03.01.2024 / Erfahrungsberichte

Meine Freiwilligenarbeit im Husky Projekt in Schweden

Meiner Meinung nach hat mich das gesamte Projekt mehr zu einem reflektierten Menschen entwickelt, weswegen meine Persönlichkeit stark in positiver Hinsicht beeinflusst wurde und ich dieses Projekt definitiv weiterempfehle.

Meine Freiwilligenarbeit im Husky Projekt in Schweden

Meine Anreise und die Ankunft im Projekt

Ich bin zuerst von Frankfurt nach Stockholm und dann von Stockholm nach Arvidsjaur geflogen, da die Anreise nur durch Umsteigen möglich war. Ich würde empfehlen, mich früh genug um die Flugverbindungen zu kümmern, da die Flüge allein sonst schon sehr teuer werden können. Besonders beeindruckt hat mich der Flughafen Arlanda in Stockholm, aufgrund seiner Modernität durch beispielsweise Wasserspender mit kostenlosem Wasser aus heimischen Quellen und einem Meditations-/Gebetsraum. Mein Gepäck wurde beim Umverfrachten falsch verlegt, weswegen ich in Arvidsjaur ohne meine Koffer angekommen bin. Konstantin und Johannes haben mir aber dabei geholfen, mein Gepäck wiederzubekommen (was nach 3 Tagen auch der Fall war), mir Arbeitskleidung zur Verfügung gestellt und mir geholfen, Ruhe zu bewahren.

Das Orientierungsprogramm

Das Orientierungsprogramm hat sich über 3 Tage gestreckt und bestand aus 2 Intro-Hundetagen, bei denen man alles Notwendige beigebracht bekommen hat, wenn man mit den Hunden zu tun hatte und einem Intro-In-Tag, welcher hauptsächlich im Haus stattgefunden und sich auf die Bereiche Kochen und Putzen fokussiert hat. Bei den Intro-Tagen hat man zwar das Wichtigste beigebracht bekommen, jedoch kam es immer wieder mal zu Anpassungen der Aufgaben und man hat mit der Zeit immer wieder etwas dazugelernt, weswegen die meisten Volunteers ungefähr 2 Wochen brauchen, um sicher in ihren Aufgaben zu werden und gut mit den Anpassungen umgehen zu können.

Die Aufgabenbereiche

Zum Ende der Woche wurde meistens von Johannes ein Wochenplan für die nächste Woche erstellt, bei dem jeder Volunteer für jeden Wochentag seine Aufgabe zugeteilt bekommen hat. Die Woche bestand für jeden Volunteer aus zwei Dogs-, zwei In- und zwei Off-Tagen und aus einem Help-Tag, welcher bei jedem Volunteer in der Reihenfolge variiert hat. Der Dogs-Tag war der Tag, an dem man Zeit mit den Hunden verbracht hat. Man musste sie füttern, in den täglichen Auslauf lassen, die Zwinger und den Auslauf säubern und jeden zweiten Tag die Eimer mit Wasser auffüllen (außer im Winter). Beim In-Tag musste man die Mahlzeiten zubereiten (Frühstück, Mittag- und Abendessen), das Haus sauber machen und mit den Welpen spazieren gehen, da sie noch nicht mittrainieren konnten. Der Help-Tag war für alles Mögliche gedacht. Entweder haben Konstantin oder Johannes eine Aufgabe zugeteilt, wie zum Beispiel beim Einkaufen mithelfen (einmal die Woche/meistens montags), Hundeküche sauber machen oder das Gästehaus putzen. Man konnte aber auch aktiv Aufgaben vorschlagen, wie mit den älteren Hunden oder Welpen spazieren zu gehen, um auch den In-Leuten bei ihren Aufgaben zu helfen, oder kreativ an etwas arbeiten, wie beispielsweise einen Stuhl selbst zu bauen oder Bänke für die Feuerstelle. An den Off-Tagen war man von allen Aufgaben befreit und konnte machen, was man wollte. Ich habe meistens beim Training geholfen, bin joggen gegangen oder mit den Welpen spazieren gewesen, um ebenfalls die In-Leute bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Das Training für die Hunde fand meistens zwei Tage hintereinander mit einem darauffolgenden Tag Pause statt und bestand zuerst daraus, dass sie vor ein Quad gespannt wurden und dieses mit einer gewissen Geschwindigkeit (11-15 km/h) eine bestimmte Strecke gefahren wurde, um für die Saison die Kondition der Hunde zu steigern. Die Saison findet von Dezember bis Mai statt und der Alltag unterscheidet sich stark von dem Alltag außerhalb der Saison, da dann auch Gäste vor Ort sind und man sich um diese kümmern muss. Da ich jedoch außerhalb der Saison dort gewesen bin, kann ich nicht sonderlich viel zu der Saison sagen. Bei genug Schnee wird auf Schlitten umgestellt und es können dort dann auch mehrere Leute mitfahren, was auch viel Spaß gemacht hat. Der In-Tag war für mich die größte Umstellung, weil ich zuvor selten gekocht habe und nun für mehrere Personen kochen musste. Jedoch hat man meistens einen Dienst mit mehreren Leuten und Konstantin hilft einem als ehemaliger Koch gerne, wenn man Fragen zum Kochen an ihn stellt.

Die Unterkunft

Das Wohnen teilt sich auf zwei Häuser auf: Im Gästehaus wohnen Johannes, Gäste (in der Saison) und Jungen in einem Viererzimmer. Außerhalb der Saison werden bei vielen Volunteers auch Mädchen in den Gästezimmern auf der ersten Etage untergebracht, was in der Saison nicht möglich ist. Im Haupthaus, wo auch gegessen wird, ist das Viererzimmer der Mädchen und Konstantins Wohnung auf der ersten Etage. Somit ist die Zahl der Volunteers außerhalb der Saison deutlich höher und auch flexibler, da in der Saison maximal 4 Jungen und 4 Mädchen aufgenommen werden können. Das Leben in einem Volunteer-Haus war sehr entspannt. Abends haben die Volunteers oft etwas zusammen unternommen und man konnte trotzdem im Zimmer seine Ruhe haben, wenn man diese benötigte.

Essen

Was gekocht wurde, konnten die In-Leute sich außerhalb der Saison selbst aussuchen, mussten dies jedoch rechtzeitig angeben, da die Lebensmittel montags für die ganze Woche eingekauft wurden, was jedoch gut funktioniert hat. Innerhalb der Saison wurde nach Plan gekocht, der von Konstantin erstellt wurde. Konstantin war sowohl bei Gerichten innerhalb als auch außerhalb der Saison immer hilfsbereit, wenn man Fragen zur Umsetzung hatte, sofern man ihn gefragt hat. In beiden Fällen wurde viel mit Fleisch, besonders Elchgehacktes, gekocht. Es gab trotzdem aber auch immer eine gleichwertige vegetarische Alternative. Die Qualität des Essens hat mich überrascht, da diese dauerhaft sehr hoch war.

Freizeit in Schweden

Das Freizeitangebot hat sich hauptsächlich auf die Natur beschränkt, jedoch konnte man immer etwas finden, was man machen konnte. Ich bin an Off-Tagen jedes Mal joggen gewesen und habe beim Training geholfen, was bedeutet, den Hunden ihre Geschirre an- und auszuziehen und sie ein- und auszuspannen, sowie das Quad oder die Schlitten vorzubereiten und auch zurückzubringen, wenn das Training beendet ist. Solange der See nicht zugefroren ist, kann man Kanu fahren und bei zugefrorenem See mit Einverständnis von Konstantin auch mit Hunden über den See spazieren.

Besondere Erlebnisse

Meine wertvollsten Erlebnisse waren, Polarlichter zu sehen, was ein unbeschreiblich schöner Anblick ist und mir die Schönheit der Natur nahegebracht hat. Außerdem die Erfahrung, das erste Mal in meinem Leben in einem See eiszubaden, was ich unbedingt machen wollte und mir dort ermöglicht wurde und schließlich auch die Schlitten- und Quadfahrten, da diese das Highlight des Tages waren und es immer schön war, den Hunden beim Laufen zuzusehen. Definitiv kann man das Dark-Dinner, welches wir einmal veranstaltet haben, als eines meiner Highlights bezeichnen. Dort haben wir mit mehr als 12 Menschen bewusst im Dunkeln gegessen und Spiele gespielt, was sehr lustig und kreativ gewesen ist. Meiner Meinung nach hat mich das gesamte Projekt mehr zu einem reflektierten Menschen entwickelt, weswegen meine Persönlichkeit stark in positiver Hinsicht beeinflusst wurde und ich dieses Projekt definitiv weiterempfehle.

Erfahrungsbericht von Ben, Volunteer im Husky Projekt in Schweden, September bis November 2023

Portrait Elena
Autor
Elena

Eat. Sleep. Travel. Repeat.

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