24.10.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht zu meiner Freiwilligenarbeit im Straßenkinderprojekt in Ghana

Ich habe an Erfahrung zugenommen, tolle Leute kennengelernt (auch der Zusammenhalt zwischen den Volunteers war schön), ein kleines Stück Ghana in meinem Herzen mit nach Hause genommen und das Gefühl, eine zweite Heimat/Familie dazugewonnen zu haben.

Alinas Zeit in Ghana

Die Ankunft und ersten Tage in Ghana

Mein Name ist Alina, ich bin 18 Jahre alt, und war mit RGV sechs Wochen in Ghana in einem Straßenkinderprojekt. Nach 14 Stunden Anreise bin ich um 23 Uhr Ortszeit in Accra gelandet und wurde von Game (aus dem RGV Team vor Ort) abgeholt. Ich habe mich sofort aufgenommen und wohl gefühlt und auch die Ankunft im Student House war sehr entspannt.

Je nach Projekt verbringt man dann entweder den kompletten Aufenthalt dort, oder (so wie ich) nur die ersten Tage, bis das Orientierungsprogramm abgeschlossen ist und man zu seinem eigentlichen Projekt „verlegt“ wird. Das Orientierungsprogramm beinhaltet ein Infos über Ghana und eine City-Tour, ebenfalls mit Game, bei der man die wichtigsten geschichtlichen/kulturellen/coolen Spots in Accra besichtigt und kennenlernt. 

Die Unterkunft bei der Gastfamilie

Das Straßenkinderprojekt findet bei Mama Mina im Garten statt, bei der man auch untergebracht ist. Gegebenenfalls, sollten zu viele Volunteers auf einmal dort sind, wird ein Teil in einem separaten Appartement untergebracht, welches aber nur zehn Minuten von Mama Mina entfernt ist.

Mama Mina ist eine wahnsinnig liebevolle, fürsorgliche Frau, die uns Volunteers als ihre Kinder aufnimmt und sich immer um deren Wohl kümmert. Zu der Zeit, als ich dort war, waren wir teilweise 15, gegen Ende allerdings nur mehr sechs Volunteers, und es war immer ein familiäres Gefühl vorhanden. Auch das Essen war gut und es gab immer vegetarische Alternativen! 

Die Arbeit im Straßenkinderprojekt

Das Projekt findet wie gesagt in Mama Minas Garten statt, in den morgens um 8:30 Uhr die Kinder kommen. Zuerst wird gespielt und ein sogenannter Circle findet statt, bei dem Kinderlieder gesungen werden und gebetet wird. Danach folgt die „Teaching Lesson“, bei der die Kinder in drei Gruppen aufgeteilt werden, (klein, mittel, groß) und bei der dann dem Alter entsprechend unterschiedliche Dinge beigebracht werden.

Vom ABC bis Rechnen ist alles dabei und auch wenn die Kinder, anders als bei uns, nicht sonderlich aufnahmefähig sind, hat es wahnsinnig viel Spaß gemacht. Nach dem Unterricht wird noch gespielt und gegessen bis die Kids dann um 13 Uhr wieder nach Hause gehen. Es ist unglaublich, wie sehr die Kleinen einem in so kurzer Zeit ans Herz wachsen können. So viel Freude und Dankbarkeit trotz schlechter Lebensbedingung, kann man sich hier gar nicht vorstellen, und es war extrem schwer und tränenreich, von ihnen Abschied zu nehmen.

Freizeit, Ausflüge und Aktivitäten

Auch die Freizeitgestaltung ist simple und spaßig; Am Wochenende kann man toll durchs ganze Land reisen, von fünf Wochenenden war ich vier Mal unterwegs. Mit wahnsinnig wenig Geld kann man so viel machen, mit Trotros kommt man um umgerechnet vier Euro von Accra ganz in den Westen und auch Aktivitäten, Unterkunft und Essen sind sehr billig.

Im Großen und Ganzen kann man für ein Wochenende mit 60 bis 100 Euro rechnen (inkl. Essen, Unterkunft, Anreise, Aktivitäten) und man kann Beeindruckendes erleben, es geht aber bestimmt noch billiger. Von Wasserfällen über Wanderungen, Nationalparks bis hin zu Stränden ist alles dabei. Auch in Accra selbst gibt es viel zu erleben; Märkte, Einkaufen, Schwimmen, … Und besonders am Abend gibt es ein großes Angebot.

Dienstags findet beispielsweise immer ein Karaokeabend in Osu (ein Stadtteil in Accra) statt, bei dem man viele Einheimische kennenlernen kann und auch sonst gibt es einige Bars, Clubs und Pubs, bei denen man viele Leute (nach einer Zeit auch immer dieselben) trifft und tolle Freundschaften schließen kann. Es ist also ständig etwas los. 

Mein Fazit:

Es war die schönste Zeit meines Lebens, und ich komme auf jeden Fall zurück, um die Kinder und Freunde vor Ort wiederzusehen. Es war wahnsinnig schwer, Abschied zu nehmen, und ich denke mit Tränen in den Augen an die wundervollen Erinnerungen/Erlebnisse zurück.

Ich habe an Erfahrung zugenommen, tolle Leute kennengelernt (auch der Zusammenhalt zwischen den Volunteers war schön), ein kleines Stück Ghana in meinem Herzen mit nach Hause genommen und das Gefühl, eine zweite Heimat/Familie dazugewonnen zu haben, in die ich mit Sicherheit immer wieder zurückkommen werde. 

Ich würde also jedem, der Zeit und Geld zur Verfügung hat, diese in eine Reise wie meine zu investieren und wenn möglich um einiges länger zu bleiben als sechs Wochen, wobei auch vier Wochen ausreichend sind, um einen Einblick in Land und Kultur zu erlangen. Wer sich allerdings nicht von seinen/ihren europäischen Standards trennen kann, v.a. im Hinblick auf Hygiene, Komfort, Sauberkeit, sollte sich dies vielleicht noch einmal überlegen. 

Freiwilligenarbeit im Straßenkinderprojekt in Ghana, Erfahrungsbericht von Alina E., 16.10.2017

Portrait Alina
Autor
Alina

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