zugleich habe ich dort tolle Menschen kennengelernt, die mir ebenfalls immer in Erinnerung bleiben werden! Ich hoffe sehr, es stimmt, dass man sich immer zweimal im Leben sieht!

Danke für diese tolle Zeit!

Erfahrungen aus einem Kinderkrankenhaus in Südafrika, Erfahrungsbericht von Leonie H., 17.09.2017

Portrait Leonie
Autor
Leonie

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