01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Freiwilligenarbeit mit Kindern mit Behinderung Namibia

Rückblickend waren diese 6 Wochen wirklich toll! Ich habe viel erlebt und auch viel dazu gelernt. Ich habe große Armut gesehen, aber auf der andere Seite ebenso unbändige Lebensfreude. Ich weiß nun Dinge zu schätzen, die für mich vorher nahezu selbstverständlich waren. Ich habe Gastfreundlichkeit, sowohl in Namibia als auch in Kapstadt, im höchsten Maße erlebt und pflege heute noch Kontakt zu den Menschen die ich in beiden Ländern kennengelernt habe.

Christinas Zeit in Namibia

Der Traum nach Afrika zu reisen wird endlich wahr!

Schon seit Jahren träumte ich davon, einmal für eine längere Zeit nach Afrika zu reisen. Im Januar 2015 war es dann endlich soweit. Im Internet habe ich lange nach einer passenden Organisation gesucht und sie mit RGV scheinbar gefunden. Ich entschied mich für einen 6-wöchigen Trip. 4 Wochen Freiwilligenarbeit in Namibia und 2 Wochen "Sightseeing" in Kapstadt. Die Organisation meiner Reise (Visum, Impfungen etc.) erfolgte reibungslos. Das Team von RGV und auch Steffi aus Namibia standen mir mit Rat und Tat zur Seite.

Meine Ankunft in Windhoek

Ich konnte es kaum erwarten! In Windhoek sollte ich in einer Bildungseinrichtung für Kinder mit Behinderung arbeiten. Ein wahres Traumprojekt für mich! Nachdem ich am 1.2.2015 endlich in Windhoek gelandet war, wurde ich herzlich von John – Steffi´s Ehemann – empfangen. Er fuhr mich zum Student House in Windhoek West, welches für die nächsten 4 Wochen mein Zuhause sein sollte. Unterwegs unterhielten wir uns gut und John erzählte mir einige spannende Dinge über Namibia.

Zusammenleben und Freundschaften mit Volunteers und Studenten

Das Student House war recht schön und für afrikanische Verhältnisse wirklich gut ausgestattet. Ich lernte direkt die beiden anderen Volunteers kennen, mit denen ich bis heute noch Kontakt habe! Auch mit den Studenten im Student House verstanden wir uns prima und haben auch das ein oder andere Mal gemeinsam etwas unternommen. Windhoek ist zwar überschaubar aber dennoch gibt es dort viele Sehenswürdigkeiten. Es ist schön dort

Verhaltensregeln bei einem Glas Rock Shandy

Am Nachmittag lernte ich endlich auch Steffi kennen. Sie zeigte mir die Stadt und erzählte mir später bei einem Glas „Rock Shandy“ (ein Getränk welches ich in Deutschland immer noch vermisse) alles über Namibia. Die Geschichte, die Völker, Verhaltensregeln und was man als „Tourist“ alles beachten solle. Sie nahm sich wirklich viel Zeit und gab mir im Anschluss eine Liste mit allen wichtigen Telefonnummern und Adressen

Meine Herausforderungen als Teacher

Am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam zu meinem Projekt. Die Einrichtung befindet sich in Komasdhal, einem Vorort von Windhoek. Ich lernte die Lehrerinnen kennen und konnte bereits mit einigen Kindern Kontakt aufnehmen. Die nächsten 4 Wochen versprachen also spannend zu werden. Für die Kinder war ich von nun an "Teacher". Meine Aufgabe war es, eine Klasse von ca. 9 Schülern zu betreuen. An manchen Tagen waren es nur 5, an anderen Tagen 12 Kinder.

Das Alter der Kinder war ebenso unterschiedlich. Einige waren 7 oder 8 Jahre, andere 13-14 Jahre. Keine leichte Aufgabe allen gerecht zu werden. Ich besaß kaum Material (ein paar Wachsmalstifte, diverse Malbücher und eine ABC-Tafel). Für mehr fehlte das Geld. Natürlich habe ich die Lehrerin gefragt, was ich lehren sollte. Sie sagte jeden Tag aufs neue „Such dir was aus“. Auch zu den Behinderungen konnte die Lehrerin mir keine eindeutigen Antworten geben. Keine leichte Aufgabe, zumal ich nur auf meine Erfahrungen aus Praktika etc. zurückgreifen konnte. Aber ich denke, dass ich diese Aufgabe trotzdem gut gemeistert habe.

Meine Tätigkeiten im Projekt

Ich lernte mit den Kindern das ABC, Zählen und lies sie mit Luftballons, die ich aus Deutschland mitgebracht hatte, arbeiten. Geschicklichkeitsübungen wie diese haben den Kindern und mir großen Spaß gemacht. Im Laufe der Wochen kam eine neue Volontärin hinzu. Ich gebe zu, froh darüber gewesen zu sein, da die Betreuung der Kinder alleine zwar Spaß gemacht hat und auch eine echte Bereicherung war aber mich trotzdem an meine Grenzen gebracht hat. Zusammen machten wir mit den Kinder motorische Übungen, versuchten ihnen auf spielerische Art neues beizubringen und haben mit den Kindern auch das ein oder andere mal gesungen und ihnen Geschichten vorgelesen. Alle hatten unglaublich viel Spaß! Die Kinder aus tiefstem Herzen lachen zu hören war wirklich einer der schönsten Momente, die ich während meines Aufenthaltes erleben durfte.

Unvergessliche Safaris

An den Wochenenden unternahm ich diverse Ausflüge. Mit Wild Dogs eine Zeltsafari durch den Etosha Nationalpark und mit Camelion Safaris eine Lodge-Safari von Swakopmund ins Sossusvlei. Beide Trips waren unglaublich spannend und unvergessliche Erlebnisse! Auch Windhoek bietet viele Sehenswürdigkeiten, die man sich gut an einem Tag anschauen kann. Nach 4 -viel zu kurzen- Wochen war es Zeit für den Abschied.

Zwei Wochen Urlaub in Kapstadt

Mein "Urlaub" in Kapstadt stand an. Mit dem Intercape fuhr ich von Windhoek ca. 20 Stunden nach Kapstadt. Der Bus bot viel Komfort. Die Busfahrt hatte ich mir wesentlich schlimmer vorgestellt. Auch die zwei Wochen in Kapstadt vergingen viel zu schnell. Wir Mädels aus dem damals gerade neuem Student House freundeten uns sofort an und unternahmen viel gemeinsam. Der Tafelberg, Lions Head, Long Street, Waterfront, Camps Bay. Eine genaue Aufzählung meiner Erlebnisse würde den Rahmen sprengen, da ja meine Erfahrungen in Namibia das Hauptthema sind.:) Kapstadt ist eine grandiose Stadt, die unglaublich viel zu bieten hat!

Fazit: Eine persönliche Bereicherung

Rückblickend waren diese 6 Wochen wirklich toll! Ich habe viel erlebt und auch viel dazu gelernt. Ich habe große Armut gesehen, aber auf der andere Seite ebenso unbändige Lebensfreude. Ich weiß nun Dinge zu schätzen, die für mich vorher nahezu selbstverständlich waren. Ich habe Gastfreundlichkeit, sowohl in Namibia als auch in Kapstadt, im höchsten Maße erlebt und pflege heute noch Kontakt zu den Menschen die ich in beiden Ländern kennengelernt habe.

Würde ich dieses Abenteuer noch einmal eingehen? – JA!

Freiwilligenarbeit mit Kindern mit Behinderung Namibia, Erfahrungsbericht von Christina K., 9.12.15

Portrait Christina
Autor
Christina

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