Ghana Straßenkinder Projekt Erfahrungsbericht

Vorbereitung und Vorfreude

Auch ich würde gerne von meinem (leider nur) 4 wöchigen Auslandspraktikum in Ghana im Straßenkinder Projekt berichten. Ich hatte ehrlich gesagt keine großen Erwartungen, außer jede Menge zu lernen, viel bei den Kindern zu sein und vor allem durch die Gastfamilie gut aufgenommen zu werden.

Mit hohen Erwartungen an Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und Organisationstalent kommt man in Ghana jedenfalls nicht weit, das sollte man direkt lassen. In Deutschland habe ich mich natürlich schon über Land, Kultur, Sprache, Religion etc. informiert, habe diverse Familie/Freunde/Nachbarn nach Erfahrungen in Westafrika gefragt und letztendlich sogar Tipps und Empfehlungen zu Accra bekommen. Ich habe ein, zwei Wörter auf Twi gelernt, mir Erfahrungsberichte durchgelesen und mich ansonsten einfach nur riesig gefreut.

Ankunft in Ghana

Natürlich war auf den ersten Blick alles ein bisschen zu viel aber nach spätestens dem netten Empfang am Flughafen (die Helfer von Mama Mina haben zum Teil 4 Stunden auf uns gewartet!) gewöhnt man sich während des 5-tägigen Orientierungs-Programms ganz schnell ein und will letztendlich gar nicht mehr zurück. Ghana ist wunderbar sorglos und offen, jeder ist hilfsbereit und glücklich einem Obroni (=Weiße/r) zu helfen und das tägliche Leben für die Freiwilligen besteht aus der Arbeit, wo jeder seine Erfahrungen (ob negativ oder positiv) macht und den Nachmittagen, wo man auch einfach mit einem frischen Ananas-Mango-Papaya-Salat in Mama Minas Garten in der Sonne sitzt.

Lernen, singen und tanzen im Straßenkinder Projekt

Mein Projekt war das Straßenkinder Projekt in Ghana, welches von etwa 8 bis 13 Uhr ging. Am Ende bekamen alle noch ein warmes Mittagessen. Es gab jeweils eine Stunde Englisch und eine Stunde Mathe und dazwischen wurde mit den Kindern gesungen, getanzt oder einfach nur rumgerannt und rumgealbert. Wir hatten 4 verschiedene Altersklassen, ich hatte die jüngste Klasse, also 4 oder 5 Kinder, ungefähr im Alter von 5 Jahren. Man konnte ihnen täglich etwas näher bringen und kleine Schritte in Richtung der ersten Rechnung oder des ersten geschriebenen Wortes machen. Es war unheimlich interessant und schön, so mit den Kindern zu arbeiten und vor Ort wirklich etwas zu erreichen.

Auf meine Gastfamilie war immer Verlass!

Wie wirklich fast alle Ghanaer, die ich getroffen habe, waren auch diese Menschen unheimlich hilfsbereit, haben sich um dich gekümmert, dich bei Ausflügen beraten und hatten einen Sinn für Humor und ein großes Herz. Natürlich wurde ich in diesen 4 Wochen auch selbstständiger und selbstbewusster, wenn es darum geht ein Taxi anzuhalten, eine Hose für die Hälfte des Preises zu bekommen oder einen Ausflug zu planen, aber ich konnte mich auf diese Familie verlassen.

Reisen und Ausflüge

Reisen lohnt sich. Ausflüge zu den Shai hills, Dodowa waterfalls, Ada Foah, Cape Coast und natürlich alle Märkte und Strände in Accra und Umgebung sind schön und vor allem eine Abwechslung zum Stadtleben (also die Strände. Die Märkte sind so "Stadtleben" wie es nur geht). Wenn man länger bleibt, lohnt es sich auch unbedingt in den Norden zu fliegen.

Fazit zu meiner Freiwilligenarbeit in Ghana

Jede/r Freiwillige/r stößt hier und da auch mal an seine Grenzen, doch letztendlich kann man die Zeit nur genießen und hoffen auf jeden Fall nochmal hinzufahren. Ich habe eine Menge gelernt, gesehen und will keine meiner Erfahrungen jemals vergessen.

Ghana Straßenkinder Projekt Erfahrungsbericht von Josanne S.