25.05.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht zu meiner Zeit als Ashram Volunteer in Thailand

Die unterschiedlichen Rituale hier im Ashram werden einem schnell vertraut, dazu gehört beispielsweise das ‚Foodblessing‘ vor jeder Mahlzeit. Frühstück und Mittagessen werden von dem dafür zuständigen Team an dem jeweiligen Tag zubereitet, während Kik (eine thailändische Frau) das Abendessen für die Gemeinschaft kocht. Das Essen im Ashram ist ausschließlich vegetarisch und teilweise auch aus dem eigenen Garten.

Lauras Zeit in Thailand

Meine Ankunft in Thailand

Nach meinem Studium wollte ich noch einmal eine Zeit ins Ausland bevor es mit dem Arbeitsalltag losgeht. Ich wollte meine Zeit sinnvoll nutzen und entschied mich nach Nordthailand zu gehen. Am 3. April ging meine Reise also los. Ich flog nach Bangkok, wo ich früh am Morgen landete und sofort etwas Geld gewechselt habe und mir in einem 7-Eleven Shop eine Thai-Simkarte gekauft habe. Mit der Tourist Prepaid Karte hatte ich für umgerechnet 8€ eine Woche 4Gb und etwas Guthaben auf meinem Handy.

Nachdem ich mit dem Shuttle umsonst den Flughafen gewechselt hatte, war ich sehr früh am Flughafen Don Mueang. Es war nicht viel Verkehr und somit hat alles in allem 1h30 gedauert und ich musste also von 7 - 12 Uhr auf meinen nächsten Flug nach Udon Thani warten. Ich kam pünktlich an und Maria wartete bereits am Flughafen auf mich. Ich wurde für einen Aufpreis von 15€ von ihr und Kik abgeholt und ins Ashram gefahren. Die Fahrt ging sehr schnell, da Maria ein toller, offener Mensch ist, bei dem man sich gleich sehr wohl fühlt.

Mein Alltag als Ashram Volunteer in Nordthailand

Im Ashram angekommen war gerade freier Nachmittag (immer mittwochs), sodass ich die gut Zeit hatte meine Sachen auszupacken, bevor Maria mir alles gezeigt hat. Bei meiner Ankunft waren wir eine kleine Gruppe (6 Leute), das ändert jedoch von Woche zu Woche. Am Abend habe ich dann an meiner ersten Meditation teilgenommen und bin mit einem guten Gefühl schlafen gegangen. Den Schlafsaal mit den anderen Freiwilligen zu teilen empfand ich als angenehm, es wurde aber trotz Ventilator schon mal sehr heiß hier.

Am Tag verbringt man hier jedoch keine Zeit und am Abend kühlt es dann etwas ab, sodass man unter den Moskitonetzen ruhig schlafen kann. Der Schlafsaal hat keine richtigen Mauern, was einem den Blick in die Natur erlaubt. Überhaupt ist das Ashram der perfekte Ort für Menschen die der Natur näher kommen wollen. Der Garten, der Wald, die natürlich gebauten Räume und die spirituellen Menschen lassen einen Ort entstehen in dem man sich sehr verbunden mit der Natur fühlt. Im April ist die heißeste Zeit, ich musste mich also erst an die 38 Grad gewöhnen. Ab und zu kam aber ein Gewitter auf und es wurde ein paar Tage angenehmer.

Der Tagesablauf im Ashram

Während den ersten Tagen musste ich mich aber auch an die Uhrzeiten im Ashram gewöhnen (durch den Jetlag war das aber kein Problem). Um 5.40 Uhr läutet der Gong für die erste Meditation. Der Alltag ist sehr geregelt und trotzdem individuell gestaltbar. Die unterschiedlichen Rituale hier im Ashram werden einem schnell vertraut, dazu gehört beispielsweise das ‚Foodblessing‘ vor jeder Mahlzeit. Frühstück und Mittagessen werden von dem dafür zuständigen Team an dem jeweiligen Tag zubereitet, während Kik (eine thailändische Frau) das Abendessen für die Gemeinschaft kocht. Das Essen im Ashram ist ausschließlich vegetarisch und teilweise auch aus dem eigenen Garten.

Gearbeitet wird morgens eher an körperlich anstrengenderen Projekten, weil die Hitze dies besser zulässt. Die Aufgaben variieren täglich (wenn man will), man kann sich jedoch auch einem Projekt besonders widmen und intensiv daran arbeiten. Für mich war es spannender mich in jedem Bereich einzubringen um so viel wie nur möglich zu lernen. Ich bin ohne Vorerfahrungen und mit vielen Interessen dorthin gegangen. Typische Aufgaben am Morgen waren z. B. Natural Building (ein Projekt bestand darin einen neuen Ofen zu bauen, ein anderes an einem Haus weiterzubauen), Gartenarbeit (wie Beete errichten, Gemüse pflanzen, ...), Heu oder Bohnen sammeln.

Nach dem Mittagessen ist Pause, weil dann die heißesten Stunden sind. Meine liebste Beschäftigung war es dann mich im Teich abzukühlen, vor der gemeinsamen ‚Deep Relaxation‘. Anschließend wird noch einmal gearbeitet; wieder stehen einem viele verschiedene Aufgaben zur Wahl, beispielsweise kann man sich an der Verarbeitung von Plastik beteiligen (Plastik waschen und Eco-Bricks herstellen), ‚Seedsaving’ (unterschiedliche Samensorten sammeln und verarbeiten, ‚Seedballs‘ herstellen) oder bei der Herstellung natürlicher Produkte helfen (Seife, Marmelade, Kombucha, ....). Vor dem Abendessen wird dann noch einmal meditiert und abends werden regelmäßig unterschiedliche Workshops oder Präsentationen angeboten (z. B. zum Thema Permakultur, Thaisprache, ...). Hier können auch alle Freiwilligen etwas zu einem Thema präsentieren, wenn sie dies möchten.

Die Ausstattung des Ashrams

Der Aufenthaltsort im Ashram, in dem sich immer getroffen wird, nennt sich Sala. Hier wird auf Teppichen gegessen und meditiert. Die Küche ist auch ganz offen, hier steht einem viel Obst und Gemüse zur Verfügung um für die Gemeinschaft zu kochen und kreativ zu sein. Der Schlafsaal befindet sich über dem Sala und besteht hauptsächlich aus Matratzen und Moskitonetzen, man hat jedoch auch genug Platz sein Gepäck unterzubringen oder aufzuhängen. Man kann gegen einen Aufpreis alternativ auch in einer Bambushütte für sich schlafen.

Es gibt Männer- und Frauenduschen, in denen man darauf achten sollte natürliche Produkte zu benutzen. Seife und Shampoo kann man im Ashram kaufen, genauso wie Moskitospray, Aloe Vera Gel und umweltfreundliche Hygieneartikel für Frauen (Baumwollbinden und Mooncups). Die Toiletten sind sauber und werden jeden Tag vom Kompostteam geleert. Allgemein wird auf ein umweltfreundliches Verhalten geachtet, um das Leben in einer Gemeinschaft in und mit der Natur zu ermöglichen ohne dieser zu schaden. Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Teil der Projekte im Ashram, ganz nach den Aspekten der Permakultur. Die Gründer des Ashrams, Om und Tom, sind sehr inspirierende Menschen, die diesen Weg verkörpern und leben.

Meine Freizeit in Thailand

Die Wochenenden kann man nutzen um nach Nong Khai zu fahren. Ich war mit einigen Freiwilligen für Sonkran (dem thailändischen Neujahr) dort. Eine Tradition an Sonkran besteht darin sich mit Wasser zu bewerfen. Somit war in der ganzen Stadt eine Wasserschlacht, was bei 37 Grad die perfekte Abkühlung ist. Außerdem kann man auf den Nachtmarkt und zum Buddha Statue Park, sodass man ein Wochenende dort sehr gut verbingen kann.

Die Woche danach habe ich in Vientiane, der Hauptstadt von Laos, verbracht. Auch hier gibt es viel zu tun und es ist eine angenehme Abwechslung zu Gaia. Dann war ich das letzte Wochenende noch in Bangkok, da ich von hier aus weitergeflogen bin. Nach Bangkok bin ich mit dem Nachtzug gefahren, was sehr bequem war.

Erfahrungsbericht aus dem Ashram Projekt in Thailand, von Laura G., 25.05.2018

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Laura

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