01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht vom Kindergarten in Südafrika

Alles in allem waren meine 3 Monate in Kapstadt eine Zeit, die ich nie bereuen werde! Ich konnte so viel lernen und sehen und bin wirklich dankbar für all die Erfahrungen, die ich machen durfte. Die Kinder, Gasteltern, Lehrer und alle anderen Personen, denen man im Laufe des Aufenthalts begegnet, wachsen einem so ans Herz, dass man daheim schon seine Zeit braucht, sich wieder an das "alte" Leben und die vergleichsweise kalte und eher verschlossene deutsche Mentalität zu gewöhnen.

Lenas Zeit in Südafrika

Nach dem Abi auf und davon!

Nach meinem Abi war es endlich soweit – mein Traum von Südafrika wurde wahr! Nachdem alle Besorgungen und organisatorischen Angelegenheiten erledigt waren, ging es Mitte September los nach Kapstadt um mich dort für 3 Monate als Freiwillige zu engagieren.

Mit meiner Sorge, wie es denn wohl in der Gastfamilie sein würde (da das Student House schon voll war) stieg ich ins Flugzeug und flog dem ungewissen nächsten Vierteljahr entgegen. In Istanbul traf ich auf eine andere Freiwillige, mit der ich im Vorhinein schon Kontakt hatte, da wir zufällig den gleichen Flug gebucht hatten – ich freute mich über die Bekanntschaft, denn zu zweit fühlt man sich dann doch irgendwie besser!

Mein erster Tag in Kapstadt

In Kapstadt angekommen, konnte ich es noch gar nicht realisieren, dass ich jetzt endlich in Südafrika gelandet war. Chad, der Bruder von Jemaine, empfing uns und brachte uns ins Student House. Mit dem Kopf noch gar nicht angekommen, fuhr ich schon nach wenigen Minuten an Townships und Wellblechhütten vorbei. Das kam für mich etwas unerwartet am ersten Tag.

Nach der Sightseeing-Bustour, bei der wir Kapstadt erkundeten, stand fest: Kapstadt ist eine unglaublich schöne Stadt! "Hi, wir kennen uns noch gar nicht, ne?!" oder "Wie lange bleibst du denn?" sind wohl die Sätze, die man in der ersten Zeit am häufigsten hört. Nachdem ich dann mein RGV-Handy mit südafrikanischer SIM-Karte bekommen habe, wurde ich zum Haus meiner Gastfamilie gefahren das für die nächsten 3 Monate mein Zuhause sein würde.

Ankunft bei meinen Gasteltern

Die Haustüre meiner Gastfamilie ging auf und mir strahlte meine künftige Gastmutter entgegen. Volltreffer! Die Sorgen bezüglich meiner Gastfamilie waren, wie sich ziemlich schnell herausstellte, völlig unbegründet. Meine Mutter war wahnsinnig warmherzig und offen. Mein Gastvater redete zwar nicht viel aber er war dennoch total witzig und süß in seiner Art. Die beiden hatten keine Kinder.

Dafür lebte noch eine andere Freiwillige bei der Gastfamilie. Im Laufe der Zeit kamen noch zwei weitere Volunteers dazu so dass wir am Ende zu sechst waren. Damit war das Haus aber auch mehr als voll. Die Lage unseres Hauses war super! Wir wohnten in einer sehr sicheren Gegend und innerhalb 1 Minute Fußmarsch hatten wir einen Supermarkt, was sich natürlich als sehr nützlich erwies.

Eindrücke und Arbeit im Children’s Centre

Meine Gastmutter war die Leiterin des Children´s Centers und somit konnten wir alle gegen etwas Spritgeld mit ihr sicher hin zum Projekt und wieder mit ihr zurück fahren (Das Children´s Center lag ca. 25 Min. von uns entfernt). Jeden Morgen wird man von den freudigen Kids empfangen: lauter Kinder (egal, ob du in ihrer Klasse bist oder nicht) kommen dir entgegen gerannt, umarmen dich und schreien laut und voller Freude "Mami! Mami! Teacher!"

Aushilfslehrerin in verschiedenen Klassenstufen

Das CC hat 6 Klassen: Eine Nursery-Klasse (3 Monate – 2 Jahre), eine Klasse für 2-3 Jährige, zwei Klassen für 3-5 Jährige und 2 Vorschul-Klassen (5-6 Jahre). In den 3 Monaten, die ich fast durchgehend in der Klasse der 2-3 Jährigen verbrachte, wuchsen mir meine Kinder so ans Herz, dass ich sie schon vermisste, wenn ich mal 1 Woche in einer anderen Klasse aushalf.

Team-Arbeit mit anderen Volunteers

Obwohl du Montag bis Freitag jeden Tag in die Klasse gehst, wird die Freude der Kinder, wenn du morgens kommst, nicht kleiner. Jeden Morgen haben mich strahlende Augen begrüßt und in meine Klasse begleitet. In jeder Klasse im CC waren meistens 2 Freiwillige – in den sehr aktiven Klassen (Baby-Klasse und 2-3 Jährige) dann auch bis zu 4.

Tagesablauf im Kinderzentrum

Mein Tagesablauf war folgendermaßen: Ich war meistens von 7:30 bis 17 Uhr an der Schule (da meine Gastmutter als Leiterin die erste war, die kam und die letzte, die ging). Am Morgen um ca. 8 Uhr, nachdem die meisten Kinder mit dem Schulbus gebracht wurden, gab es einen Frühstücksbrei für alle.

Dann wurde gespielt und gelernt. Anschließend durften die Kinder für ca. 2 Stunden draußen spielen und ihrer Energie freien Lauf lassen. Um ca. 11:30 gab es Mittagessen und ab 12 Uhr gingen meine Kinder schlafen.

Wir Volunteers hatten meist 2 Stunden Mittagspause. Am Nachmittag durften die Kinder frei spielen. Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, mal mit dem Schulbus mitzufahren (wenn es in eurem Projekt einen solchen gibt), um zu sehen, wo und wie eure Kinder wohnen.
Erlebnisse in Kapstadt & Umgebung

Kapstadt ist vielseitig!

Die ganze Landschaft um Kapstadt ist einfach wahnsinnig schön. Ob Großstadt, Berge oder Meer – da ist für jeden etwas dabei! Es gibt so viele Orte zu erkunden und besuchen, dass man gar nicht weiß, wie man das alles planen soll. Es gibt tolle, weiße Strände, schöne Märkte in der Innenstadt oder in Vororten und viele andere Attraktionen. An der Garden Route sollte man unbedingt teilnehmen.

Die offenherzige Mentalität

Die Menschen dort sind wahnsinnig offen und du fühlst dich eigentlich überall sofort willkommen. Ich durfte einige sehr interessante Gespräche mit Township-Bewohnern führen, da mein Gastvater dort Freunde hatte und wir diese besuchten. Generell habe ich in meiner Zeit in Kapstadt unglaublich viele nette Menschen kennengelernt und auch einige Freundschaften geknüpft, die bestimmt noch länger halten.

Fazit meiner Zeit in Südafrika

Alles in allem waren meine 3 Monate in Kapstadt eine Zeit, die ich nie bereuen werde! Ich konnte so viel lernen und sehen und bin wirklich dankbar für all die Erfahrungen, die ich machen durfte. Die Kinder, Gasteltern, Lehrer und alle anderen Personen, denen man im Laufe des Aufenthalts begegnet, wachsen einem so ans Herz, dass man daheim schon seine Zeit braucht, sich wieder an das "alte" Leben und die vergleichsweise kalte und eher verschlossene deutsche Mentalität zu gewöhnen.

Engagement nach meiner Rückkehr

Um eine bleibende Verbindung zum Children's Center zu erhalten, übernehme ich nun für 2 meiner Kinder die Schulgebühren, da diese für die Menschen vor Ort manchmal schwer zu bezahlen sind. Ob Urlaub, Auslandssemester oder Praktikum – Ich werde definitiv zurückkommen! Afrika bleibt im Herzen!

Erfahrungsbericht vom Kindergarten in Südafrika von Lena B., 03.02.2015

Portrait Lena
Autor
Lena

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