28.03.2020 / Erfahrungsberichte
Meine Erfahrungen im Flüchtlingsprojekt in Südafrika
Auch der Abschied meiner Gastfamilie war nicht einfach, denn ich hatte eine wundervolle Zeit bei ihnen verbracht. Für jeden der vielen Freiwilligen geben sie sich Mühe, ihn mit seinen guten und schlechten Angewohnheiten in die Familie einzubinden. Generell habe ich in Südafrika vieles erlebt. Am Wochenende durch das umwerfende Panorama Kapstadts zu wandern, entspannt auf Märkten exotisch zu essen, zu einem Whale Festival nach Hermanus zu fahren oder einfach eine wilde Minibusfahrt zu genießen…es sind alles Dinge, die ich vermisse und hoffentlich noch einmal erleben werde.
Bias Zeit in Südafrika
Der erste Arbeitstag bei meinem Projekt war voller Überraschungen, für jemanden, der gerade aus dem Flugzeug aus München gestiegen war. Der Minibus, mit dem ich zur Arbeit fuhr hielt nicht an festgelegten Haltestellen oder Zeiten. Stattdessen hältst du am Straßenrand deinen Arm hoch, kletterst in das oft sehr überfüllte Gefährt und genießt eine holprige, schnelle und günstige Fahrt mit lauter Musik. An der Bushaltestelle in Bellville sah es wieder sehr ungewohnt aus: An lauter Minibrais bewarben die Verkäufer ihre Ware, merkwürdige, mit Fell und Federn überzogene Sandalen wurden auf einem am Boden liegenden Tuch angepriesen.
Der Arbeitsalltag im Projekt
Im Büro angekommen war ich mir sehr bald sicher, dass ich meine 3 Monate sinnvoll verbringen würde, denn die Programme, die für somalische Flüchtlinge angeboten werden, sind sowohl nachhaltig, als auch dem Bedarf angepasst. Meine Mit-Freiwillige - sehr bald auch Freundin - und ich wurden vom ersten Tag an sehr freundlich aufgenommen. Nach kurzer Zeit wurden die interessantesten Diskussionen über Politik und Religion geführt, mit Vorliebe freitags, denn so kurz vor dem Wochenende herrschte immer eine besonders entspannte Stimmung.
Die täglichen Aufgaben im Flüchtlingsprojekt
Wir beide waren vormittags in der Öffentlichkeitsarbeit tätig, machten also Bilder, die auf Plakaten und der Homepage der Organisation, welche wir später erstellten, landeten. Aber auch bei kleineren Aufgaben, wie an der Rezeption zu sitzen oder zu kopieren konnten wir behilflich sein. Oft stellte sich zwar bei unseren Bürotätigkeiten nach dem Erfüllen einer Aufgabe heraus, dass unsere Vorstellungen etwas von denen unserer Kollegen abwichen, aber im Großen und Ganzen verlief diese Arbeit problemlos. Nachmittags unterrichtete dann jede von uns eine Gruppe Erwachsener Englisch, wobei die Klassengröße etwa zwischen 5 und 15 lag.
Die Motivation der Schüler konnte hier kaum mit der verglichen werden, die ich aus Deutschland kenne. Da ich noch nie unterrichtet hatte, wurde ich am Anfang natürlich ins kalte Wasser geworfen, doch der viermal wöchentlich stattfindende Unterricht wurde schnell zur Gewohnheit. Die Abwesenheit moderner Schulbücher war eine Herausforderung, doch bald erstellten wir selber Wochenpläne mit Vokabeln und Grammatik, welche wir in unserer vorletzten Woche mit einem Test abprüften. Beim Abschied merkte ich, wie sehr man sich in nur 3 Monaten schon in eine am Anfang so fremde Umgebung einleben kann und wie sehr man mit den Menschen vor Ort zusammenwächst.
Mein Fazit nach 3 Monaten
Auch der Abschied meiner Gastfamilie war nicht einfach, denn ich hatte eine wundervolle Zeit bei ihnen verbracht. Für jeden der vielen Freiwilligen geben sie sich Mühe, ihn mit seinen guten und schlechten Angewohnheiten in die Familie einzubinden. Generell habe ich in Südafrika vieles erlebt. Am Wochenende durch das umwerfende Panorama Kapstadts zu wandern, entspannt auf Märkten exotisch zu essen, zu einem Whale Festival nach Hermanus zu fahren oder einfach eine wilde Minibusfahrt zu genießen…es sind alles Dinge, die ich vermisse und hoffentlich noch einmal erleben werde.
Meine Erfahrungen im Flüchtlingsprojekt in Südafrika, von Bia B., 28.03.2018
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