01.08.2020 / Erfahrungsberichte

Erfahrungsbericht aus einer Schule in Ghana

Ich engagierte mich während meiner Freiwilligenarbeit an einer Schule die 5 Minuten zu Fuß vom Apartment entfernt ist. Ich habe Mathe und Sport an der Grundschule unterrichtet, was mir sehr Spaß gemacht hat. Besonders die Verabschiedung, an der ich reich beschenkt wurde, war sehr berührend und wird mir immer als schöne Erinnerung im Gedächtnis bleiben.

Marios Zeit in Ghana

Meine erste Reise nach Ghana

Vorab ist zu erwähnen, dass mein vierwöchiger Einsatz als Volunteer in Accra meine erste große Reise und das erste Mal für mich in Afrika war. Eine Entscheidung, die ich niemals bereuen werde. Diese traf ich allerdings sehr kurzfristig, sodass meine Anmeldung Mitte September erfolgte und ich am 31. Oktober abflog. Die Vorbereitungen und die Planung mit RGV liefen gut, bis es zur Visa-Beantragung und zur Kooperation mit der Ghanaischen Botschaft kam.

Frühe Beantragung des Visums lohnt sich

Nachdem mein postalisch abgesendeter Visa-Antrag abgelehnt wurde, musste ich mich mit Hilfe von RGV mit einem sehr verwirrenden Online-Formular auseinandersetzen. Aufgrund des engen Zeitraums beantragte ich 14 Tage vorher ein Express-Visum, wofür ich 110€ zahlte und welches nach drei Tagen ankommen sollte. Dies kann ich keinem empfehlen!

In der letzten Woche vor meinem Abflug rief ich täglich gefühlte 15-20 Mal bei der Ghanaischen Botschaft an, um nur einmal durch die Leitung zu kommen und Informationen über den Status meines Antrages von einer äußerst unfreundlichen Frau zu bekommen. Drei Tage vor meinem Abflug drohte mir eine siebenstündige Fahrt nach Berlin, um meinen Antrag abzuholen. Dieser kam dann zum Glück gerade noch rechtzeitig einen Tag vor meiner Reise per Post an. Das Visum sollte man also am besten früh genug beantragen!

Meine Ankunft – Vom Kulturschock zum afrikanischen Lebensgefühl

Als ich in Ghana ankam, erlebte ich in den ersten Tagen aufgrund des Lebensstandards, welcher sich sehr stark vom europäischen unterscheidet, einen regelrechten Kulturschock. Dieser verflog nach mehreren Tagen und ich gewöhnte mich ans afrikanische Lebensgefühl.

Meine Unterbringung in Gbawe und Accra

In der ersten Woche war ich im Stadtteil Gbawe in einem 100m von Mama Rita entfernten Haus untergebracht. Die Straßen und die Stromversorgung sind dort ziemlich schlecht, allerdings ist der Ort etwas abgelegener und man kann seine Privatsphäre in einem eigenen Zimmer genießen. Größter Nachteil ist die tägliche anstrengende und etwas kostenintensive Taxifahrt nach Nima zu Mama Mina, welche ca. 1 Stunde dauert. Für die restliche Zeit zog ich in ein ebenfalls 100m von Mama Mina entferntes Apartment. Dort lebte ich mit 3 weiteren Jungs in einem Zimmer, mit welchen ich mich sehr gut verstand und eine tolle Zeit verbrachte. Zum Duschen und Essen mussten wir nur einen kurzen Weg zu Mama Mina gehen. Um etwas Abstand zu haben und in Ruhe zu telefonieren, konnte man aufs Dach des Apartments gehen und die tolle Aussicht allein oder auch mit den Anderen auf Accra genießen. Anders als in Gbawe hatte ich dort einen guten Anschluss zu den anderen Volunteers und mir hat das Apartment sehr gut gefallen.

Freiwilligenarbeit als Lehrer an einer Grundschule

Ich engagierte mich während meiner Freiwilligenarbeit an einer Schule die 5 Minuten zu Fuß vom Apartment entfernt ist. Ich habe Mathe und Sport an der Grundschule unterrichtet, was mir sehr Spaß gemacht hat. Dass die Schüler in Ghana mit einem Stock bestraft werden, hat mich sehr geschockt. Auch wenn die Kinder oftmals sehr unruhig waren und eine Menge Geduld forderten, bereitete die Arbeit mit ihnen sehr viel Freude. Besonders die Verabschiedung, an der ich reich beschenkt wurde, war sehr berührend und wird mir immer als schöne Erinnerung im Gedächtnis bleiben.

Das Essen in Ghana

Die Köche Francis & Francis bekochten während meines Aufenthalts etwa 20 Volunteers bei Mama Mina. Meistens gab es Reis mit einer öligen Soße, was gut schmeckte, allerdings auf Dauer etwas eintönig wurde. Wir frühstückten hauptsächlich Weißbrot mit jeglichen Aufstrichen wie "Nutella" und Marmelade, welche wir uns selbst kauften. Tee und breiähnliches Porridge wurden auch stets aufgetischt.

Meine Wochenendausflüge – Ghana hat viel zu bieten!

Die Wochenende verbrachte ich in Cape Coast, in der Volta Region und in Ada Foah. Im Rahmmen von Tagestrips war ich bei den Shai Hills und am Strand von Kokrobite. Alle Ausflüge waren unvergesslich und jede anstrengende Trotro-Fahrt wert. Am besten hat es mir am Strand von Ada foah gefallen, da ich hier sehr gut entspannen und schwimmen konnte. Auch die Volta Region mit den "Wlii Waterfalls" kann ich nur empfehlen und habe ich so noch nie zuvor gesehen. Über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten Ghanas wird man in der Orientierungswoche informiert. Ghana hat mehr zu bieten, als man glaubt!

Fazit: Eine unvergessliche Zeit

Vier Wochen waren eine sehr kurze Zeit, in der ich mich in Afrika einleben konnte. An den Wochenenden habe ich sehr viel erlebt und auch meine Arbeit genoss ich jeden Tag. Mit allen Volunteers habe ich mich sehr gut verstanden und hatte in Ghana eine wundervolle und unvergessliche Zeit, die ich nur jedem empfehlen kann.

Erfahrungsbericht Freiwilligenarbeit als Lehrer in Ghana, Mario G. 18.12.15

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