19.02.2022 / Tipps & Wissenswertes

Maritimer Tierschutz in Europa

Das Meer ist Lieferant für Nahrung, Energie und saubere Luft. Für uns selbstverständlich und überlebensnotwendig. Dennoch betreibt der Mensch fleißig Raubbau an den Ozeanen und es ist auch hier "fünf vor zwölf". Das bedeutet, wenn wir nicht schleunigst etwas gegen diese Entwicklung unternehmen, werden uns die Konsequenzen einholen und mit voller Wucht treffen.

Überfischung der Meere

Überfischung

Die zum Teil riesigen, zum Teil winzig kleinen Meeresbewohner, deren Welt, das Meer, sogar noch unerforschter ist als der Mond, leben auf 70% unseres wunderschönen Planeten. Allerdings könnte es sein, dass es in rund 50 Jahren keinen Fisch mehr geben wird. Grund dafür sind wir, der Mensch, des Fisches größter Feind.

Wird es bald keinen Fisch mehr geben?

Als Überfischung wird die massive Dezimierung von Fischbeständen in einem Gewässer durch Fischfang bezeichnet, wenn dabei mehr Fische gefangen werden, als sich die Tiere natürlich vermehren. Dies wiederum hat zur katastrophalen Folge, dass sich die Fischpopulationen nicht erholen können und auf Dauer aussterben. Ein Zahlenbeispiel: In den 1970er Jahren waren lediglich 10% der EU-Gewässer überfischt, heutzutage sind es über 90%! Das bedeutet im Klartext, wenn wir hier nicht schnellstmöglich und aktiv gegensteuern, dann wird es in etwa 50 Jahren keine Fische mehr geben!

Für ein Kilo Garnelen müssen neun Kilo Meerestiere sterben

Bei der Schleppnetzfischerei werden riesige Netze, teilweise so groß wie vier Fußballfelder, zum Fang gewaltiger Mengen Fisch eingesetzt. In ein so ein großes Netz passen 500 Tonnen Fisch, dabei gerät auch viel Beifang in die Netze. Als Beifang werden zufällig mitgefangene Meerestiere bezeichnet. Diese werden billigend in Kauf genommen, um höhere Fangquoten zu erzielen. Ein normaler Garnelenkutter wirft 80-90% der gefangenen Tiere wieder ins Meer zurück, wo sie dann an den Folgen der Gefangenschaft elendig verenden. So werden für ein Kilogramm Garnelen, etwa neun Kilogramm anderer Meerestiere getötet.

Aquakulturen - eine Alternative?

Um die freilebenden Fische zu entlasten, werden fast 50% unseres Bedarfes an Fisch mittlerweile in Aquakulturen gezüchtet. Doch die meisten der dort vor sich hin vegetierenden Fische sind Raubfische, welche sich wiederum von Fisch ernähren. Für ein Kilo gezüchteten Lachs, werden fünf Kilo gefangener Fisch verfüttert. Man wandelt in Aquakulturen also eine Art Fisch in eine andere um, aber erzeugt keinesfalls mehr Fisch.

Plastikmüll, Öl und Chemikalien

Die den Fisch bedrohenden Faktoren sind bedauerlicherweise vielfältig. Unmengen von Müll und Öl verschmutzen das Meer nachhaltig und zerstören den natürlichen Lebensraum der Meerestiere. Durch im Meer errichtete Öl- und Gasplattformen gelangen zahlreiche Chemikalien und andere Schadstoffe ins Wasser und verursachen dort große Schäden. Eine der größten Gefahren für die maritime Flora und Fauna ist jedoch die Überfischung.

Das "Blaue Manifest"

Zu Beginn des Jahres 2020 legten 102 Umweltschutzorganisationen das “Blaue Manifest” vor. Dieser Maßnahmenplan beschreibt konkrete Verhaltensweisen und Methoden, welche innerhalb eines bestimmten Zeitfensters in die Tat umgesetzt werden müssen, um die Küsten und Meere vor der Zerstörung zu bewahren. Im “Blauen Manifest” wird unter anderem gefordert, dass die Verschmutzung der Meere aufhören, dass ein Umstieg auf schonende Fischerei erfolgen muss, dass Maßnahmen zur Wiederherstellung gesunder, mariner Ökosysteme getroffen werden müssen und dass mindestens 30% der Meere unter hohen und höchsten Schutz gestellt werden müssen bis 2030.

Das können wir tun

Man kann in seinem Alltag schon viel erreichen, um der Überfischung und der fortschreitenden Zerstörung maritimer Ökosysteme entgegenzuwirken. Zum Beispiel weniger in Plastik verpacktes Obst & Gemüse kaufen und weniger bis keinen Fisch mehr essen, beziehungsweise genauer darauf achten, woher der Fisch kommt.

Freiwilligenarbeit im Meeresschutz

Wir haben in Griechenland, Italien, Spanien (Teneriffa) und Kroatien sehr engagierte Teams, die sich mit viel Leidenschaft für den maritimen Tierschutz einsetzen. Dort kannst du an Volunteer Projekten teilnehmen und zum einen viel über das Thema Meeres-, Natur- und Tierschutz lernen und zum anderen aktiv mithelfen. Du erforscht Wale und Delfine, Meeresschildkröten sowie viele andere Meeresbewohner, nimmst an Beach Cleaning Aktionen teil und klärst die Bevölkerung vor Ort über die Folgen der Überfischung und die Wichtigkeit des Artenerhaltes auf.

Volunteering im Meereschutz in Europa

Alle Informationen zum maritimen Volunteering in Europa

Beim Wal- und Delfinschutzprojekt in Italien erforschst du die lokale Meerespopulation. Die Besonderheit hierbei ist, dass du die gesamte Arbeitszeit über auf einem Boot verbringen und auch dort schlafen wirst.

Auch in Griechenland kannst du zum Beispiel im Umweltschutz auf den Ionischen Inseln unterstützen oder dich auf Kreta für Schildkröten einsetzen.

Im Meereschutzprojekt auf Teneriffa geht es darum, Forschungsdaten zu sammeln über die vor Ort lebenden Wale sowie über die Folgen des Walfangs und den Umwelt- und Tierschutz aufzuklären.

In Kroatien setzt du dich als Volunteer für Delfinforschung ein, insbesondere für die Erforschung des Großen Tümmlers, der vom Aussterben bedroht ist.

Kontaktiere uns gerne und informiere dich! Wir beraten dich gerne und freuen uns auf dich!

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RGV Redaktion

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