01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Lehramt Praktikum in Nepal Erfahrungsbericht

Wir hatten eine wundervolle und bereichernde Zeit und ich bin mir sicher, dass ich in den nächsten Jahren an meine Nepalreise anknüpfen werde. In der Zeit, die ich hier verbracht habe, konnte ich viel über die nepalesische Kultur und die Menschen dort erfahren. Durch die Unterstützung von Shiri und seiner Frau, der RGV Mitarbeiter vor Ort, habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt und die Möglichkeit gehabt, meine Freizeit individuell zu gestalten.

Heikes Zeit in Nepal

Ankunft in Nepal

Ende Februar sind meine Freundin und ich für vier Wochen nach Nepal gereist. Trotz zweistündiger Flugverspätung (das Flugzeug konnte aufgrund der schlechten Sicht nicht landen), wurden wir am Morgen von zwei Nepali-Jungs am Flughafen von Kathmandu abgeholt. Diese fuhren uns sicher durchs Verkehrschaos zu unserem Hotel Pushkar. Das Hotel liegt mitten in Thamel in einem Innenhof.

Das Zimmer an sich hat nur ein Fenster und einen kleinen Waschraum und entsprach nicht ganz unseren Vorstellungen von einem Hotel. Schließlich wurden wir von einem Guide namens Budhi abgeholt, der mit uns die Sightseeing-Tour durch Kathmandu gemacht hat. Budhi spricht sehr gut Deutsch und ist ein absolut sympathischer und liebenswerter junger Mann, dem es sehr wichtig war, dass wir viel über die dortige Kultur und Religionen, wie den Hinduismus und den Buddhismus, lernen.

Erste Sight Seeing Tour in Kathmandu

Zuerst fuhren wir zu Pashupatinath, einer der wichtigsten Tempelstätten des Hinduismus. Direkt daran gliedert sich die Verbrennungsstätte am Fluss, an der wir auch bei Verbrennungen zusehen konnten. Danach fuhren wir zur Stupa von Bodnath, auch Budhanath genannt. Diese jahrhundertealte Stupa war schon lange einer der Hauptpilgerorte im Kathmandutal und auch heute kommen noch Pilger aus ganz Nepal und selbst aus Tibet hierher.

Auf einer Dachterrasse aßen wir zu Mittag, bevor wir zum letzten Programmpunkt kamen: Der Affentempel Swayambunath. Dort hat man – wenn der Himmel klar ist – einen tollen Blick auf Kathmandu. Von unserer Sight-Seeing Tour zurück, bekamen wir im Büro, neben unserem Hotel, die Busfahrkarte für den nächsten Tag.

Den Weg zum Buspark zeigte uns Budhi, und so hatten wir keine Probleme, diesen am frühen Morgen zu finden. Wir waren ganz froh darüber, nur eine Nacht in Kathmandu und im Pushkar-Hotel zu sein, da Kathmandu eine sehr laute, chaotische und für unsere Verhältnisse sehr schmutzige Stadt ist. Dem entsprach auch unser Zimmer in Pushkar.

Unsere Unterkunft im Chitwan National Park

Nach einer etwa sechsstündigen Busfahrt, durch eine atemberaubende Landschaft, kamen wir in Sauraha am Buspark an. Dies ist die letzte Haltestelle der Route. Dort warteten unglaublich viele Männer, die uns alle ein Taxi anboten, aber niemand erwartete uns. Zum Glück fanden wir einen hilfsbereiten jungen Mann, der Shiri einfach angerufen hat und zehn Minuten später wurden wir abgeholt. Eigentlich wollten wir in einer Gastfamilie wohnen, jedoch waren diese schon voll besetzt, deshalb bezogen meine Freundin und ich ein Zimmer im Hotel. Die Zimmer sind sehr geräumig, und es ist immer ein Badezimmer dabei.

Kulinarische Besonderheiten

Das Frühstück und das Mittagessen, haben wir immer im Hotelrestaurant eingenommen. Zum Abendessen waren wir bei den Frauen zu Gast. Diese kochen jeden Tag Dal Bhat, Takari und Fleisch über dem offenen Feuer. Man isst dort in Gesellschaft der Hotelangestellten und statt Besteck benutzt man die Hände. Das Essen ist unglaublich lecker, aber für deutsche Mägen sehr scharf. Wir haben uns jedoch schnell daran gewöhnt.

Mein Projekt: Mitarbeit in einer Dorfschule

Gleich am nächsten Tag sind wir mit drei anderen Volunteers in die Grundschule gelaufen. Der Weg dauert etwa 15 Minuten und führt an vielen Lehmhütten und an einem kleinen Tempel vorbei. Die Dorfschule selbst ist eine staatliche Schule und wird deshalb von Kindern aus sehr armen Familien besucht. Die Familien, die Geld für eine Privatschule haben, schicken ihre Kinder auf eben solche.

Die Klassen hier beginnen bei der ersten und enden mit der fünften. Außerdem gibt es einen Raum, in dem noch ganz kleine Kinder spielen und malen können. In jeder Klasse sind etwa vier bis acht Kinder – je nachdem, wie viele eben kommen. Eigentlich gibt es in Nepal die Schulpflicht, aber es gibt auch Kinder, die arbeiten oder auf ihre kleinen Geschwister aufpassen müssen.

Der Arbeitsalltag in der Dorfschule

Wir haben uns jeden Morgen (bis auf Samstag – Ruhetag) um 10 Uhr im Lehrerzimmer eingefunden. Die Kinder mussten sich auf der Wiese vor der Schule in fünf Reihen aufstellen und Sportübungen machen. Dann wurde die Nationalhymne geträllert und jedes Kind ist anschließend in sein Klassenzimmer gegangen. Wir Volunteers haben uns dann meist in Zweiergruppen aufgeteilt und sind von den Lehrerinnen in verschiedene Klassen geschickt worden.

Es war immer gut, wenn wir zu zweit waren, dann konnte einer Unterricht halten und der andere hat sich zu den Kindern gesetzt und sie entweder ruhig gehalten oder einfach mit ihnen die Aufgaben gemacht. Die Schüler sind sehr gut im Buchstabieren und Zählen. Deshalb haben wir viel Hangman gespielt oder mit Bildkarten neue Begriffe gelernt.

Oft haben wir uns ein Thema ausgesucht und dazu ein großes Tafelbild gestaltet, dass die Schüler dann abmalen und beschriften sollten. Bei den kleineren Klassen bieten sich englische Kinderlieder super an, da alle gerne singen. Obwohl ich nichts mit Pädagogik oder Lehramt zu tun habe, hat das Unterrichten unglaublich viel Spaß gemacht. Die Schüler sind sehr interessiert an Themen, die die Erde und deren Länder betreffen. Man findet sehr schnell heraus, wo die Interessen liegen (z.B. auch Lesen).

Freizeit in Pokhara und Umgebung

In der ersten Woche konnten wir gleich das "Touristenprogramm" machen. Shiri organisierte uns die Elefantensafari und eine Kanutour am nahegelegenen Fluss. Außerdem ist die nächstgrößere Stadt Tandi leicht mit dem Local Bus zu erreichen, der direkt an der Straße vor dem Hotel vorbeifährt. Dort haben wir beispielsweise Stoffe für Kleider und Gewürze gekauft. Als wir zwei größere Ausflüge geplant hatten, konnten wir immer Shiri fragen, ob er uns einen Bus organisiert, welche Städte sich zu sehen lohnen und ob es besser ist, auch eine Nacht dort zu bleiben.

Wir haben Bandipur und Lumbini besichtigt. Da in der Schule Prüfungen und schließlich die Ferien anstanden, konnten wir die letzten drei Tage noch nach Pokhara fahren. Einer von Shiris Brüdern hat dort ein Hotel namens "Eco Resort", in dem wir für einen guten Preis schlafen konnten. In Pokhara haben wir die Friedensstupa, den Devi’s Fall, die Devi’s Cave und eines der tibetischen Flüchtlingsdörfer besichtigt. Von Pokhara aus sind wir mit dem Bus nach Kathmandu. In Kathmandu haben wir die letzte Nacht bei Sher im Haus verbracht und wurden dann am nächsten Morgen an den Flughafen gebracht.

Fazit meines Auslandspraktikums

Wir hatten eine wundervolle und bereichernde Zeit und ich bin mir sicher, dass ich in den nächsten Jahren an meine Nepalreise anknüpfen werde. In der Zeit, die ich hier verbracht habe, konnte ich viel über die nepalesische Kultur und die Menschen dort erfahren, die trotz ihrer Armut so offenherzig, fröhlich und gastfreundlich sind. Durch die Unterstützung von Shiri und seiner Frau, der RGV Mitarbeiter vor Ort, habe ich mich sehr gut aufgehoben gefühlt und die Möglichkeit gehabt, meine Freizeit individuell zu gestalten.

Lehramt Praktikum in Nepal Erfahrungsbericht von Heike W., 24.03.2015

Portrait Heike
Autor
Heike

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