22.08.2023 / Erfahrungsberichte

Meine Freiwilligenarbeit im Straßenkinderprojekt in Accra

Ghana ist für mich nach nur so kurzer Zeit ein zweites Zuhause geworden und ein Teil meines Herzens wird immer dort sein. Es ist ein unglaubliches Land, welches man aber nicht beschreiben kann, man muss es selbst erleben.

Yannikas Zeit in Accra

Anreise und Ankunft

Ich bin am Mittwoch in Accra angekommen. Mein Hinflug verlief nach Plan, sodass ich gegen 17 Uhr in Accra landete. Direkt als ich das Flugzeug verließ, empfingen mich die Mitarbeitenden des Flughafens freundlich und wiesen mir den Weg. Nachdem mein Visum und mein Impfausweis geprüft wurden, fand ich mich am Gepäckband wieder, wo ich während des Wartens erstmals Ghana richtig wahrnahm. Die warme, dicke Luft und die vielen Menschen, die sich offensichtlich nicht kannten und trotzdem miteinander redeten. Ich habe mich von Anfang an willkommen und wohl in dem Land gefühlt. Mit meinem Gepäck verließ ich das Gebäude und wartete etwa eine Dreiviertelstunde, bis mich zwei Leute ansprachen, die ebenfalls Freiwillige von RGV waren und mich abholten. Eine weitere Freiwillige war bei ihnen, sie war zufälligerweise im selben Flugzeug wie ich. Die Fahrt zum Student House war lang, weil der Verkehr an diesem Tag sehr stark war. Wir fuhren über die kaputten Straßen, losgelöst von jeglichen Verkehrsregeln, die man in Deutschland kennt und hörten AfroBeats, welche ich während der vier Wochen in Ghana zu lieben gelernt habe. Als wir ankamen, wurden wir von allen Freiwilligen herzlich empfangen und in unsere Zimmer eingeteilt. Ich war an dem Tag sehr müde, weshalb ich relativ schnell ins Bett ging.

Meine Zeit im Projekt

Am nächsten Tag war ich bereits das erste Mal im Projekt. Nach einer ca. einstündigen Fahrt mit dem Bolt erreichten wir Mama Minas Garten. Die Kinder kamen direkt auf mich zugerannt und zogen mich in alle Richtungen. Es war Donnerstag, also Playday. Das heißt, die Kinder haben die ganze Zeit gespielt, auf dem Trampolin, der Schaukel oder der Rutsche. Sie sind mir direkt ans Herz gewachsen. Wenn kein Playday war, dann machten wir Unterricht. Die Kinder waren in eine ältere und eine jüngere Gruppe eingeteilt. Ich war meistens bei den Jüngeren. Wir brachten ihnen viele grundlegende Dinge bei, wie Zählen, das Alphabet oder die Farben. Die Unterrichtseinheiten und Pausen dauerten je eine Stunde. Gegen 12.30 Uhr gab es Mittagessen. Wenn wir wollten, dann durften wir mitessen. Danach gingen wir meistens gegen 13 Uhr wieder zurück ins Student House bzw. auf den Markt, zum Mittagessen usw.

Die Unterkunft: Student House

In unserem Haus wohnten Volunteers aus verschiedensten Projekten. Ich mochte von Anfang an die Atmosphäre dort, wir haben in unserer Freizeit alle gern Zeit zusammen verbracht. Zum Beispiel sahen wir abends Filme oder spielten etwas oder redeten einfach nur. Das Student House hat mehrere Zimmer, manche davon mit sechs und andere mit vier Betten. Dabei handelt es sich immer um Doppelstockbetten. Wenn gerade kein Strom- oder Wasserausfall war, ließ es sich dort gut leben. Der Wasserdruck war zwar nicht der Beste und es gibt nur eine Waschmaschine für alle Volunteers, aber das machte mir nichts aus. Es gehörte einfach dazu. Theresa, die zum RGV-Team gehört und ebenfalls in unserem Haus wohnt, kochte jeden Tag Abendbrot und auch zum Frühstück sind immer Brötchen und Obst da gewesen. Theresa konnten wir immer ansprechen, wenn es Probleme gab. Sie ist eine sehr liebe Person und war auch ab und zu mal mit uns feiern.

Freizeit

An den Wochenenden gibt es meistens Trips an verschiedenste Orte Ghanas. So war ich einmal im Mole Nationalpark im Norden des Landes und ein anderes Mal in Cape Coast und Kakum. Auf diesen Ausflügen sieht man nochmal ganz andere Seiten von Ghana. Man wächst mit den anderen Volunteers noch mehr zusammen und lernt eine Menge Leute kennen. Auch in Accra selbst wird man jeden Tag mehrmals von Ghanaer:innen angesprochen. Vor allem, wenn man nachts unterwegs ist, lernt man sehr viele Leute kennen und bildet neue Freundschaften. Die Offenheit und Freundlichkeit der Menschen dort vermisse ich sehr, weil man sowas in Deutschland nicht findet. Es tut unfassbar gut, von solchen Leuten umgeben zu sein. Man wird ruhiger und lebt mehr im Moment.

Fazit

Die vier Wochen in Ghana waren die beste Zeit meines Lebens und ich werde definitiv wieder zurückgehen. Ich bin auch froh, mich für RGV entschieden zu haben, weil ich dadurch so viele liebe Menschen kennengelernt habe. Auch die Kinder und die anderen Leute im Projekt werde ich unfassbar vermissen. Ghana ist für mich nach nur so kurzer Zeit ein zweites Zuhause geworden und ein Teil meines Herzens wird immer dort sein. Ich lege diese Reise jedem nah, der eine Abwechslung von seinem Leben braucht und einfach mal was anderes sehen will. Ghana ist unglaublich, aber man kann es nicht beschreiben, man muss es selbst erleben.

Erfahrungsbericht von Yannika, Volunteer im Straßenkinderprojekt in Ghana, Juli & August 2023

Portrait Yannika
Autor
Yannika

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