01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Freiwilligenarbeit Uganda Erfahrungsbericht

Es waren neun unglaublich schöne Wochen in Uganda! Ich empfehle es jedem weiter, nach Uganda (oder allgemein Afrika) zu gehen; ich selbst möchte eines Tages unbedingt wieder zurück! Vielen Dank an alle, die mir diesen Aufenthalt möglich gemacht haben und vielen Dank an alle, mit denen ich diese wunderbare Zeit teilen durfte! Ihr seid toll.

Sofias Zeit in Uganda

Uganda - ein wunderbar vielfältiges Land

Afrika, Uganda, Nkokonjeru… Ein Kontinent, viel zum Staunen! Ein Land, viel zum Lieben! Ein Dorf, viel zu Helfen! Hart arbeitende Frauen, liebenswürdige, staunende Kinder mit großen Augen, Augen aus zerflossener Schokolade; tanzende Menschen, zu Musik, die alles Andere auf der Welt vergessen lässt und ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Der Zauber Afrikas, der Zauber Ugandas. Der Zauber einer Sprache, die an Mutters wunderschöne Schallplatten-Musik erinnert. Ein Zauber, der zum Träumen einlädt, zum Staunen und Genießen; der an die Echtheit des Lebens erinnert und an seinen Wert.

Uganda berührte mich auf die unterschiedlichsten Weisen. Die Gerüche, Geschmäcker, Farben, Stimmen, Töne, Düfte. Die Natur, die Menschen, die Tiere. Wenn man stehen bleibt und sich Zeit zum Atmen schenkt. Wenn man die Augen schließt und mit seinem Herzen lauscht. Schon werden die Sinne davongetragen von den Trommeln aus Nkokonjeru und den Geräuschen der Tiere. Von den belebenden Lauten am Tag oder den beruhigenden bei Nacht. Von den Lauten der Natur, Tier und Mensch, die Leben und Traum verkünden.

Die ersten Tage in Kampala

Meine ersten und letzten Tage in Uganda verbrachte ich in der Hauptstadt Kampala. Eine Stadt, die niemals schläft, eine Stadt voller Leben. Musik, Rufe, Autolärm verbinden sich zu einer einzigen Geräuschkulisse, die verlässlich immer zugegen ist. Laden an Laden färben die Straßen bunt mit ihren Kleidern. Auf den Märkten reiht sich Stand an Stand, wo Händler ihre Waren anpreisen. Schuhe, Mais, Bohnen, Teppiche, Früchte, … ein fließender Übergang. Nicht auszumachen, wo der Markt beginnt, wo die Stände ein Ende nehmen. Kampala ist ein wirres, lebhaftes Chaos aus Händlern, Reisenden, Arbeitern, Kindern, Familien, Heimkehrenden, Aufbrechenden in einer bunten Mischung aus Musik, Krach, Duft und Gestank. Und eins ist sicher: es lebt!

Nkokonjeru und meine Gastfamilie

Die sechs Wochen nach meinen Anfangstagen in Kampala verbrachte ich in dem kleinen Dorf Nkokonjeru, welches auf der einheimischen Sprache Luganda so viel wie "Weißes Huhn" bedeutet. Hin ging es zweieinhalb Stunden auf einer holprigen Piste in einem überfüllten Matatu, die üblichen Taxis. In einen alten Toyota-Kleinbus, für 14 Personen zugelassen, quetschen sich dort bis zu 24 Personen hinein. Erstaunlicherweise wird das in Uganda aber nicht mal wirklich unbequem, die Stimmung bleibt trotzdem locker, ausgelassen, fröhlich. Afrika!

In "meinem" Dorf kam ich dann zu meiner Familie, einer liebreizenden Mutter, Prossy, mit insgesamt 6 Kindern (vier bis 19 Jahre) und ihrem Mann, Ignitius. Es war eine sehr tolle Zeit mit ihnen, hier zurück in Deutschland vermisse ich sie sehr. Danke für die schöne Zeit und Gastfreundschaft! So lernte ich das Alltagsleben einer ugandischen Familie kennen, durfte z.B. im Garten mithelfen oder habe ein paar afrikanische Gerichte kochen gelernt.

Die Arbeit im Brunnenbau-Projekt

Mit Ignitius und zwei ugandischen NGOs, habe ich in diesen 6 Wochen zusammengearbeitet. Zusammen haben wir einen Brunnen gebaut, Umfragebögen erstellt und durchgeführt, Projekte geplant, beraten, richtig-Händewaschen gelehrt, Gärten angelegt und Bäume gepflanzt. Es war eine sehr besondere, wunderschöne und einmalige Zeit mit sehr viel Spaß!

Reisen und Ausflüge

Durch das Leben im Dorf und meine Reisen an den Wochenenden habe ich die Natur Ugandas immer besser kennen gelernt. Wunderschöne Bäume, Wälder, Wiesen, Felder, Flüsse, Wasserfälle und Dörfer. Ich habe in meinem Dorf glücklicherweise noch ein anderes deutsches (Freddie), und zwei amerikanische Mädchen (Amber und Emily) kennengelernt, sodass ich mit ihnen fast jedes Wochenende verreist bin. So hab ich ziemlich viel von Uganda gesehen: Fort Portal, Jinja (Nil-Quelle), Mbale, Ssese Islands, Entebbe, Murchison Falls National Park, Ngamba Islands.

Meine Arbeit im Schimpansen-Projekt

Zum Abschluss ging es ins Schimpansen-Projekt beim Viktoriasee. Dort habe ich Schimpansen gefüttert, Ihnen beim Spielen zugeschaut, ihre Käfige geputzt und mit zwei kleineren Schimpansen (dreieinhalb und sechs Jahre) bin ich sogar durch den Wald spazieren gegangen! Eine wundervolle Erfahrung, Schimpansen von so nah betrachten und erkennen zu können, wie wenig wir uns doch unterscheiden.

Die zwei Wochen auf der Insel waren sehr erholend. Frühmorgens steht man mit dem ersten Schrei der zahlreichen, bunten Vögel und dem Rauschen der See auf. Mit jedem Schritt aus dem Haus hinaus dem See entgegen fühlt man, wie die Luft von dem Wasser trinkt und eine angenehme Brise mit dem leicht salzigen Geruch nach Fisch und See, mit sich bringt. Die Tiere, das Schreien der Schimpansen, das Zwitschern der Vögel, ihre bunte Vielfalt begleitet dich über den Tag, bis dich abends die Sonne mit einem letzten rot-orange glühendem Wink über dem See verabschiedet und den Himmel in hitzige Glut taucht, sodass dich das verlässliche Rauschen des Gewässers in den Schlaf wiegt. Beendet wurde mein Aufenthalt mit einer rasanten ca. einstündigen Fahrt auf dem Speedboot zurück zum Festland.

Fazit meiner Freiwilligenarbeit in Uganda

Nach nochmals ein paar Tagen Aufenthalt in Kampala, da ich leider (oder doch zum Glück!) meinen Rückflug verpasste (Achtung, Ugander haben’s nicht so mit der Pünktlichkeit. Also bei wichtigen Terminen am besten zwei Stunden Puffer einplanen!), ging es dann sicher zurück in die Heimat.
Es waren neun unglaublich schöne Wochen in Uganda! Ich empfehle es jedem weiter, nach Uganda (oder allgemein Afrika) zu gehen; ich selbst möchte eines Tages unbedingt wieder zurück! Vielen Dank an alle, die mir diesen Aufenthalt möglich gemacht haben und vielen Dank an alle, mit denen ich diese wunderbare Zeit teilen durfte! Ihr seid toll.

Freiwilligenarbeit Uganda Erfahrungsbericht von Sofia P., Oktober 2014

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Autor
Sofia

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