15.03.2020 / Erfahrungsberichte

Meine Erfahrungen im Kindergarten in Südafrika

Ich war in der Gruppe mit Dreijährigen und Vierjährigen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Was ich etwas unterschätzt habe ist, wie anstrengend so ein Tag im Kindergarten doch sein kann. Ich hatte jeden einzelnen Tag wirklich Spaß mit den Kindern, aber ich kam jeden Tag erschöpft nach Hause.

Paulas Zeit in Südafrika

Südafrika. Dieses Land hat alle meine Erwartungen und Vorstellungen, die ich durch Informationen aus dem Reiseführer und dem Internet hatte, überboten! Ich wurde ab meinem ersten Tag in Südafrika jeden Tag aufs Neue von diesem Land überrascht. So ein vielfältiges und bereicherndes Land habe ich noch nie bereist. Vorab kann ich also sagen, dass ich die Landesauswahl nicht bereut habe!

Anreise und die ersten Tage

Am 05. August 2018 war der Tag meines Abflugs und während meines Flugs hatte ich noch das Gefühl, dass diese 9 Wochen, die ich jetzt von Zuhause weg bin, eine halbe Ewigkeit wären. Doch es kam so, wie es immer ist, wenn man etwas mit Freude macht. Die Zeit flog nur so dahin. Ich hatte Glück und mit mir kamen noch zwei weitere Volunteers an, mit denen ich von Anfang an eine gute Verbindung hatte und ab dem ersten Tag die meisten Erlebnisse mit ihnen teilen konnte.

Meine ersten Tage im Student House waren sehr aufregend. Für mich selbst war alles noch neu und ich traf auf so viele nette Menschen, meine deutschen Mitbewohnerinnen in erster Linie, die sich schon eingewöhnt und schon in den Alltag gefunden hatten. Ich habe es nicht bereut in einem Student House gewohnt zu haben, denn es hat viele Vorteile. In den ersten Tagen zum Beispiel haben die Mädels mir, zusätzlich zum Orientierungsprogramm des Teams, alles erklärt und mich eingeführt in das Leben im Student House, was schon eine Umstellung war.

Ich habe immer gesagt, dass ich eigentlich keinen Reiseführer gebraucht hätte, da man durch den Austausch mit den Menschen dort so viele Empfehlungen und Tipps bekommt, die tausendmal besser sind, als ein Reiseführer.

Die Arbeit im Projekt

Mit den ersten Tagen im Projekt kam dann auch der Alltag. Ja, ich war sehr aufgeregt an meinem ersten Arbeitstag und wollte natürlich einen guten Eindruck machen. Ich habe in einem Kindergarten gearbeitet, welcher ca. 10 Minuten vom Student House entfernt ist. Die Mitarbeiter haben mich sehr nett empfangen und waren ab dem ersten Tag immer herzlich und offen zu mir. Die Kinder in meiner Gruppe haben mein Herz ebenfalls vom ersten Tag an gewonnen.

Ich war in der Gruppe mit Dreijährigen und Vierjährigen, was mir persönlich sehr gut gefallen hat. Was ich etwas unterschätzt habe ist, wie anstrengend so ein Tag im Kindergarten doch sein kann. Ich hatte jeden einzelnen Tag wirklich Spaß mit den Kindern, aber ich kam jeden Tag erschöpft nach Hause. Erstens haben die Kinder auf uns Volunteers nicht wirklich gehört und haben einen oft veräppelt. Sie sind es ja schließlich gewohnt, dass die Volunteers von Zeit zu Zeit wechseln und nicht dauerhaft bleiben.

Bis sie also auf mich gehört haben, hat es schon lange gedauert. Zweitens war es für mich auch sehr anstrengend die ganze Zeit auf der Arbeit Englisch zu reden. Einer meiner größten Ängste war es eben auch, dass mein Englisch als durchschnittliche Schülerin eines Englisch-Grundkurses zu schlecht ist und ich sowohl mit den Mitarbeitern als auch mit den Kindern Probleme bei der Kommunikation bekomme. Am Anfang war es auch wirklich sehr holprig, es hat sich aber von Tag zu Tag gebessert. Auch gegen Ende meines Aufenthaltes hatte ich hier und da noch Lücken, aber für den Kindergarten und den Alltag hat es gereicht.

Was mich aber total glücklich gemacht hat – und zwar jeden Tag aufs Neue – war, dass ich den Kindern Liebe und Zuneigung geben konnte und die Kinder mir das auch zurückgegeben haben. Die Erzieherinnen waren anders als in Deutschland sehr streng und die Kinder meiner Meinung nach zu oft und zu lange auf unterschiedliche Weise bestraft. Am Anfang war das sehr befremdlich für mich, nach einiger Zeit habe ich aber akzeptiert, dass es hier eben andere Umstände sind und es die Kinder leider auch nicht anders gewohnt sind.

Meine Arbeitszeiten waren von 8:00 Uhr bis 13:30 Uhr, sodass ich jeden Tag noch viel Freizeit hatte, die ich auch gerne genutzt habe, um noch etwas mit den Mädels aus meinem Haus zu unternehmen. Oftmals war es aber auch so, dass ich einfach Zuhause blieb und mit den Mädels gequatscht habe, weil ich zu fertig war.

Die Unterkunft im Student House

Ein Nachteil am Student House kann für Manchen sein, dass man eigentlich nie alleine ist. Man hat kein eigenes Zimmer, es gibt Gemeinschaftsbäder und im Wohn- und Essbereich ist eigentlich immer etwas los. Mit der Zeit gibt es auch mal Unstimmigkeiten zwischen Mädels und die ein oder andere Zickerei. Was man auch nicht vergessen sollte ist, dass sich in dem Haus in dem dann durchschnittlich 13-18 Mädels wohnen, ziemlich viel Dreck anhäufen kann. Die Spülsituation beispielsweise war immer ein heikles Thema, wo jeder von uns nicht immer Disziplin erwiesen hatte.

Freizeit in Südafrika

An den Wochenenden konnte man dann auch zeitaufwändigere Sachen unternehmen, wie beispielsweise ans Kap der guten Hoffnung fahren, eine Safari oder einen Road Trip machen. Es finden sich eigentlich immer Mitbewohnerinnen, die das auch gerne machen würden und so lernt man sich untereinander besser kennen und schweißt zusammen.

Ich habe mir für meinen zweiten Monat mit zwei Mitbewohnerinnen ein Auto gemietet, was einiges erleichtert hat. Ich kann es nur empfehlen, weil man dadurch einfach unabhängig ist und, wenn man es wirklich nutzt auch billiger damit wegkommt. Der Linksverkehr birgt einige Risiken, aber man gewöhnt sich wirklich total schnell daran.

Mit dem RGV-Team vor Ort hatte ich persönlich keine schlechten Erfahrungen. Alle Mitarbeiter waren immer hilfsbereit, falls wir Probleme hatten. Ja, es hat öfter mal länger gedauert, bis etwas erledigt war und es gab oft Verspätungen, aber hey das ist eben der südafrikanische Lifestyle! Man gewöhnt sich ziemlich schnell an die lockere Art der Südafrikaner. Ich habe in meiner Zeit in Südafrika eigentlich nur sehr positive Erfahrungen mit den Einheimischen gemacht. Die meisten Menschen sind mir sehr herzlich, offen und fröhlich begegnet.

Ich hoffe ich konnte dir einen realistischen Einblick geben und hoffe, dass du auch so eine bereichernde Zeit in Südafrika haben wirst, wie ich! 

Meine Erfahrungen im Kindergarten in Südafrika, von Paula K., März 2019

Portrait Paula
Autor
Paula

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