19.01.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus einer Vorschule in Südafrika

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wurde ich für die Kinder zu einer Ansprechperson und sie kamen auf mich zu, wenn sie Hilfe brauchten oder mit mir spielen wollten. Zu meinen Aufgaben zählte vor allem, die Kinder bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Jede Woche gab es ein „Topic of the week“, wie zum Beispiel „Farm Animals“, zu den jeweiligen Themen gab es dann verschiedene Aufgaben.

Tobias Zeit in Südafrika

Vorgeschichte

Mein Name ist Tobias, ich bin 25 Jahre alt und arbeite seit zwei Jahren als Erzieher in einer Katholischen Kindertagestätte in Köln. Mein ursprünglicher Plan war eigentlich, nachdem ich mit der Schule fertig war, für eine gewisse Zeit ins Ausland zu gehen. Einerseits, um ein soziales Projekt zu unterstützen. Anderseits ging es mir darum Vergleiche zwischen den beiden Bildungssystemen ziehen zu können und Unterschiede sowie Gemeinsamkeiten zu erfahren. Doch manchmal ergeben sich die Dinge halt anders und ich habe erstmals meine Ausbildung abgeschlossen und anschließend gearbeitet. Von meinem aktuellen Arbeitgeber wurde ich für diese Zeit freigestellt.

Vorbereitungen

Während meiner Vorbereitung auf den Aufenthalt im Ausland habe ich mich mit verschiedenen Organisation auseinandergesetzt. Am Ende habe ich mich für RGV entschieden, vor allem wegen der vielen positiven Erfahrungsberichte und der Vielfalt an Projektangeboten. Meine Anmeldung und die Zusendung aller nötigen Unterlagen hat auch ohne Probleme funktioniert. Bei Fragen war stets jemand telefonisch erreichbar und es wurde sich die Zeit genommen diese zu beantworten. Solltet ihr wichtige Fragen haben ruft lieber an, da die E-Mails nicht immer am gleichen Tag beantwortet werden können (Ich persönlich hätte es für besser empfunden, wenn ich eine Ansprechperson gehabt hätte, da ich mal mit Carina, Alexander oder Yvonne in Kontakt stand).

Ankunft und Unterkunft

Mit Turkish Airlines bin ich von Köln nach Istanbul und von dort nach Kapstadt geflogen. Am Tag meiner Anreise wurde ich von Chad mit anderen Freiwilligen am Flughafen abgeholt und wir wurden zum RGV Office gebracht. Hier habe ich auch weitere Freiwillige kennengelernt. Anschließend wurden wir zu unseren Unterkünften gefahren. Meine Unterkunft war das Mixed House, ungefähr 10 Minuten von der Innenstadt entfernt.

Meine Mitbewohner und Mitbewohnerinnen haben mich herzlich empfangen. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Sie zeigten uns die Räumlichkeiten und klärten uns über die Regeln und Abläufe im Haus auf. Nach einer kurzen Zeit habe ich mich schon sehr wohl gefühlt, was das Zusammenleben vereinfacht hat. Zusammen haben wir vieles miteinander unternommen und erlebt. Wenn man viel unternehmen möchte, ist es ist auf jeden Fall sinnvoll sich mit anderen ein Auto zu mieten. Am zweiten Tag fand dann die Einführung statt, bei der ich und die anderen neuen Freiwilligen über die grundliegenden Sachen und Probleme informiert wurden (besonders über die Wasserknappheit und Kriminalität).

Mein Projekt und meine Aufgaben

Von Oktober bis Ende November habe ich in einer Vorschulklasse gearbeitet. Während meiner Zeit dort wurden ungefähr 70-80 Kinder betreut, die in vier Gruppen aufgeteilt waren. In jeder Gruppe gab es zwei „Teacher“, die von Freiwilligen unterstützt worden sind. Die „Teacher“ und die Kinder der Klassen gaben mir von Anfang an das Gefühl willkommen zu sein. Eine wirkliche Einführung in den Wochenablauf gab es von den Lehrern jedoch nicht, dafür aber von anderen Freiwilligen, welche schon länger dort arbeiteten.

Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase wurde ich für die Kinder zu einer Ansprechperson und sie kamen auf mich zu, wenn sie Hilfe brauchten oder mit mir spielen wollten. Zu meinen Aufgaben zählte vor allem, die Kinder bei ihren Aufgaben zu unterstützen. Jede Woche gab es ein „Topic of the week“, wie zum Beispiel „Farm Animals“, zu den jeweiligen Themen gab es dann verschiedene Aufgaben. Des Weiteren habe ich mit den Kindern das Alphabet, die Zahlen bis 30 geübt und wie sie ihren Namen schreiben.

Ebenso gehörte zu meinen Aufgaben auch das Verteilen des Mittagessens und das Helfen beim Abspülen. Mein persönliches Glück war, dass ich genau in dem Zeitraum anwesend war, in der für ein „Konzert“ namens „Donkey for sale“ geprobt würde. Bei den Proben und der Aufführung wurde ich mit einbezogen. Ebenso konnte ich die Vorbereitungen für die Graduation, der Kinder miterleben, die im Sommer in die Schule gehen.

Tages- und Wochenendausflüge

An den Wochenenden und auch unter der Woche hatten wir ausreichend Zeit um Kapstadt und die Umgebung zu erkunden. In den Wochen in denen ich dort war, gab es so gut wie keinen Tag an dem wir nicht irgendetwas unternommen haben, denn man lernt so viele unterschiedliche Menschen kennen, mit denen man die Freizeit verbringen kann. Gemeinsam haben wir Märkte besucht, eine Weinprobe gemacht, uns die wunderschönen Sonnenuntergänge angeschaut, eine Safari gemacht, das Nachtleben erkundet, ein Rugbyspiel angeschaut (Nationalsport in Südafrika) und vieles mehr. Kapstadt ist vielfältig, abwechslungsreich und bietet verschiedene Alternativen, um Touren zu unternehmen. So etwas wie Langeweile trat nicht auf. Mein Highlight des Aufenthalts in Südafrika erlebte ich in Mossel Bay. Hier haben im Santos Express übernachtet (ein Zug direkt am Strand), morgens Delphine gesehen und am Nachmittag Skydiving aus 4000 Metern gemacht.

Fazit

Meine Zeit in Südafrika war atemberaubend und leider viel zu schnell vorbei. Im Nachhinein denke ich, dass ich lieber drei Monate oder länger gebucht hätte. Nichtsdestotrotz habe ich so viele Erfahrungen gemacht und Eindrücke gesammelt. Besonders beeindruckt hat mich die positive Lebenseinstellung der Südafrikaner, ihre Herzlichkeit, und unbeschwerte Mentalität. Besonders bei den Kindern ist mir aufgefallen, dass sie die wenigen Sachen, die sie besitzen, wertzuschätzen wissen. Ich habe viele neue Freundschaften geschlossen, zu denen ich immer noch Kontakt habe. Ich bin so froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und hoffe, dass ich ein wenig von der Gelassenheit beibehalten kann. Auch wenn die Welt groß ist und es noch viele schöne Orte auf dieser Welt gibt, würde ich jederzeit wieder nach Kapstadt reisen.

Erfahrungsbericht aus einer Vorschule in Südafrika, von Tobias P., 19.01.18

Portrait Tobias
Autor
Tobias

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