18.01.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus einer Vorschule in Tansania

Während der 12 Wochen konnte ich wirklich die tansanische Kultur kennenlernen, wie man es als reiner Tourist vielleicht gar nicht kann, konnte in den anderen Volunteers richtige Freunde finden und eine kleine neue Heimat dazu gewinnen. Ich habe mich in Tansania und ganz besonders Iringa sehr wohl gefühlt und mir fest vorgenommen wiederzukommen um noch mehr von diesem wunderschönen Land zu sehen.

Amelies Zeit in Tansania

Die ersten Tage meiner Freiwilligenarbeit in Iringa

Anfang September hieß es Abschied nehmen von meiner Familie und meinen Freunden und dann startete auch schon meine Reise nach Tansania, wo ich nach meinem Abitur neue Erfahrungen sammeln wollte vor meinem Studium. In Dar es Salaam wurde man direkt abgeholt vom Flughafen, ins Student House gebracht und willkommen geheißen. Am ersten Tag nach meiner Ankunft, hatte ich zusammen mit anderen Volunteers, die zufällig am gleichen Tag angekommen sind, mein Orientierungsprogramm.

Man fährt das erste Mal mit einem Daladala, den kleinen Bussen, die für Tansania typisch sind, bekommt eine SIM-Karte und kann Geld wechseln oder abheben. In meiner ersten Woche in Tansania, ging es nicht gleich nach Iringa, sondern erst mal auf die traumhaft schöne Insel Sansibar. Ich hatte die RGV Reise gebucht und verbrachte fünf echt tolle Tage mit fantastischen Ausflügen auf der Insel. Ein Besuch ist echt zu empfehlen während seines Aufenthalts.

Iringa: Unterkunft, Ausflugsmöglichkeiten und Umgebung

Dann ging es nach Iringa und nach einer ca. 12 stündigen Busfahrt, in recht komfortablen Reisebussen, erreichte ich meine Heimat für die nächsten 11 Wochen. Man wurde direkt von Shedrack, dem Ansprechpartner in Iringa, vom Busbahnhof abgeholt und mit einem Bajaji, einem dreirädrigen Motorrad, ging es dann in das Student House, das etwa 20 Minuten vom Zentrum entfernt liegt. Es ist sehr groß und bietet bis zu 12 Volunteers Platz.

Man lebt zusammen mit Shedrack und seiner Frau Linda, die sich um einen kümmern und für alle Fragen da sind. Ich hab mich von Anfang an sehr wohl gefühlt und auch Iringa gefiel mir sofort richtig gut. Die Stadt ist eher kleiner, hat aber ein sehr schönes Zentrum, mit einem Park, netten Cafes und Restaurants, einem Markt und allerlei anderen Geschäften. Drumherum gibt es auch andere nette Ausflugsmöglichkeiten, Aktivitäten und genug Berge zum Wandern, sodass Langeweile am Wochenende gar nicht aufkommen kann zusammen mit den ganzen anderen Volunteers, die man kennenlernt.

Die Arbeit in einer Vor- und Grundschule in Tansania

Bei meiner Projektplatzierung gab es anfangs leider Schwierigkeiten, da die tansanische Behörde in dem Gebiet von Iringa, das in Deutschland erhaltene Volunteervisum, nicht mehr anerkannte. Es musste ab jetzt zusätzlich ein Businessvisum vor Ort beantragt werden, was ca. eine Woche dauerte. Man darf eben nicht vergessen, dass man sich in Afrika befindet und die Bürokratie dort anders ist als bei uns in Europa.

Da kann so etwas von einem Tag auf den anderen einfach passieren. Shedrack und auch RGV in München und Lukas als Ansprechpartner in Tansania kümmerten sich direkt um das Problem und nach einer Woche konnte ich dann in einer Vor- und Grundschule, die 5 Minuten Fußweg von unserem Student House entfernt lag, meine wirklich tolle Projektarbeit starten.

Von Anfang an wurde ich von meinen Kollegen und den Kindern ganz herzlich aufgenommen und sie waren alle sehr interessiert daran sich mit mir zu unterhalten und sich auszutauschen. In der Schule wird komplett auf Englisch unterrichtet, weshalb ich von Anfang an gut mithelfen konnte ganz ohne große Sprachbarriere. Ich wurde einer 1. Klasse zugeteilt, in der sich 80 Kinder befanden. Bei dieser großen Anzahl von Kindern, war es gar nicht so leicht sich immer durchzusetzen, aber da wir meistens 2-3 Lehrer im Klassensaal waren, da es so etwas wie Hilfslehrer (tansanische Lehramtsstudenten) gab, ging das in der Regel doch ganz gut.

Am Anfang schaute ich mehr zu und unterrichtete immer nur kleinere Sachen, da ich erst den normalen Unterricht kennenlernen wollte, um mich zu orientieren. Aber im Laufe der Zeit hat es sich so entwickelt, dass ich zwei Fächer fest unterrichtet habe inklusive der Vorbereitung der Stunden und konnte so auch eine gewisse Verantwortung übernehmen. Es war wirklich interessant ein anderes Schulsystem kennenzulernen und in einer ganz anderen Umgebung zu unterrichten. Als Volunteer in einer Grundschule wird man von RGV darauf vorbereitet, dass die Kinder in der Schule noch geschlagen werden.

Aber man sollte sich natürlich nochmal selbst damit auseinandersetzen. Wenn es dann in Wirklichkeit passiert, ist es trotzdem noch gewöhnungsbedürftig. Ich selbst habe einfach versucht als gutes Beispiel voran zu gehen und habe die Kinder natürlich nicht geschlagen und habe auch gerne über andere Methoden mit meinen Kollegen dort geredet, wenn diese gefragt haben. Im Laufe der Zeit habe ich die Kinder und die Schule wirklich ins Herz geschlossen und der Abschied fiel mir auch schwer.

Mein Fazit

Während der 12 Wochen konnte ich wirklich die tansanische Kultur kennenlernen, wie man es als reiner Tourist vielleicht gar nicht kann, konnte in den anderen Volunteers richtige Freunde finden und eine kleine neue Heimat dazu gewinnen. Ich habe mich in Tansania und ganz besonders Iringa sehr wohl gefühlt und mir fest vorgenommen wiederzukommen um noch mehr von diesem wunderschönen Land zu sehen und bis dahin auch zu versuchen weiter Kontakt zu halten, zu den ganzen lieben Leuten, die ich in Tansania kennenlernen durfte.

Erfahrungsbericht aus einer Vorschule in Tansania, von Amelie A., 18.01.18

Portrait Amelie
Autor
Amelie

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