29.01.2022 / Tipps & Wissenswertes

So wird dein Volunteering-Einsatz zum Pluspunkt bei der Jobsuche!

Du bist von deinem Volunteering-Einsatz mit einem Koffer voller wertvoller Erfahrungen zurückgekehrt und nun bereit für den nächsten Schritt? Hier bekommst du 5 hilfreiche Tipps, wie du deinen Volunteering-Einsatz in der Bewerbung überzeugend darstellst.

Deine innere Überzeugung muss spürbar sein!

#1 Sei mit Herzblut dabei

Erster und wichtigster Aspekt bei der Entscheidung für einen Volunteering-Einsatz ist deine innere Überzeugung für die Sache – seelenlose Lebenslauf-Optimierung sollte niemals die alleinige Motivation für dein Engagement sein. Such dir daher ein Thema aus, das dir wirklich am Herzen liegt und eine Form des Engagements, an der du Freude hast!

Wenn sich dein Volunteering-Projekt thematisch zufällig mit deinem angestrebten Berufsfeld überschneidet, ist das natürlich für die Bewerbung ein ganz besonderes Sahnehäubchen – aber viele praktische Erfahrungen und Soft Skills, die du dir während deiner Freiwilligenarbeit aneignest, sind in fast allen Berufsfeldern sehr gefragt – z.B. Begeisterungsfähigkeit, Projektmanagement-Skills sowie interkulturelle Kompetenzen.

Das heißt, auch wenn dein Engagement thematisch auf den ersten Blick nicht viel mit deinem Wunschjob zu tun hat, wirst du dadurch dennoch mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit auf Erfahrungen zurückgreifen können, die deine Stärken und Fähigkeiten bei der Bewerbung wunderbar ergänzen oder unterstreichen. Wenn Personaler:innen eines sofort spüren und positiv auffassen, dann ist es echte, authentische Begeisterung und Überzeugung für dein Herzensthema.

#2 Sei neugierig und proaktiv

Nicht immer bekommt man während des Freiwilligen-Einsatzes die Aufgaben, die man sich im Vorfeld der Reise vorgestellt hat. Das ist per se natürlich nicht schlimm – im besten Falle entdeckst du bislang ungeahnte Talente in dir. Wenn du jedoch das Gefühl hast, dir wird vielleicht zu wenig zugetraut oder wenn dir deine Aufgaben nicht wirklich Freude machen, hab keine Scheu, dies gegenüber den Projektleitenden freundlich und offen anzusprechen!

Verschaff dir vor Ort einen Überblick, welche Aufgaben du gerne übernehmen würdest – entweder, weil du bereits vorhandene Fähigkeiten sinnvoll einbringen und weiter stärken möchtest, oder weil du dich mal in ganz neuen Aufgabenbereichen ausprobieren möchtest. Habe ein offenes Auge, wo vielleicht noch Hilfe gebraucht wird oder an welchen Stellen Abläufe optimiert werden könnten und biete proaktiv deine Unterstützung an. Sei neugierig und stelle Fragen, nehme andere Perspektiven ein.

So erhöhst du die Chancen, dass dein Aufenthalt sowohl für das Projekt als auch für dich selbst möglichst bereichernd wird: Du kannst von den Menschen vor Ort enorm viel lernen, gleichzeitig sind die Fähigkeiten, die du bereits mitbringst, ebenfalls eine wertvolle Ressource, von der das Projekt profitieren kann.

#3 Lass dein Engagement belegen

Auch bei einem Freiwilligen-Einsatz ist es ratsam, dein Engagement durch ein Dokument belegen zu lassen, welches du als Anhang deinen Bewerbungsunterlagen beilegst. So schaffst du gleich von Vorneherein bei deinem potentiellen neuen Arbeitgeber Glaubwürdigkeit und Vertrauen.

Das muss in diesem Falle natürlich kein klassisches Arbeitszeugnis sein und es geht auch nicht darum, dass deine Fähigkeiten bewertet werden. Aus dem Dokument hervorgehen sollten jedoch der Name und die Mission der Organisation, der Zeitraum deines Engagements, deine Zuständigkeiten im Projekt sowie die Aufgabenbereiche, bei denen zu unterstützt und mitgewirkt hast. Viele Entsendeorganisationen bieten ihren Freiwilligen zur Vorbereitung auf den Einsatz auch weiterbildende Kurse oder Trainerscheine (z.B. zum Thema interkulturelle Kompetenzen) an – diese können enorm wertvoll sein und sollten auf jeden Fall auch aufgelistet werden.

Das Dokument sollte von einem/einer Projektverantwortlichen vor Ort oder der Entsendeorganisation unterzeichnet werden und das offizielle Logo bzw. die Kontaktdaten der Organisation aufweisen. Bei vielen Entsendeorganisationen, unter anderem auch bei Rainbow Garden Village, erhältst du automatisch ein Zertifikat über deinen Einsatz.

#4 Reflektiere deine Erfahrungen

Sicherlich wirst du von deinem Freiwilligen-Einsatz einen großen Schatz an Erfahrungen, Erinnerungen, neuen Sichtweisen und Fähigkeiten nach Hause mitbringen. All das kann, wie bereits erwähnt, auch für deinen späteren Job enorm hilfreich sein. Möchtest du deinen Freiwilligen-Einsatz in deinen Bewerbungsunterlagen erwähnen, lohnt sich definitiv eine kleine Reflektion deiner Erfahrungen.

Schreibe dir auf, welche Aufgaben du während deines Einsatzes vor Ort übernommen hast und überlege dir anschließend, welchen Mehrwert die einzelnen Aufgaben für deine Entwicklung hatten bzw. welche Fähigkeiten du dadurch gefördert hast. Dazu zählt natürlich auch deine persönliche Entwicklung, sprich die berühmten Soft Skills.

Ein Beispiel: Teil deines Einsatzes war es, Kindern eine Fremdsprache beizubringen. Damit hast du natürlich auf »fachlicher« Ebene deine Kompetenzen in Punkto Wissensvermittlung und pädagogischer Methoden erweitert. Darüber hinaus wirst du jedoch wahrscheinlich die Erfahrung machen, dass auf persönlicher Ebene auch dein Einfühlungsvermögen, deine Geduld, deine kommunikativen Fähigkeiten und dein Gespür für kulturelle Besonderheiten gestärkt werden.

Auch die Ebene deiner persönlichen Werte solltest du nicht außer Acht lassen. Was hat deine Reise emotional in dir ausgelöst? Durch welche neuen Sichtweisen wurde dein innerer Horizont erweitert? Welchen Einfluss haben deine Erfahrungen auf deine künftigen Entscheidungen, zum Beispiel in Bezug auf deine Berufswahl oder deinen Konsum-/Lebensstil? Hast du vielleicht sogar deine persönliche Mission gefunden, der du nun weiter folgen möchtest?

Besonders, wenn du dich für einen Berufsweg zum Beispiel im Naturschutz, im sozialen Bereich oder in der Entwicklungszusammenarbeit interessierst, ist deine innere Motivation ein ganz wichtiger Faktor für die Arbeitgeber – denn hier werden vor allem Menschen gesucht, die für die Sache brennen und eine gesunde Portion Idealismus mitbringen.

#5 Ehrenamt im Lebenslauf überzeugend darstellen

Möchtest du deinen Volunteering-Einsatz als praktische Erfahrung bei einer Bewerbung angeben, geht es im Kern darum, den konkreten Mehrwert zu benennen, den dein Engagement für deine persönliche und fachliche Entwicklung geschaffen hat.

Im Prinzip gelten für die Präsentation von ehrenamtlichen Tätigkeiten also sehr ähnliche Regeln wie für hauptberufliche Stationen: In den Lebenslauf gehören der Name der Organisation, der Zeitraum deines Engagements sowie in ein paar kurzen Stichpunkten deine konkreten Aufgaben und Zuständigkeiten. Dafür erstellst du am besten im Lebenslauf einen eigenen Abschnitt mit der Überschrift “Ehrenamtliches Engagement”. Darauf kannst du dann ggf. noch einmal im Anschreiben detaillierter eingehen, um bestimmte Kompetenzen mit praktischen Beispielen zu unterstreichen.

Hast du als Berufserfahrene:r, zum Beispiel im Rahmen eines Sabbaticals, einen skills-based Einsatz absolviert, kannst du eventuell sogar noch einen Schritt weiter gehen und konkrete Erfolge aufzeigen, die du durch das Einbringen deines Know-how für die Organisation erzielen konntest. Ein Beispiel: Du hast als Marketing-Expert:in eine Hilfsorganisation beim Fundraising und in der Öffentlichkeitsarbeit unterstützt und durch eine erfolgreiche PR-Kampagne die Spendeneinnahmen steigern können. So etwas gehört unbedingt auch in deine Bewerbung!

Was im Anschreiben auch unbedingt erwähnt werden sollte, ist deine ganz persönliche Motivation, dich genau in dieser bestimmten Organisation bzw. für dieses bestimmte Thema (Tierwohl, Bildungsgerechtigkeit, Klimaschutz etc.) zu engagieren. Hier zeigst du dich dem Arbeitgeber nicht nur als glatte Abfolge von beruflichen Stationen, sondern als reflektierte und engagierte Persönlichkeit.

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Portrait Gastbeitrag von Charlotte Clarke von Nachhaltige Jobs
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Gastbeitrag von Charlotte Clarke von Nachhaltige Jobs

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